Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)
halten. Die restlichen Blumen fielen achtlos auf den Boden. Als der Wasserfluss in der Abtrittkammer verstummte, kroch sie unter das Bett. Zum Glück lag nur wenig Staub unter dem riesigen Möbelstück. Ein Blick zur Tür verriet ihr, dass diese gerade geöffnet wurde. Stiefel kamen in Sicht, die Tür schloss sich hinter ihnen … und dann blieben diese Stiefel plötzlich stehen.
Ihr Besitzer hatte die Blumen auf dem Bett gesehen! Alys kniff die Augen zusammen und hielt erschrocken den Atem an. Ihr Mut war schlagartig verflogen. Wenn er sie hier entdeckte – nicht auszudenken!
Wolfer starrte die Blumen auf seinem Bett an. Seine Finger hielten mit dem Zuschnüren seiner Hose inne. Diese Blumen kannte er, er hatte sie selbst gepflückt und Minuten zuvor rund um die schlafende Alys verteilt. Und jetzt lagen sie auf seinem Bett, so wie er sie auf ihres gelegt hatte.
Fast so. Sie waren zum Teil über die Hälfte seines Bettes verstreut und dann als Bündel fallen gelassen worden. Als sei jemand durch seine Rückkehr aus der Abtrittkammer gestört worden.
Sein Blick wanderte zu der Schlafraumtür. Er müsste jetzt in die Küche hinuntergehen und helfen, das Frühstück zuzubereiten; heute hatte er Haushaltsdienst. Aber die Tür stand ein Stück offen, gerade so weit, dass sich eine schlanke Person hindurchzwängen konnte … vielleicht schnell genug, um zu fliehen, ehe er vom Abtritt zurückkam, vielleicht auch nicht.
Mit schmalen Augen suchte er die Schlafkammer nach Hinweisen ab. Es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken … es sei denn unter dem Bett. Er kauerte sich vor die Abtrittkammertür, stützte die Hände auf den Boden und spähte unter das ein Stück von ihm entfernte Möbelstück.
Alys lag mit fest zusammengekniffenen Augen darunter. Sie sah aus, als würde sie den Atem anhalten; als hätte sie Angst, ertappt zu werden. Als wäre es ein ungezogener Schulmädchenstreich, Blumen auf sein Bett zu legen. Grinsend kroch Wolfer auf allen vieren vorwärts und kniete sich geräuschlos neben die Bettkante. Er wartete einen Moment, dann schossen seine Hände vor, schlossen sich um ihre Knöchel und zerrten sie zu sich heran.
Alys quiekte auf und trat erfolglos um sich. Lachend zog Wolfer sie trotz ihrer Gegenwehr unter dem Bett hervor. Obwohl sie in einem ungünstigen Winkel darunter lag, versuchte sie sich an den straff gespannten Stricken festzuhalten, auf der seine Matratze ruhte. Vergeblich. Während er sie immer noch grinsend näher zu sich hin zog, trat sie noch wilder um sich, dann kreischte sie auf, als seine Hände absichtlich bis über die Knie an ihren Beinen emporwanderten.
»Wolfer!«
Er knurrte spielerisch, zerrte sie ganz unter dem Bett hervor, wälzte sie herum und presste sie mit dem Gewicht seines Körpers zu Boden. Unfähig, einen Anflug von Schadenfreude zu unterdrücken, tat er das, was er schon als Junge mit ihr gemacht hatte. Grinsend und grollend knabberte er mit den Lippen, die ihre Haut vor seinen Zähnen schützte, an ihr und tat so, als wäre er ein großer Wolf, der sie fressen wollte, während sie quietschend erst ihr Gesicht und ihren Hals und dann ihren Oberkörper mit den Armen zu schützen versuchte.
Wolfer hielt erst inne, als er zu ihrer Brust gelangte, die nicht mehr flach und kindlich unter der weichen Baumwolle ihrer Kleider lag. Nein, Alys hatte eindeutig weibliche Kurven entwickelt. Kurven, die ihm ein leises, tiefes, hungriges kehliges Geräusch entlockten. Alys rang nach Luft und blieb still liegen, als sie spürte, wie sein Mund dort haltmachte.
Ihre Brustwarze verhärtete sich unter der Tunika und dem Korsett – direkt am Winkel seiner Lippen. Graue Augen begegneten in der Stille der frühen Morgenstunde goldenen. Ohne den Blickkontakt abzubrechen bewegte Wolfer den Kopf ein wenig und nahm die stoffbedeckte Knospe in den Mund, um sie sacht mit den Lippen zu liebkosen.
Ihre Augen schlossen sich, und sie bog den Kopf zurück, sodass ihre Brust weiter in die Höhe geschoben wurde. Er begann, fester daran zu saugen, und grunzte angesichts des unangenehmen Geschmacks der Baumwolle. Nachdem er sein Gewicht verlagert hatte, schob er ihre Tunika hoch und gab erneut ein leises Knurren von sich, als sie sich unter ihm wand, aber sie wollte ihn nicht an seinem Tun hindern, sondern ihm helfen, ihr das Kleidungsstück über den Kopf zu streifen. Das Korsett, das sie darunter trug, kam zum Vorschein – ebenso ein seltsamer, fein gearbeiteter Metallstern, der mit der Haut
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