Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)
weg.
Sie sah Jordan an. Seine Halsmuskeln waren angespannt und die breiten Schultern so versteift, als wappnete er sich gegen Viviannes Reaktion.
Sie versuchte eine aufsteigende Panik zu unterdrücken. »Nicht bewegen.«
Er drehte sich um und brachte den Stab in Position. »Der Ehrwürdige Stab schenkt den Motoren der Draco weitaus mehr Energie als ein kosmischer Konverter.«
Ein solcher Stab war keineswegs ein Teil der Pläne. Sie hatte von dem rätselhaften Artefakt noch nie zuvor gehört. Soweit sie wusste, entstammte diese Kraftquelle außerirdischer Technologie, und vermutlich würden sie alle in die Luft fliegen, sobald Jordan sie in die Draco eingebaut hatte.
Ihn einzustellen war ein gewaltiger Fehler gewesen. Einer, der die Erde … alles kosten konnte. Entsetzt griff sie nach ihrem Kommunikator, um den Sicherheitsdienst zu rufen, doch dazu blieb ihr keine Zeit mehr. Jordan brauchte kaum eine Sekunde, und schon war der Ehrwürdige Stab in die für ihn vorgesehene Führung eingesetzt.
Sie musste ihn allein aufhalten. »Stellen Sie das ab.«
»Der Stab hat keinen Schalter.«
Sie versteifte sich und zwang eine größere Autorität in ihre Stimme. »Dieses Ding da bringen Sie an meinem Schiff nicht an!«
»Es soll …«
»Ich habe Nein gesagt.« Ihr Mund war trocken vor Anspannung, und sie packte ihn an der Schulter.
Bevor sie ihn zurückreißen konnte, hatte Jordan den Stab bereits an Ort und Stelle geschoben. Ihr Magen zog sich unter der Angst zusammen, die sie bisher zurückgehalten hatte. Schweiß brach auf ihrer Stirn aus, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Aber die Beherrschung ihrer Ängste war noch ihre geringste Sorge, als die Luft um den Stab herum aufschimmerte und sich dann über Jordans Arm kräuselte.
Mit zitternder Stimme fragte sie: »Was für eine Art von Energie ist das?«
»Eine mächtige.«
»Können die Maschinen mit dieser Energie überhaupt umgehen?«
»Das hoffe ich.«
Die Energie kroch an seinem Arm herab und breitete sich auch auf Viviannes Hand aus. Entsetzt wollte sie sie zurückziehen, aber ihr Körper weigerte sich, ihrem Verstand zu gehorchen. Ihre Füße bewegten sich nicht. Und ihre Finger hätten genauso gut erfroren sein können.
Voller Panik sah sie zu, wie der Glanz der Energie über Jordans Schulter und in ihre Hand floss. Jedes Haar an ihrem Nacken richtete sich auf, und sie bereitete sich auf den Schmerz vor. Doch als die schimmernde Energie ihre Finger umströmte, an ihrem Arm herauffuhr und durch ihren Körper strömte, verbannte das Prickeln ihren Kopfschmerz und zerstreute ihre Ängste.
Die Auswirkungen kamen unverzüglich und waren unleugbar. Ihre Brüste prickelten, ihre Haut brannte, als ob sie die letzten fünfzehn Minuten mit einem Vorspiel zum Liebesakt verbracht hätte, anstatt über Jordans fragliche Vergangenheit zu streiten. Sie hatte Jordan schon immer anziehend gefunden, aber jetzt war es so, als hätte dieser Stab einen Schalter in ihr umgelegt.
Sie schluckte schwer. Wenn er dasselbe spürte, dann zeigte er es jedenfalls nicht.
Jeder Zentimeter ihrer Haut verlangte danach, liebkost zu werden. Ungerufene Empfindungen explodierten in ihren erogenen Zonen. Ihre Brustwarzen richteten sich auf und waren ungeheuer empfindlich geworden. Die Schuppen an den Innenseiten ihrer Arme und Beine bebten. Süßer Saft quoll zwischen ihren Schenkeln hervor.
Durchtränkt von reiner Lust schüttelte sie den Kopf und versuchte wieder klar zu denken. »Was zur Hölle ist hier los?«
»Keine Ahnung.« Jordan knurrte beinahe, als kostete ihn das Sprechen eine übermenschliche Anstrengung.
Also fühlte er sich genauso überwältigend und unerklärlich erregt wie sie selbst. Offenbar kam auch er nicht gut damit zurecht, aber das hielt ihr Verlangen nicht davon ab, durch all ihre Sinne zu peitschen.
Sie lechzte so nach ihm, wie ein verhungernder Drache nach Platin lechzte. Doch das konnte nicht sein. Nicht ohne eine emotionale Verbindung. Sie war keine Frau für eine Nacht. Sie sehnte sich nicht nach einem Mann, den sie kaum kannte und der vermutlich ein Verräter war.
Doch die mächtige Leidenschaft, die in ihr loderte, konnte sie weder bekämpfen noch verleugnen. Ein sexuelles Verlangen brannte in ihrem Fleisch, sengte sich einen Weg weiter bis in ihr Blut. Sie empfand feurig heiße Gefühle.
Wenn sie in den nächsten Sekunden keinen Sex haben konnte, dann würde sie auf der Stelle verbrennen, dessen war sie sicher.
Jordans Schulter versteifte
Weitere Kostenlose Bücher