Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
Vom Netzwerk:
Art, als Sie vielleicht annehmen. Hatten Sie Erfolg?“
    „Durchaus. Ich traf mich heute Nachmittag mit ihr.“
    Dass er nicht wusste, wer sie war, gefiel Alethea und gab ihr das Gefühl, etwas sehr Gewagtes zu tun. Sie vermochte ihre Neugier nicht zu zügeln. „Fiel Ihre Verabredung zu Ihrer Zufriedenheit aus, Mylord?“
    Ein wenig überrascht, weil sie ihn angesprochen hatte, wandte er sich zu ihr um. Dann nickte er lächelnd. „Miss Lovejoy, nicht wahr? Ja, ich war zufrieden mit dem Treffen. Madame Zoe erschien mir sehr – weitsichtig.“
    „Ist sie so gut, wie man sich erzählt?“
    „Das gilt es abzuwarten.“
    Alethea wollte gerade etwas erwidern, als sie sah, dass Sir Martin Seymour auf sie zukam. Er war blond, schlank, hochgewachsen und akkurat frisiert – das glatte Gegenteil von Lord Glenross. Er verneigte sich vor ihr und Grace, ehe er Glenross begrüßte.
    „Wenn das nicht McHugh ist, mein Kamerad aus Kindertagen“, rief er und umarmte den anderen lächelnd. „Ich hörte es, aber ich wollte es nicht glauben. Bin froh, dass du zurück bist, alter Freund.“
    Glenross schlug ihm auf die Schulter. „Seymour, es tut gut, dich zu sehen. Ist es dir gut ergangen?“
    „Einigermaßen. Und dir?“
    Glenross’ Miene verdüsterte sich. „Wie du es dir vorstellen kannst.“
    „Tut mir leid“, murmelte Sir Martin. „Ich wollte keine unliebsamen Erinnerungen wecken.“
    „Sehr viele andere gibt es nicht.“ Glenross lachte kurz und freudlos. „Eigentlich neige ich nicht zu Selbstmitleid. Hab Geduld mit mir, Seymour. In ein oder zwei Tagen werde ich mein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden haben.“
    Alethea war gerührt von seiner offensichtlichen Unsicherheit. Sie war fest davon überzeugt, dass er gewöhnlich nicht so viel von sich selbst verriet.
    „Zweifellos“, erklärte Martin. Er wandte sich Alethea und Grace zu und verneigte sich dann. „Meine Damen, bitte verzeihen Sie uns diesen Mangel an guten Manieren. McHugh und ich sind keine drei Meilen voneinander entfernt aufgewachsen, und ich habe ihn nicht mehr gesehen seit – seit Algier.“
    „Wie schön“, sagte Grace. „Es ist immer nett, alte Freunde wiederzutreffen, nicht wahr?“
    „Ganz richtig“, entgegnete Seymour. „Amüsieren Sie sich?“
    „Wir sind noch nicht lange hier“, entgegnete Grace. „Bei unserer Ankunft forderte Mr. Julius Lingate Dianthe zum Walzer auf, und wir warten darauf, dass sie zu uns zurückkehrt. Ich glaube, sie wurde zu einem weiteren Tanz aufgefordert, aber …“
    „Ah, da ist sie wieder.“ Lachend blickte Martin auf die Paare, die sich im Walzertakt drehten. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Tanzfläche und ergriff Aletheas Hand. „Wir sollten uns zu ihr gesellen, Miss Lovejoy. Da Sie hier stehen, können Sie noch nicht vergeben sein …“
    Alethea ließ sich nicht gern drängen, aber sie konnte ihm nicht ihre Hand entziehen, ohne unhöflich zu wirken. „Oh, Sir Martin, ich bin keine gute Partnerin. Sie werden gewiss enttäuscht sein. In Little Upton hatte ich wenig Gelegenheit, mich im Walzer zu üben.“
    „Überlassen Sie das mir, Miss Lovejoy. Ich bin geübt und geschickt genug für uns beide.“ Er verbeugte sich in Graces Richtung und verabschiedete sich von Glenross.„Komm später in meinen Club, Rob. Dann können wir uns ausführlich unterhalten.“
    Als Alethea daran dachte, welcher Art diese nächtliche Unterhaltung wohl sein mochte, errötete sie, und ehe sie es sich versah, tanzte sie ihren ersten Walzer.
    Ihr Partner lächelte. „Miss Lovejoy, Violett passt ganz vorzüglich zu Ihnen. Sie sollten diese Farbe öfter tragen.“
    „Danke, Sir Martin“, murmelte sie und stieß mit ihrem Schuh gegen seine Stiefelspitze. Der Rhythmus der Musik gefiel ihr, aber sie wollte Martin Seymour nicht unbedingt so nahe bei sich haben. Und sie hatte auch keine Ahnung, welche Schritte als Nächstes von ihr erwartet wurden.
    Sie trat ihm direkt auf den Stiefel, und er zuckte zusammen, wobei er sich offenbar alle Mühe gab, dies zu ignorieren.
    „Oh, tut mir leid. Vielleicht bin ich dafür nicht geeignet …“
    „Ich werde das nicht gegen Sie verwenden, Miss Lovejoy. Sie werden es noch lernen.“
    Da war sie nicht so sicher. Sie vermutete, dass Quadrillen eher zu ihr passten. Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke: Sir Martin wäre ein außerordentlich passender Kandidat, um Dianthe den Hof zu machen. „Meine Schwester ist sehr gefragt. Haben Sie schon mit ihr getanzt?“
    „Das habe

Weitere Kostenlose Bücher