Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
Vom Netzwerk:
ich in der Tat. Sie ist sehr leichtfüßig, aber sie besitzt nicht Ihr Feuer.“ Sir Martin warf Alethea einen bedeutungsschweren Blick zu.
    „Sie mögen rotes Haar, Sir?“
    „Ihre Locken sind eher kupferfarben, und sie gefallen mir sehr gut, oh ja. Meine Erkundigungen haben ergeben, dass Sie schon ganze sechs Monate in der Stadt sind, Miss Lovejoy. Wie kommt es, dass Sie noch nicht vergeben sind?“
    „Glück?“, meinte sie.
    Er lächelte. „Mein Glück. Es hätte mich sehr bekümmert, wenn jemand um Sie angehalten hätte, ehe ich die Gelegenheit dazu hatte.“
    Überrascht blinzelte Alethea. Wollte er wissen, ob seine Aufmerksamkeiten ihr willkommen waren? „Ich – ich war nicht so oft in Gesellschaft, Sir. Haben Ihre Erkundigungen auch ergeben, dass ich die Gesellschafterin meiner Tante bin?“
    Sir Martin brachte es fertig, verletzt auszusehen, während er sie im Kreis drehte. „Aber Miss Lovejoy, Sie werden doch nicht meinen, ich sei ein Mitgiftjäger?“
    Sie lachte. „Die meisten Frauen werden danach beurteilt, wie viel Vermögen sie mitbringen, und in meinem Fall sind es eher Verpflichtungen.“
    „Das habe ich zur Kenntnis genommen. Und doch schreckt mich das nicht.“
    Was muss ich noch tun?, fragte sich Alethea. Doch sie schämte sich und lächelte. „Sie sind sehr freundlich, Sir.“
    „Ganz und gar nicht. Die Herkunft spielt auch eine Rolle, nicht wahr? Sie stammen aus einer guten Familie, und ich glaube, Ihrem Vater wurde nur ein Mal ein Besitzrecht entzogen, oder täusche ich mich?“
    „Der Stammbaum der Lovejoys hält jeder Prüfung stand.“
    Der Walzer war zu Ende. Sir Martin bot ihr seinen Arm und begleitete sie zurück zu Grace. Dann beugte er sich ganz nahe an ihr Ohr und flüsterte: „Wir werden noch einen Walzer tanzen,
    Miss Lovejoy.“
    Sie lächelte höflich. „Denken Sie an Dianthe.“
    Kaum war Sir Martin gegangen, da nahm Grace Aletheas Hand und führte sie von der kleinen Gruppe weg, mit der sie gerade geplaudert hatte. „Glenross sagte, er würde zum Tanzen zurück sein. Er hat nach dir gefragt, Alethea, und nach deinen Lebensumständen.“
    „Wenn er nun vermutet, dass ich …“
    „Ich bete, dass das unmöglich ist. Zwar schien er dich sehr gründlich zu mustern, doch du hast nichts von deiner Identität verraten.“
    „Dessen bin ich sicher. Ich war von Kopf bis Fuß in Tante Henriettas Verkleidung gehüllt. Ich habe sogar Handschuhe getragen, um meine Hände zu verstecken. Und ich habe ganz leise und mit Akzent gesprochen. Trotzdem hat er sich seltsam benommen.“
    „Dann muss er ganz hingerissen sein von Alethea Lovejoy.“
    „Das ist unmöglich, Tante. Nach allem, was man so hört, ist Glenross dafür bekannt, blind zu sein für ein hübsches Gesicht. Das habe ich aus zu vielen Quellen gehört, um es zu bezweifeln. Und er trauert noch immer um Lady Maeve, seine Gemahlin.“
    „Hast du das in den Karten gelesen?“
    „Himmel!“ Alethea lachte. „Solchen Unsinn musst du nicht glauben. Wer wüsste besser als ich, was für ein Unfug das ist. Es ist nur ein Spiel, Tante Grace. Und mehr solltest du auch nicht darin sehen.“
    „Dann solltest du dir vielleicht selbst die Zukunft lesen, Alethea. Aber dazu später. Hier kommt Lord Glenross.“
    „Ich fürchte, ich bin nicht dafür bestimmt, den Walzer zu tanzen, Lord Glenross. Sir Martin wird wohl für immer lahm sein.“
    Rob wehrte ihren Protest ab. „Gestatten Sie mir, mich selbst um meine Füße zu sorgen, Miss Lovejoy. Sie ahnen nicht, wie robust ich bin.“
    Sie lachte, beschloss, dass es interessant sein würde, einen Vergleich zwischen ihm und Sir Martin zu ziehen, und reichte ihm ihre Hand.
    „Als Sie gestern Abend ablehnten, wunderte ich mich, ob ich Sie irgendwie verletzt haben könnte“, sagte er, als die Musik einsetzte.
    „Nicht im Geringsten, Mylord.“ Als er seine warme Rechte an ihre Taille legte, überlief sie ein Schauer. Überdeutlich war sie sich seiner Größe bewusst, seines Dufts, seiner Nähe und der Tatsache, wie behutsam er trotz seiner Kraft war. Nein, er hatte sie keineswegs verletzt, in keiner Weise.
    „Das ist eine Erleichterung“, sagte er, während er sie über die Tanzfläche führte. „Gewöhnlich sind meine Verstöße gegen die Regeln beabsichtigt, aber in diesem Falle bitte ich Sie, mir zu verzeihen, wenn ich etwas Falsches sage.“
    „Mit Vergnügen“, erwiderte sie heiter. „Ich dachte, Sie wären schon wieder lange genug zurück, um ihre gesellschaftlichen

Weitere Kostenlose Bücher