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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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Geständnis von Furcht und Verletzlichkeit.
    Aber sie hatte keine Angst vor ihm. Sie hatte nur Angst, er könnte sie verführen, hier, in dieser Kammer, während draußen Tante Graces Fest stattfand. Himmel! Wenn das verrückt war …
    „McHugh“, wisperte sie an seinen Lippen. „Wir können nicht …“
    „Doch. Wir können.“ Er küsste ihre Mundwinkel, um dann ihren schlanken Nacken mit Küssen zu übersäen. Alethea spürte, wie ihre Knie weich wurden. „Wir sollten“, sagte er heiser. „Es ist unsere Pflicht.“ Heiß streifte sein Atem ihre Haut.
    Sie konnte sich und ihm nichts mehr vormachen. Ein Teil von ihr wollte endlich zu Ende bringen, was sie am Vorabend begonnen hatten. „Dann tun Sie es“, forderte sie ihn auf.
    Er seufzte tief, als er sich daranmachte, ihre Anweisung zu befolgen, und schob ihre seidenen Röcke hoch. Mit der Hand strich er an ihrem Schenkel entlang, und sie sank gegen seine Brust, klammerte sich an seinen Schultern fest, damit sie nicht fiel.
    Er drehte sie ein Stück, damit er sie halten konnte, und sie fühlte den Druck seiner Hand und ahnte, dass Wunderbares sie erwartete. In der Dunkelheit der Kammer wirkte seine Berührung nur noch intensiver, und sie war bereit zu erfahren, was da noch kommen würde. „Beeilen Sie sich“, drängte sie ihn.
    Die Feder klickte, und die Tür sprang auf. Licht fiel herein. Alethea schrie leise auf, wohl wissend, was für ein Bild sie und McHugh abgaben. McHugh wandte sich dem Licht zu und funkelte Sir Martin böse an.
    Erstaunen, gefolgt von Schmerz und Verlegenheit, spiegelten sich auf dessen Gesicht wieder, ehe er sagte: „Hier ist niemand, Lady Norcroft.“ Dann schloss er die Tür.
    Nun, da sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatte, sah Alethea McHugh in die Augen. Die Welt schien zu verblassen, und Alethea schwebte zwischen dem Mond, den Sternen und der Sonne des weiten Universums. Dann wurde Robs Blick dunkel und durchdringend. Sie erschrak und fiel zurück auf die Erde. Fast war es ihr, als fühlte sie den harten Aufprall. Erschüttert stieß sie ihn zurück.
    Vor der Tür wurde es unruhig, und sie versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen. „Wir – wir sollten …“
    Er nickte. „Sie oder ich?“
    „Sie“, entschied sie. „Ich brauche noch einen Moment.“
    Wieder nickte er und wirkte beinahe erleichtert, den engen Raum verlassen zu dürfen. Lautlos öffnete er die Tür und stahl sich hinaus. Alethea blieb zurück, um sich wieder herzurichten und ihre Röcke glatt zu streichen. Das war der einfache Teil. Die schwierige Aufgabe bestand darin, Sir Martin ihr Benehmen zu erklären.
    Als sie in den Gang hinaustrat, hörte sie aufgeregtes Gelächter und Stimmengewirr aus dem Foyer. Sie stellte fest, dass sich die Hälfte der Gäste um einen strahlenden Mann mit blondem Haar, einem kantigen Gesicht und harten Zügen versammelt hatte.
    „Aber was bedeutet das alles, Mr. Barlow?“, erkundigte sich Grace gerade.
    „Bebe ist in Sicherheit“, erklärte er. „Ihre Mutter und ich, wir sind außer uns vor Freude. Dass Mr. Palucci tatsächlich der Comte Dante Palucci ist, ist die beste Neuigkeit, die es für uns nur geben kann. Der Mann ist kein Mitgiftjäger, sondern ein romantischer Italiener, der nach der wahren Liebe suchte. Der Narr hätte erschossen werden können, wenn ich ihn erwischt hätte, ehe Bebe diese Nachricht verkündete.“
    Die Damen seufzten, und selbst Dianthe wirkte ganz verträumt. Die Männer sahen einander misstrauisch an und bedachten die McHughs mit fragenden Blicken.
    „Ich bin gleich hierher gekommen, um Glenross zu beruhigen“, fuhr der Mann fort.
    „Oh! Das ist zu schön, Mr. Barlow“, erklärte Lady Norcroft. „Es bedeutet, dass die liebe Bebe gar nicht ruiniert ist. Sie hat den Fang der Saison gemacht!“
    „Genau“, bestätigte er. „Und jeder hielt sie für ein Dummerchen.“
    In Aletheas Kopf drehte sich alles, während sie Gesprächsfetzen aufschnappte, in denen die ganze Angelegenheit als sehr romantisch bezeichnet wurde, eine echte Liebesgeschichte und ein ausgezeichneter Beweis dafür, dass es immer richtig sei, dem eigenen Herzen zu folgen.
    „Nun, Madame Zoe ist ein Genie!“, meinte Lady Norcroft. „Sie wusste, dass alles gut enden würde. Hat sie das nicht auch zu Bebe gesagt?“
    „Himmel! Das hatte ich ganz vergessen!“, rief ein anderer Gast. „Ich muss sofort mit ihr einen Termin vereinbaren.“
    „Ja“, bekräftigte ein anderer. „Und zwar schnell, ehe sich die

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