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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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Fest richtig angefangen.“ Er bot ihr den Arm und eine Tasse heißen Würzweins, der nach Nelken und Zimt duftete.
    Sie nahm sowohl seinen Arm als auch die Tasse. An diesem Tag hatte sie noch nichts gegessen, und der Wein, kaum dass sie davon getrunken hatte, erfüllte ihren Körper mit Wärme.
    Dianthe kam aus dem Salon und lächelte erfreut. „Da bist du ja, Binky. Ich habe dich schon überall gesucht. Die Spiele hast du verpasst, aber nach dem Essen wollen wir Singen gehen. Sag, dass du uns begleitest.“
    Vielleicht würde die kalte Luft die Glut in ihrem Leib abkühlen. Alethea nickte. Das Läuten der Türglocke brachte sie dazu, sich erwartungsvoll umzudrehen. Es fehlte nur noch ein Gast. Es musste McHugh sein, der da kam. Sie sah sich suchend nach Mr. Dewberry um, Graces Butler, aber der war damit beschäftigt, das Buffet zu beaufsichtigen. Grace befand sich im Salon und führte die Gäste gerade in den Speiseraum.
    Zögernd öffnete Alethea die Tür. „Mylord“, begrüßte sie ihn mit angemessener Höflichkeit und knickste förmlich.
    Er betrat das Foyer und stampfte den Schnee von seinen Stiefeln. Ihm folgte ein jüngerer Mann, der augenscheinlich ebenfalls ein McHugh war, denn er hatte dieselben dunklen, markanten Züge wie Lord Glenross. Rob blickte sie an, und sie ahnte, wären sie allein, würde er die vergangene Nacht nicht unkommentiert lassen. Eine Entschuldigung? Ein Scherz?
    „Die McHughs!“, rief Sir Martin zur Begrüßung. „Jetzt sind wir vollzählig und können gleich Singen gehen.“
    „Ale… – Miss Lovejoy. Darf ich Ihnen meinen Bruder Douglas vorstellen?“
    Ah. Das also war der junge Mann, dessen Leben Madame Zoe ruiniert hatte. Er sah so offen und verletzlich aus, dass es Alethea das Herz zusammenschnürte. „Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. McHugh“, brachte sie heraus. Dann wandte sie sich hilfesuchend um. „Kennen Sie schon meine Schwester Dianthe? Und – und Sir Martin?“
    Seymour lachte und trat vor, um Douglas das Haar zu zerzausen. „Kennen? Ich habe dem Jungen schon die Windeln gewechselt.“
    Douglas grinste und schlug nach Sir Martins Hand. „Du niemals! Dafür hatte ich ein Kindermädchen.“
    „Ja. Nun, ich erinnere mich an dich, als du noch Windeln trugst“, beharrte er. Dann nahm er wieder Aletheas Arm und zog sie in Richtung Salon, sodass die anderen ihnen folgen mussten. „Ihr kommt gerade rechtzeitig zum Essen“, erklärte er den Spätankömmlingen.
    „Duftet wunderbar“, bemerkte Douglas. „Sie ahnen nicht, wie grässlich es ist, Tag für Tag im Hotel zu essen.“
    „Oh.“ Dianthe klimperte mit den Wimpern. „Sie Armer. Sie müssten öfter herkommen.“
    Alethea stöhnte innerlich auf. Nachher würde sie ein Wort unter vier Augen mit ihrer Schwester reden müssen.
    Die McHughs entschuldigten sich, um Grace ihre Aufwartung zu machen, die sich um ihre Gäste kümmerte. Sie bewegte sich mit solcher Eleganz und Anmut, gar nicht wie eine gehetzte Gastgeberin. Lord Ronald Barrington widmete sich den Aufgaben des Hausherrn und bot den männlichen Gästen nach dem Dinner Brandy und ruhige Gespräche an, die sich um Geschäfte und Politik drehten.
    Zwei quälende Stunden später wurden auf dem Büfett Obst und Desserts aufgebaut. Der Schneefall war heftiger geworden, und es wurden Stimmen laut, dass das Wetter zum Weihnachtssingen zu schlecht wäre. Stattdessen verlangte man nach mehr Spielen.
    Im Salon lehnte Alethea eine Tasse Tee ab und gab lieber noch einem Glas von dem gewürzten Wein den Vorzug. Mit jeder Minute fühlte sie sich rastloser. Sie spürte McHughs durchdringende Blicke auf sich ruhen und fürchtete, er könnte sie damit verraten.
    Als er zu ihr trat, spannten sich all ihre Muskeln an. Er senkte die Stimme, damit niemand ihn hören konnte. „Miss Lovejoy, ich schulde Ihnen eine Erklärung. Ich hätte mir vergangene Nacht nicht solche Freiheiten herausnehmen dürfen.“
    „Nein, das hätten Sie nicht“, fuhr sie ihn an und schämte sich dann ihrer unfreundlichen Reaktion, denn schließlich hatte niemand sie gezwungen, in sein Zimmer zu gehen. Sie war unaufgefordert gekommen. In der Nacht. Allein.
    „Und Sie hätten nicht in mein Zimmer kommen sollen.“
    Sie betrachtete die Spitzen ihrer elfenbeinfarbenen Schuhe. „Das stimmt. Es war ein Fehler.“
    „Sollen wir das Ganze einfach vergessen?“
    Vergessen? Wie sollte sie seine sinnlichen Küsse vergessen? Wie die Zärtlichkeiten, mit denen er sie verwöhnt hatte?

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