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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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Neuigkeit verbreitet und man monatelang keine Termine kriegt!“
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut, und Alethea hatte das Gefühl, die Wände kämen auf sie zu. Quer durch das Foyer begegnete sie Graces Blick, und es überraschte sie, einen Anflug von Sorge auf dem gewöhnlich so undurchdringlich wirkenden Gesicht der Tante zu erkennen. Sie schüttelte leicht den Kopf, als wollte sie Alethea bitten, nicht zu sprechen. Dann schweifte ihr Blick zu den McHughs, und Alethea folgte ihm mit den Augen.
    Douglas wirkte unbeeindruckt. Seine Aufmerksamkeit galt Dianthe, die ihm ein süßes Lächeln schenkte. Rob sah aus, als würde er gleich explodieren, hielt sich aber zurück. Alethea war überzeugt, er würde seinen Zorn auf die arme Madame Zoe richten. Auf sie! Er machte kehrt und ging zur Tür.
    Alethea legte eine Hand an ihre Kehle. Beinahe konnte sie spüren, wie seine Hand sich darum schloss.
    In der Haupthalle seines Hotels nahm McHugh gleich zwei Stufen auf einmal. Zorn loderte in ihm, während er über Rachepläne gegen die unverschämte Betrügerin nachdachte. Damit würde die Hellseherin nicht durchkommen. Durch irgendeine Wendung des Schicksals hatte sich die Prophezeiung für Beatrice bewahrheitet, und jetzt profitierte die Schwindlerin davon – aber nur so lange, wie er brauchte, um sie zu erwischen.
    Als er sein Zimmer erreichte, ließ ein unbehagliches Gefühl ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Er stieß die Tür auf und sah sich um, ehe er eintrat. Alles war so, wie es sein sollte, aber das eine Haar, das er in den Spalt zwischen Tür und Pfosten gelegt hatte, war verschwunden. Während seiner Abwesenheit hatte sich jemand Zutritt zu dem Raum verschafft. Er entzündete die Öllampe neben seinem Bett und warf seinen Mantel über einen Stuhl.
    Das Pultney Hotel hatte er wegen seines Rufes als sicherer und gut geführter Ort gewählt, und er hatte sowohl die Leitung als auch das Personal befragt, nachdem Douglas sich die Erlaubnis erschmeichelt hatte, in Robs Zimmer auf ihn zu warten. Man hatte Rob versichert, dass so ein Ereignis vollkommen der üblichen Praxis des Hauses widersprach und nie wieder vorkommen würde. Dennoch, so hieß es, würde man selbstverständlich nicht garantieren können, dass niemals eingebrochen werden könnte.
    Rob öffnete die Schranktür. Seine wenigen Habseligkeiten waren da, wo sie hingehörten. Er nahm die kleine Holzschachtel vom Regal und hob den Deckel. Seine Dietriche fehlten und zwei seiner Manschettenköpfe mit dem Rabenornament. Er kniete nieder, um die Seekiste zu überprüfen. Auch die war durchwühlt worden. Sein Dolch war verschwunden. Das war nicht gut.
    Hätte er eine Schwäche für Wetten, so hätte er jetzt gewettet, dass die fehlenden Gegenstände bald wieder auftauchen würden. An dem Schauplatz eines Mordes. Wenn noch mehr seiner Feinde umgebracht würden, dann landete er zweifellos recht zügig im Gefängnis.
    Feinde? Er fragte sich, ob er Madame Zoe warnen sollte. Oder ob er sie in ihrem eigenen Saft schmoren lassen sollte.

13. KAPITEL
    Alethea rieb sich die Schläfen. Noch immer spürte sie die Nachwirkungen des Würzweins vom vorherigen Abend, während sie den Brief las, den Mr. Evans ihr am Morgen hatte zustellen lassen. „… haben Sie zweifellos inzwischen die Neuigkeiten über Miss Barlow gehört. Ich muss Sie sofort treffen. Es ist dringend, und gewiss muss ich Ihnen nicht sagen, warum. Heute Abend um halb sieben werde ich in Ihrem Salon sein. L.E.E.“
    „Lady Eloise Enright?“, fragte Grace. „Das wird mit Rob McHugh zu tun haben, oder?“
    Alethea nickte. „Ja. Sie sagte mir, sie würde nicht wiederkommen, daher muss das eine Warnung vor ihm sein. Die Mühe hätte sie sich nicht machen müssen. Gestern Abend, als er so abrupt fortging, bemerkte ich, wie wütend er war, dass die Angelegenheit mit Miss Barlowe Madame Zoes Ruf und ihrem Geschäft nur nützen würde, und dass er ihr die Schuld für diese neuesten Entwicklungen gibt.“
    „Was wirst du jetzt tun, Alethea?“
    „Ich werde heute Abend Lady Enright treffen und dann den Salon schließen.“
    „Kannst du das tun?“ Sie nickte und verzog das Gesicht. „Ich werde Mr. Evans eine Nachricht schicken und ihn anweisen, meine Termine abzusagen und bis auf Weiteres keine neuen zu vereinbaren. Er kann behaupten, dass ich auf den Kontinent zurückgekehrt bin oder dass ich momentan zu beschäftigt sei. Das ist mir gleichgültig. Aber wir müssen eine andere Möglichkeit finden, Tante

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