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Der Kuss

Der Kuss

Titel: Der Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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hin dunstete.
    Aus dem Waschraum, weiter vorne, drang ein Geräusch. Michael hielt inne. Jemand hatte sich
seinen
Waschtag unter den Nagel gerissen? Oh, das war aber
jammerschade,
er würde also wieder hoch gehen müssen und seiner Mutter erklären, dass man sich in diesem Haus nicht einmal an rudimentäre Regeln hielt.
    In diesem Moment schaltete sich das Kellerlicht mit einem
'Klack'
aus. Er stand im Dunkel, und der nächste rot leuchtende Knopf für das Licht befand sich erst neben dem hell erleuchteten Waschraum. Michael grunzte genervt und steuerte ihn an. Als er den Schalter betätigte und einen Blick in den Raum warf, denn er wollte sehen, welche der alten Nachbarinnen hier ihr Schindluder trieb, erstarrte er.
    Lukas stand, lediglich in einem knappen Slip der seinen Hintern sinnlich betonte, da und schleuderte gerade ein Shirt in die Trommel. Er fuhr mit den Fingern geschäftig in den Bund des letzten noch an seinem Körper verbliebenen Kleidungsstücks und war im Begriff, es von seinen Hüften zu streifen. Michael räusperte sich nervös und Lukas zog die Hose rasch hoch, ehe er sich herumdrehte. Michael verfluchte sich ein bisschen dafür, sich selbst den Anblick des nackten Hinterns vermasselt zu haben.
    „Ach,
du
bist es nur“, grinste Lukas erleichtert, und entledigte sich vor Michaels Augen seines Slips, als mache er tagein, tagaus nichts anderes. Michael schluckte und krallte seine Hände fest um die Griffe des Wäschekorbs, gegen den sich prompt und sehr hart die Sehnsucht drückte. Er hatte Lukas noch nie nackt gesehen, und der Anblick war … pure
Lust
. So muskulös wie seine Schultern und Arme war auch der Rest des Körpers, überzogen von einer leichten, nahtlosen Bräune. Michael kämpfte verbissen dagegen an, ihm in den Schritt zu glotzen.
    „Buntwäsche?“, fragte Lukas, und riss Michael damit aus seinen sinnlichen Betrachtungen.
    „Was?“, stammelte dieser, wie aus einem Tiefschlaf erwacht, und zwang sich, Lukas ins Gesicht zu sehen.
    „Wenn du Buntwäsche hast, kannst du sie zu meiner dazutun. Ich hab nicht viel – wäre sonst ja die reinste Verschwendung“, erklärte der Nackte. Michael fühlte, wie seine noble Blässe langsam von einem satten Rot verdrängt wurde. Das konnte Lukas unmöglich übersehen, das hätte niemandem entgehen können. Wenn er nicht im Keller gestanden hätte, würden sämtliche Autos im Viertel quietschend abbremsen.
    „Ach so, ja“, stammelte Michael und marschierte mit Gummiknien auf Lukas zu – fixierte dabei die Trommel, wie einen Sog, ein schwarzes Loch, das ihn gleich verschlingen würde. Seine Lider flatterten immer dann, wenn seine Augäpfel versuchten einen gierigen Blick zu erhaschen. Geschafft, er stand nun direkt vor Lukas und der Korb versperrte die spannende Aussicht. Immerhin.
    Lukas klaubte das Buch von der Wäsche und las mit hoch gezogenen Augenbrauen den Titel.
    „Gut?“, fragte er. Michael nickte knapp und bewunderte, wie selbstsicher sich sein Freund verhielt obwohl er nackt war. Er selbst würde niemals außerhalb der Dusche oder seines Zimmers nackt sein wollen.
    Lukas fischte die Anleitung, die Michaels Mutter gekritzelt hatte, von der Dreckwäsche und las sie amüsiert, wobei er seinem schmächtigen Nachbarn immer wieder einen belustigten Blick zuwarf. Dann fasste er mit beiden Händen in den Wäschekorb und befüllte die Trommel mit erstaunlicher Routine.
    Als Michael noch regelmäßig Lukas' Gast gewesen war, (seufz), hatte er in dessen Wohnung tatsächlich nie eine Waschmaschine bemerkt. Flugs füllte Lukas Waschpulver ein, drückte geheimnisvolle Tastenkombinationen, schraubte an krächzenden Drehknöpfen und kurz darauf zischte Wasser ins Blechungeheuer.
    Lukas schwenkte das Buch.
    „Wartest du also mit mir hier?“
    „Ähm – willst du da jetzt zwei Stunden
so
herum sitzen?“, stellte Michael die Gegenfrage und vermied noch immer verzweifelt, in den nackten Schritt zu linsen
    „Soll ich
so
durchs Treppenhaus laufen?“, konterte Lukas.
    „Hmmm“, machte Michael, „Hast du keine Angst, dass dich jemand hier … entdecken könnte?“
    „Wenn ich dich so ansehe, scheint es anderen mehr auszumachen als mir, mich nackt anzutreffen.“
    Michaels Mundwinkel wackelten nervös und er suchte im Raum nach irgendetwas, das interessanter war als der perfekte, erotische Körper seines Nachbarn. Natürlich vergebens!
    „Willst du den Korb nicht endlich abstellen?“, fragte Lukas und ließ sich breitbeinig auf einen der beiden

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