Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister
ergriffen«, sagte sie. »Ich kann es nicht richtig erklären, aber ich stand außerhalb meines Körpers und sah einfach zu, als der Soldat in mir ein Ziel erblickte, einen sinnvollen Auftrag, den er ausführen konnte. Es gibt ein Wort dafür … es fällt mir nur gerade nicht ein«, sagte sie.
Ulf Holtz schüttelte den Kopf.
»Ich verstehe, dass das seltsam wirkt«, sagte sie, als sie seine Miene bemerkte.
»Ich weiß nicht, ob seltsam das richtige Wort ist. Aber wo hatten Sie die Liste her? Woher wussten Sie, auf wen Sie es abgesehen hatten?«
»Das war kinderleicht. Wie Sie sicher wissen, habe ich EDV studiert, und an diese Liste zu gelangen war ein Kinderspiel. Ich kopierte sie eines Nachts, als Pär schon schlief.«
Und besiegelte damit das Schicksal dreier Menschen, dachte Holtz.
Ein durchdringendes Signal ertönte im Raum.
Er zog fragend die Brauen hoch.
»Es ist Sperrstunde. Unsere Freiheit hat Grenzen«, sagte sie, »und ich habe auch keine Kraft mehr.«
Zwei Wärterinnen betraten das Zimmer. Sie unterhielten sich mit allen und halfen beim Aufräumen.
»Leider müssen wir Sie bitten zu gehen«, wandte sich eine von ihnen in freundlichem, aber sehr bestimmten Tonfall an Holtz. »Nach der Sperrstunde dürfen sich keine Unbefugten mehr auf dem Gelände aufhalten.«
Holtz überlegte, ob er protestieren sollte, aber er sah ein, dass es keinen Sinn hatte.
Er suchte nach Ann-Sofie Jensens Blick, um sich zu verabschieden. Sie sah ihn an und nickte.
Da bemerkte er es.
Ein kurzes, fast unmerkliches Zucken in einem ihrer Mundwinkel. Er erinnerte sich plötzlich an ihr Lächeln aus der Nacht im Tunnel. Das Lächeln, als sie abgedrückt hatte.
Im nächsten Augenblick war es verschwunden.
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