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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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Recht, auf ihn loszugehen, Nick“.
    „Selbstverständlich hatte ich ein Recht. Sie hat mir einmal etwas bedeutet“. Er zog zischend die Luft ein vor Schmerz, dann lehnte er sich zurück und ließ es sich gefallen, dass sie ihm das kühle Handtuch auf das geschwollene Auge drückte. „Und selbst wenn ich sie vorher nie gesehen hätte – jeder Mann, der seine Hand gegen eine Frau und Kinder erhebt, verdient es, zusammengeschlagen zu werden“.
    „Deiner Theorie widerspreche ich nicht“, murmelte sie. „Nur deiner Praxis. Pass auf, gleich brennt es ein bisschen“.
    Es brannte mehr als nur ein bisschen. Er fluchte wie ein Bierkutscher. „Ich wünschte, du würdest endlich verschwinden“.
    „Tu ich aber nicht“. Sie versuchte sich selbst damit zu trösten, dass die Wunden in seinem Gesicht nicht so tief waren, dass sie genäht werden mussten. Dann sah sie seine Hände. Weißglühender Zorn schoss in ihr hoch. „Deine Hände. Sieh doch nur, was du mit deinen Händen angestellt hast. Du Idiot! Warum kannst du nicht dein Hirn benutzen anstatt deine Drüsen?“
    Sie hätte am liebsten weinen mögen. Seine schönen Klavierspielerhände waren aufgerissen und bluteten. An den Knöcheln waren sie blutunterlaufen und dick angeschwollen.
    „Sie haben sich ein paarmal direkt in seine Zähne gebohrt“.
    „Das ist wieder mal typisch für dich. Nicholas LeBecks Problemlösungsstrategie. Wenn man ein Problem nicht mit dem Verstand lösen kann, löst man es am besten mit den Fäusten“. Sie wand ihm feuchte kalte Tücher um die Hände, während sie sprach. „Du hättest Alex anrufen können“.
    „Nerv mich nicht, Freddie. Du hast sie gehört. Sie wird keine Anzeige erstatten“.
    „Sie ist sicher im Frauenhaus, oder nicht? Sie und die Kinder“.
    „Und er kommt so einfach davon? Oh nein, diesmal nicht“. Versuchsweise streckte Nick behutsam seine Finger. Sie waren steif, und es schmerzte. „Er hat versucht, meinen Bruder umzubringen, und das hat ihm nicht einmal sechs Jahre eingebracht. Dann war man der Meinung, er wäre rehabilitiert, und hat ihn entlassen mit dem Erfolg, dass er jetzt seine Bösartigkeit an Maria auslässt. Ein schönes Rechtssystem, das wir da haben. Pfeif drauf! Ich verlasse mich lieber auf meine Fäuste. Das funktioniert wenigstens“.
    „Und vorher hat er dich fast umgebracht“. Ihre Lippen bebten, als sie sich erhob. „Er hätte es diesmal tun können“.
    „Er hat es aber nicht, oder? Und jetzt lass mich in Ruhe“.
    Nick stand mühsam auf und humpelte in die Küche. Er holte das Aspirin aus dem Küchenschrank, aber er schaffte es nicht, mit seinen verletzten Fingern den Deckel aufzubekommen.
    Freddie kam ihm nach und nahm ihm die Flasche aus der Hand. Sie öffnete sie, nahm zwei Tabletten heraus, dann stellte sie den Behälter auf dem Tresen ab und füllte ein Glas mit Wasser.
    „Du willst also, dass ich gehe, Nick?“ Ihre Stimme klang kontrolliert, zu kontrolliert.
    Er wandte sich nicht um, sondern blieb einfach stehen, wie er stand, aufgestützt auf den Tresen, während in seinem Körper der Schmerz tobte. „Ich kann jetzt nicht darüber reden. Wenn du etwas für mich tun willst, geh nach Hause. Lass mich allein. Ich will dich nicht hierhaben“.
    „Schön. Ich hätte mich gleich daran erinnern sollen, dass der einsame Wolf es vorzieht, seine Wunden allein zu lecken. Ich bin schon weg“. Jetzt ebenso verwundet wie er, drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ die Küche.
    Sie hatte das Wohnzimmer halb durchquert, als sie mit Zack zusammenstieß. Unwirsch wischte sie sich die Tränen von der Wange und eilte weiter.
    „Pass besser auf“, warnte sie ihn, „ich glaube, er hat Tollwut“.
    „Freddie …“
    Aber sie war schon zur Tür hinaus, ihre Absätze klapperten auf der Flurtreppe. Zack marschierte in die Küche.
    „He, du hast Freddie zum Weinen gebracht. Was hast du getan?“
    Nick fluchte nur und legte sich vier Aspirin bereit. „Halt dich da raus“. Er verzog das Gesicht vor Schmerz, als die Tabletten seine geschundene Kehle hinunterrutschten. „Im Moment ist mir nicht nach Gesellschaft, Zack“.
    „Setz dich, verdammt noch mal, bevor du umfällst“.
    Die Idee war ihm bisher nicht gekommen, aber sie hörte sich vernünftig an. Also ließ er sich vorsichtig auf einem Küchenstuhl nieder.
    Zack betrachtete Nick schweigend. Freddie hatte ihn so gut wie möglich verarztet, aber sein Bruder sah immer noch aus wie ein zerfledderter Punchingball. „Er hat dich

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