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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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er den Kindern wehtut. Nie wieder. Nick, wenn du mir sagst, dass ich dorthin gehen soll, dann gehe ich“.
    Damit hätte er nie gerechnet. Er wusste, dass dieser Sieg vor allem Freddies ruhigem Beistand zu verdanken war. „Freddie, oben in der Küchenschublade beim Telefon ist eine Nummer notiert. Der Name Karen steht auf dem Zettel. Frage nach ihr und erklär ihr die Situation“.
    „Ja“. Noch während sie zur Tür ging, hörte sie, wie Maria wieder zu weinen begann. Und sie hatte gerade den Telefonhörer wieder eingehängt, als Nick nach oben kam.
    Für einen langen Moment betrachtete er sie – die schlanke Frau in dem eleganten Kleid. „Ich werde dich versetzen müssen, Freddie. Tut mir leid, dass der Abend ruiniert ist. Und er ist noch nicht vorbei“, setzte er murmelnd hinzu.
    „Ist schon in Ordnung. Aber was meinst du? Mein Gott, Nick, die arme Frau“.
    Seine Augen waren dunkel und unergründlich. „Ich möchte, dass du sie und die Kinder zum Frauenhaus bringst. Es ist sowieso besser, die sind nie sonderlich begeistert, wenn ein Mann dort auftaucht. Ist ja auch kein Wunder. Ich bin beruhigter, wenn ich weiß, dass du dich um sie kümmerst“.
    „Ja, natürlich. Und wenn sie sicher untergebracht sind, komme ich zurück und …“
    „Nein, geh nach Hause“. Es war ein Befehl, hart und scharf. „Geh einfach nach Hause, wenn du fertig bist. Ich habe noch etwas zu erledigen“.
    „Aber, Nick …“
    „Ich habe jetzt weder Zeit noch Lust, mich mit dir zu streiten“. Er drehte sich um und warf die Tür hinter sich zu.
    Er wusste, wo er seinen alten Bandenchef auftreiben würde. Reece bewegte sich noch immer in denselben Kreisen, in denen sie sich als Jugendliche zusammen bewegt hatten. Er trieb sich noch immer in denselben Straßen und denselben zwielichtigen Kneipen herum, in denen sie sich damals Abend für Abend herumgetrieben hatten.
    Er fand Reece über einen Whiskey gebeugt in einer Kaschemme, weniger als fünfzehn Häuserblocks vom „Lower the Boom“ entfernt.
    Die Atmosphäre war nicht geeignet, auch nur einen einzigen seriösen Gast anzuziehen. Der Raum war verräuchert, und in der Luft hing der Gestank nach altem Fett, der Fußboden war mit Zigarettenstummeln und Erdnussschalen bedeckt. Und die Drinks waren genauso billig wie die Hure, die allein am Ende der Theke hing und mit glasigem Blick in ihren Gin starrte.
    „Reece“.
    Der Alkohol hatte ihn über die Jahre aufgeschwemmt. Er drehte sich langsam auf dem Barhocker um.
    „He, wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht der rechtschaffene LeBeck ist. Bring meinem Kumpel einen Begrüßungsdrink, Gus, und gib mir auch gleich noch einen. Schreib sie beide auf seine Rechnung“. Darüber musste Reece so wiehern, dass er fast vom Stuhl gefallen wäre.
    „Sparen Sie es sich“, sagte Nick zu dem Barkeeper.
    „Bist du dir zu schade, um mit einem alten Kumpel einen zu trinken, LeBeck?“
    „Ich trinke nicht mit Leuten, die auf mich schießen, Reece“.
    „Ey, ich hab doch gar nicht auf dich gezielt damals“. Reece kippte seinen Whiskey hinunter und knallte das leere Glas auf die Theke zum Zeichen, dass er Nachschub wollte. „Und ich habe meine Zeit abgesessen, erinnerst du dich? Volle fünf Jahre, drei Monate und zehn Tage“. Er zog sich mit den Zähnen eine Zigarette aus einem verknitterten Päckchen. „Sag bloß, du bist noch sauer, weil ich damals was mit Maria angefangen hab? Sie war immer schon scharf auf mich, Kumpel, vergiss das nicht“.
    „Ein kluger Mann vergisst, was gestern war, Reece. Aber du warst ja nie sonderlich clever. Allerdings muss ich zugeben, dass ich tatsächlich wegen Maria hier bin“.
    „Meine Alte ist meine Sache. Und meine Gören auch“.
    „Sie waren es vielleicht“. In Nicks Augen lauerte jetzt der Wolf, als er sich näher zu Reece hinüberlehnte. Und dieser Wolf hatte Fänge. „Du wirst ihnen nie wieder zu nahekommen. Nie. Und wenn du es doch tust, bring ich dich um“. Er hatte es ruhig gesagt, mit einer Beiläufigkeit, die den Barkeeper veranlasste, mit der Hand unter der Theke nach seinem Totschläger zu tasten.
    Reece gab nur ein verächtliches Schnauben von sich. „Die Schlampe ist wieder zu dir gerannt, stimmt’s?“
    „Ich wette, du denkst, sie ist diesmal leicht davongekommen – eine aufgeplatzte Lippe, ein blaues Auge, was ist das schon? Diesmal musste sie nicht ins Krankenhaus“.
    „Ein Mann hat das Recht, seiner Frau zu zeigen, wo’s langgeht“. Reece schwenkte nachdenklich sein

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