Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der lange Weg nach Hause - The Long Road Home

Titel: Der lange Weg nach Hause - The Long Road Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
Vom Netzwerk:
Einkäufe zuständig war, ein paar Samen für den Garten bestellen wollte. Am nächsten Tag würde er eine Messe in St. Matthew's lesen, erklärte er Gabriella, und er würde sehr gern zum Picknick kommen.
    Das nächste Mal trafen sie sich am folgenden Tag im Beichtstuhl. Nachdem sie einander an den Stimmen erkannt hatten, unterhielten sie sich angeregt. Inzwischen hatte sich Gabriella an Vater Joes zwanglosen Stil, ihr die Beichte abzunehmen, gewöhnt. Viele Sünden musste sie nicht gestehen, und er erteilte ihr die Absolution.
    Nachdem sie gebetet und Buße getan hatte, sahen sie sich am Kirchentor wieder. »Soll ich zusammen mit den Priestern das Barbecue übernehmen?«, schlug er vor.
    Erfreut meinte sie, das sei eine fabelhafte Idee. Am Holzkohlengrill zu stehen – das gehörte zu den wenigen Aufgaben, die sie hasste. Der Rauch brannte ihr in den Augen, und in der Schwesterntracht wurde ihr viel zu heiß. Da hatten es die Priester, die in Jeans oder Khakihosen und Sporthemden an den Picknicks teilnahmen, viel einfacher.
    »Da muss ich Schwester Emanuel fragen, aber sie ist sicher einverstanden«, erwiderte sie dankbar. »Diese Barbecues zählen nicht gerade zu unseren Stärken.«
    »Und wie wär's mit Baseball am vierten Juli?«
    »Was?« Verwirrt runzelte sie die Stirn und wusste nicht, ob er's ernst meinte oder Witze machte.
    »Wie wär's mit einem Baseballspiel? St. Matthew's gegen St. Stephen's? Wir können auch gemischte Teams aufstellen, wenn Sie fürchten, Sie wären zu sehr im Nachteil. Auf diese Idee kam ich heute Morgen in unserer Turnhalle.«
    »Oh, das wäre wunderbar! Vor zwei Jahren haben wir schon mal ein Baseballmatch organisiert, die jüngeren Nonnen gegen Postulantinnen und Novizinnen. Das hat uns allen großen Spaß gemacht.«
    In gespielter Entrüstung starrte er sie an. »Das ist kein ‘Spaß’, Schwester Bernie, sondern bitterer Ernst. Die Priester von der St. Stephen's School sind das beste Team in dieser Erzdiözese. Nun, was halten Sie davon?«
    »Fragen Sie doch Mutter Gregoria. Das muss
sie
entscheiden. Aber ich glaube, Ihr Vorschlag wird unserer Oberin gefallen. Auf welcher Position spielen Sie?«
    »Selbstverständlich bin ich ein Werfer – was sonst? Dieser Arm wurde für eins der besten Minor-League-Teams von Ohio rekrutiert.« Darauf durfte er sich nicht allzu viel einbilden. Das wusste er, aber es amüsierte ihn, mit seinen sportlichen Leistungen zu prahlen.
    »Und warum spielen Sie nicht für die Yankees?«
    »Weil mir der liebe Gott ein besseres Angebot gemacht hat«, entgegnete er lächelnd und genoss das Gespräch über so banale Dinge wie Baseball. Meistens diskutierten sie über ernste Themen, ihr Leben, die Vergangenheit, ihren und seinen Entschluss, der Kirche zu dienen, oder Gabriellas Schriftstellerei. Was sie auch erörterten, sie hatten einander stets sehr viel zu sagen. »Und welche Aufgabe übernehmen Sie, Gabbie?«
    »Vielleicht bin ich eine begabte Feldspielerin«, erklärte sie. In der Kindheit hatte sie sich niemals sportlich betätigt, aus bekannten Gründen. Und in der Klosterschule wurde kein Sport getrieben. Um sich Bewegung zu verschaffen, blieb ihr nichts anderes übrig, als durch den Garten zu wandern.
    »Dann stellen wir Sie ins Außenfeld«, entschied er und versprach, mit der Oberin zu sprechen, bevor er das Kloster verlassen würde.
    Innerhalb weniger Tage breitete sich die Neuigkeit über das »grandiose Match«, wie es genannt wurde, im ganzen St. Matthew's Convent aus. Mutter Gregoria war begeistert auf Vater Connors' Vorschlag eingegangen. Nun kicherten und tuschelten die Nonnen und konnten den 4. Juli kaum erwarten. Einige hatten seit ihrer Kindheit nicht mehr an solchen Spielen teilgenommen, andere verkündeten angeberisch, was für fantastische Baseballspielerinnen sie früher einmal gewesen waren, und die Postulantinnen stritten freundschaftlich um die Positionen, die sie einnehmen wollten. Kategorisch erklärte die rundliche Schwester Agatha, für sie komme nur der Shortstop in Frage.
    Ungeduldig fieberten sie dem 4. Juli entgegen. Als der große Tag endlich anbrach, waren sie alle gerüstet. Wie üblich gab es beim Picknick reichlich zu essen. Fachmännisch grillten die Priester von der St. Stephen's School Hotdogs, Hamburger, Hühnerkeulen, Spareribs, Pommes frites und die ersten Maiskolben dieses Sommers. Zum Nachtisch wurden hausgemachte Eiscremes und Apfelkuchen in rauen Mengen serviert. Einer der Priester meinte, im St. Matthew's

Weitere Kostenlose Bücher