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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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wir wären in den Hof runtergegangen, weil wir etwas gehört hätten, und kommt uns holen. Es ist schon besser, dass er aufpasst, denn wenn wir erwischt werden, kriegen wir so was von Ärger!«
    »Da ist meine Mutter echt cooler«, sagte Paul Merson, der es nicht ertrug, nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. »Sie erzählt mir alles, ich bin ihr engster Vertrauter …«
    »Und deine Mutter sieht auch noch verdammt gut aus«, sagte Gaétan. »Wie kommt es, dass manche Frauen total super aussehen und andere wie fette Kühe?«
    »Das liegt am Ficken. Wenn man dabei schön bequem daliegt und sich konzentriert, ergibt das einen schönen, eleganten Fluss, der auch die Frau schön macht. Aber wenn man wild drauflos vögelt, Arsch hoch und gib ihm, ihr wisst schon, dann verpatzt man auch mal was, und heraus kommt eine missratene, fette Presswurst …«
    Sie brachen in Gelächter aus. Bis auf Zoé, die an ihre Eltern dachte. Bei Hortense mussten sie schön gerade gelegen haben, bei ihr krumm und schief.
    »Wenn du’s zum Beispiel mit ’nem Klappergestell treibst, kannst du sicher sein, ’ne kleine Presswurst mit Zellulitis zu kriegen!«, fuhr Paul Merson fort, stolz auf seine Beweisführung und fest entschlossen, ihr komisches Potenzial bis ins Letzte auszureizen.
    »Ich kann mir meine Eltern nicht mal beim Ficken vorstellen«, knurrte Gaétan. »Höchstens unter Zwang! Mein Vater hält ihr dazu garantiert ’ne Knarre an den Kopf … Ich kann den Typen nicht ausstehen. Das ist die reinste Hölle mit ihm.«
    »Jetzt reg dich mal ab! Den kann man doch ganz leicht zum Narren halten«, versetzte Domitille. »Wenn du den Blick senkst und parierst, merkt der überhaupt nichts! Hinter seinem Rücken kannst du machen, was du willst. Aber du musst ihn ja immer provozieren!«
    »Ich hab meine Mutter schon mal beim Ficken gesehen«, berichtete Paul. »Total irre! Die geht ab, das glaubt ihr nicht! Ich hab nicht alles gesehen, weil sie sich nach ’ner Weile im Bad eingeschlossen haben, aber danach hat sie mir erzählt, dass der Typ auf sie draufgepinkelt hat!«
    »Igitt! Das ist ja eklig!«, riefen Gaétan, Domitille und Zoé wie aus einem Mund.
    »Die hat sich echt von dem Kerl anpinkeln lassen?«, hakte Domitille nach.
    »Yep. Und er hat ihr dafür hundert Euro gegeben!«
    »Das hat sie dir erzählt?« Zoé machte große Augen.
    »Ich hab dir doch gesagt, sie erzählt mir alles …«
    »Hat er seine Pisse auch getrunken?«, fragte Domitille interessiert.
    »Nein, das nicht! Es hat ihn einfach nur geil gemacht, auf sie draufzupinkeln.«
    »Und hat sie ihn danach noch mal getroffen?«
    »Ja. Aber sie ist mit dem Preis raufgegangen! Sie ist ja nicht bescheuert!«
    Zoé war kurz davor, sich zu übergeben. Ihr Magen wogte auf und ab. Sie würde nie wieder an Madame Merson vorbeigehen können, ohne sich die Nase zuzuhalten.
    »Und was macht dein Vater, während sie sich anpinkeln lässt?«, wollte Domitille, fasziniert von diesem merkwürdigen Paar, wissen.
    »Mein Vater geht in Swingerklubs. Er geht lieber allein dahin. Er sagt, er hat keine Lust, seine Alte mitzuschleppen … Aber sie verstehen sich gut. Sie streiten nie und haben immer viel Spaß zusammen!«
    »Aber dann kümmert sich ja keiner um dich?«, fragte Zoé, die nicht sicher war, ob sie auch alles verstand.
    »Ich kümmere mich um mich selbst. He, Zoé, du trinkst ja gar nicht …«
    Zoé zeigte ihm ihr leeres Glas.
    »Wow, du haust ja was weg!«, bemerkte Paul anerkennend und füllte es aufs Neue. »Schaffst du’s auch auf ex?«
    Verängstigt sah Zoé ihn an. War das ein neues Spiel, dieses »ex«?
    »Das ist nichts für Mädchen«, antwortete sie, um sich etwas selbstsicherer zu geben, als sie sich fühlte.
    »Das hängt vom Mädchen ab!«, erwiderte Paul.
    »Wenn du willst, trink ich mit dir auf ex!«, machte sich Domitille wichtig.
    »Zur Mitte, zur Titte, zum Sack, zack, zack!«
    Domitille wand sich mit einem dümmlichen Lachen.
    Worüber reden die da bloß?, fragte sich Zoé. Sie schienen alle etwas zu wissen, wovon sie nicht die leiseste Ahnung hatte. So, als hätte ich eine Weile in der Schule gefehlt. Ich komme nie wieder runter in diesen Keller. Da bleibe ich lieber allein zu Hause. Bei Flat Daddy. Am liebsten wäre sie gleich wieder hochgegangen. Sie tastete in der Dunkelheit, bis sie die Dose mit den Eiswürfeln fand, und dachte über eine passende Ausrede nach. Sie wollte vor den anderen nicht als Feigling oder Loser dastehen.
    In diesem Moment legte

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