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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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die er zur Hälfte füllte.
    »Sorry, ich hab kein Perrier«, sagte er, als er die Flasche wieder verschloss und sie hinter einem dicken Rohr versteckte.
    Zoé nahm ihr Glas und beäugte ängstlich die bernsteinfarbene Flüssigkeit.
    »Sag jetzt nicht, du hättest noch nie was getrunken!«, sagte Paul Merson lachend.
    »Lass sie in Ruhe«, erwiderte Gaétan, »ist doch nicht schlimm, wenn jemand nichts trinkt!«
    »Aber es schmeckt einfach so fantastisch«, sagte Domitille und streckte ihre Beine auf dem Betonboden aus. »Ich könnte ohne Alkohol nicht leben!«
    So eine Angeberin, dachte Zoé. Spielt hier die Femme fatale, dabei ist sie sogar noch ein Jahr jünger als ich.
    »Hey, wisst ihr, wozu man einen halben Hund braucht?«, fragte Gaétan in die Runde.
    An ihren Eiswürfeln lutschend, warteten sie auf die Antwort. Zoé hatte Angst. Wenn sie nicht mittrank, würden die anderen sie für eine Loserin halten. Vielleicht könnte sie den Inhalt des Glases unbemerkt hinter ihrem Rücken auskippen. Es war dunkel, die anderen würden nichts sehen. Sie rutschte näher an das Rohr heran, lehnte sich dagegen, streckte den Arm aus, ließ ihn über den Boden gleiten und goss das Glas langsam aus.
    »Als Blindenhund für einen Einäugigen!«
    Zoé lachte lauthals mit, und es war ein beruhigendes Gefühl, sich selbst lachen zu hören.
    »Und kennst du den Unterschied zwischen einer Pizza und einer Prostituierten?«, fragte Paul Merson, verärgert darüber, dass Gaétan ihm die Schau stahl.
    Wieder beugten sie grübelnd die Nase über ihre Gläser. Paul Merson frohlockte.
    »Es muss was Ekliges sein«, vermutete Gaétan.
    »Darauf kannst du wetten! Na, kommt ihr drauf oder nicht?«
    Die drei anderen schüttelten den Kopf.
    »Die Pizza gibt’s auch ohne Pilze!«
    Sie brüllten vor Lachen. Zoé vergrub das Gesicht in ihrem Ellbogen und tat so, als müsse sie einen Lachkrampf unterdrücken. Paul Merson griff erneut nach der Whiskyflasche und fragte: »Wer will noch ’nen Schluck?«
    Domitille hielt ihm ihr Glas hin. Gaétan sagte: »Nein, danke, erst mal nicht«, und Zoé wiederholte seine Worte.
    »Äh … Habt ihr keine Cola?«, fragte sie vorsichtig.
    »Nein …«
    »Schade …«
    »Bring nächstes Mal welche mit! Nächstes Mal bringt ihr alle was mit, dann veranstalten wir hier unten ’ne richtige Party. Wir können sogar die Stereoanlage mit runterbringen und am Kellerzähler einstecken … Ich kümmere mich um die Musik, Zoé ums Essen und Gaétan und Domitille um den Alkohol.«
    »Das geht nicht! Wir bekommen kein Taschengeld!«, entgegnete Gaétan.
    »Meinetwegen. Zoé, dann kümmerst du dich eben ums Essen und die Getränke, und ich helfe dir ein bisschen beim Alkohol …«
    »Aber ich …«
    »Ihr habt doch Kohle ohne Ende! Das hat mir meine Mutter erzählt. Das Buch von deiner Mutter hat eingeschlagen wie eine Bombe!«
    »Aber das ist nicht fair.«
    »Du musst dich schon entscheiden. Willst du bei uns mitmachen oder nicht?«
    Zoé war sich nicht sicher, ob sie wirklich mitmachen wollte. Im Keller roch es nach Schimmel. Es war kalt. Kleine Steinchen drückten sich in ihren Hintern. Sie fand es total bescheuert, auf dem Boden zu sitzen, über schmutzige Witze zu lachen und eine bitter schmeckende Flüssigkeit zu trinken. Sie hörte merkwürdige Geräusche, stellte sich vor, sie stammten von Ratten, Fledermäusen oder ausgesetzten Pythonschlangen. Sie war müde, und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte noch nie einen Jungen geküsst. Aber wenn sie jetzt Nein sagte, wäre sie völlig isoliert. Schließlich nickte sie zustimmend.
    »Los, Hand drauf!«
    Paul Merson hielt ihr die offene Hand hin, und sie schlug ohne Überzeugung ein. Von welchem Geld sollte sie die Sachen denn kaufen?
    »Und was bringen sie mit?«, fragte Zoé und deutete auf Gaétan und Domitille.
    »Wir können nichts mitbringen, wir haben doch nichts!«, maulte Gaétan. »Bei unserem Vater haben wir nichts zu lachen. Wenn der wüsste, dass wir hier unten sind, würde er uns umbringen!«
    »Aber wenigstens gehen sie abends manchmal weg«, ergänzte Domitille seufzend und saugte am Rand ihres Glases. »Und das können wir vorher rauskriegen …«
    »Und was ist mit eurem Bruder, wird der euch nicht verpfeifen?«, wollte Paul Merson wissen.
    »Charles-Henri? Nein. Der ist auf unserer Seite.«
    »Und warum ist er nicht mit runtergekommen?«
    »Er muss Hausaufgaben machen, und er deckt uns, falls sie früher nach Hause kommen … Dann sagt er,

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