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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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have a wife … Na ja, a nearly wife , verbesserte er sich im Dunkeln. Die sanfte englische Frauenstimme wiegte ihn in den Schlaf. Er schlummerte jedes Mal ein und war noch nie über die erste Lektion hinausgekommen.
    »Ich behaupte ja nicht, dass er fließend spricht, aber er brabbelt ein paar Wörter. Jedenfalls habe ich go-Da-ddy-go verstanden. Dafür leg ich meine Hand ins Feuer!«
    »Zieh sie schnell wieder raus, sonst fehlt dir am Ende noch eine! Und krieg dich gefälligst wieder ein, Marcel. Dein Sohn ist normal, einfach nur normal, und das heißt nicht, dass er kein wunderschönes, lebhaftes, cleveres Baby wäre … Aber mach mir keinen fünfsprachigen Businesskaiser von China draus! Wann soll er denn einen Sitz in deinem Verwaltungsrat kriegen?«
    »Ich sag doch nur, was ich sehe und höre. Ich hab nichts davon erfunden. Du glaubst mir nicht, das ist dein gutes Recht, aber lass ihn ja nicht vor Überraschung fallen, wenn er eines Tages hello, mummy, how are you? sagt oder dasselbe auf Chinesisch, ich habe nämlich vor, ihn auch Chinesisch lernen zu lassen, sobald er mit Englisch durch ist! Ich will dich bloß vorwarnen, das ist alles.«
    Und er stippte einen gebutterten Brotstreifen in seine Spiegeleier und schabte damit auf dem Teller herum, bis der ganze Rand verschmiert war.
    Josiane wandte ihm den Rücken zu, beobachtete jedoch weiter sein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Er griff herzhaft zu, verschlang die Brotstreifen und ruderte dabei mit den Armen wie ein Tarzandarsteller. Er lächelte vor sich hin, hielt im Kauen inne, spitzte die Ohren und wartete hoffnungsvoll auf das Brabbeln seines Sohnes. Dann kaute er enttäuscht weiter. Unwillkürlich musste sie lächeln. Marcel senior und Marcel junior würden ein verflucht gerissenes Paar abgeben. Stimmt schon, räumte sie ein, Junior hat ganz schön viel Grips und lernt schnell. Mit sieben Monaten saß er schon aufrecht in seinem Babystühlchen und deutete gebieterisch mit einem Finger auf das Objekt seiner Begierde. Wenn sie nicht gleich gehorchte, kniff er die Augen zusammen und bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. Wenn sie telefonierte, hörte er mit schräg geneigtem Kopf zu und nickte zustimmend. Manchmal schien er etwas sagen zu wollen und wurde zornig, als fände er nicht die richtigen Worte. Einmal hatte er sogar mit den Fingern geschnippt! Sie kannte sich mit dem normalen Verhalten von Babys nicht allzu gut aus, aber sie musste wohl oder übel anerkennen, dass Junior seinen Altersgenossen in seiner Entwicklung weit voraus war. Aber ihm deswegen gleich ein Verständnis für die Geschäfte seines Vaters zuzugestehen, war ein Schritt, den sie nicht machen wollte. Junior wird in ganz normalem Tempo aufwachsen. Ich will nicht, dass er ein aufgeblasener Eierkopf wird, der schon als Baby Klassenbester ist. Ich will, dass er sich das Gesicht mit Brei beschmiert, will ihn in Strampelhöschen oder mit nacktem Hintern, damit ich ihn nach Herzenslust verhätscheln kann. Ich habe viel zu lange auf ihn gewartet, um ihn schon in Pampers auf den Schulhof der Großen zu lassen.
    Das Leben hatte Josiane zwei Männer geschenkt, einen großen und einen kleinen, zwei Männer, die Tag für Tag ihr Glück mehrten. Es kam überhaupt nicht infrage, dass es sie ihr wieder wegnahm. Das Leben war ja nie besonders großzügig zu ihr gewesen. Und jetzt, nachdem es ihr ausnahmsweise mal ein gutes Blatt in die Hand gegeben hatte, würde sie sich von niemandem auch nur das kleinste Fitzelchen davon stehlen lassen. Es ist mir noch einiges an Glück schuldig. Jetzt will ich auch mal mit dem Arsch in die Butter fallen. Jetzt bin ich dran, und da soll bloß keiner versuchen, mich übern Tisch zu ziehen. Vorbei die Zeiten, als ich alles schlucken musste! Vorbei die Zeiten, als ich nur Marcels kleine Sekretärin und Geliebte war. Des millionenschweren Inhabers der Möbelhauskette Casamia. Er hatte sie zur Frau an seiner Seite gemacht und seine kratzbürstige Ehefrau Henriette zum Teufel gejagt! Aus die Maus, jetzt bin ich am Zug.
    Sie hatte Henriette mehrmals ums Haus streichen sehen. Zwar hatte sie sich immer wieder hinter die Straßenecke gedrückt, um nicht bemerkt zu werden, aber mit ihrem großen flachen Hut auf dem Kopf war sie nicht zu übersehen. Wenn sie den Privatschnüffler spielen will, sollte sie das Ding lieber absetzen. Und sie brauchte gar nicht so zu tun, als wollte sie zu Hédiard, um sich den Bauch mit Delikatessen vollzuschlagen. Einmal vielleicht, aber

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