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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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Bogenschützen auf eine der Terrassen nach unten. Dort hatten wir einen wesentlich besseren Überblick. Eleazar ben-Ya’ir hatte den Oberbefehl am westlichen Mauerbereich übernommen, Seba die Verteidigung mit den letzten Katapulten. Alle Einheiten konzentrierten sich am nordwestlichen Teil der Festung und noch war mir nicht klar, wie es die Römer schaffen wollten, die Festung zu erobern. Ich analysierte noch die Lage, als nur unweit meiner Position der erste Stein einschlug.
    Die Römer hatten die Schlacht begonnen. Selbst Immanuel war sichtlich überrascht, dass die Römer eine neue Schleudertechnik benutzten. Bisher hatten die Scheinschleudern und Katapulte nur selten den bebauten Bereich des Berges erreichen können. Jetzt aber wurde es ernst und viele gingen erst einmal in Deckung. Ich hörte panische Schreie und beobachtete, wie man die Sklaven wie Vieh auf die Rampe trieb, als Schutzschild vor den römischen Kampfeinheiten. Wer sich weigerte, wurde erstochen oder einfach über den Rand der Rampe in die Tiefe gestoßen. Die Stille war vorüber und man hörte Befehle von der einen und Schreie von der anderen Seite. An der Festungsmauer machten sich die jüdischen Krieger mit Kampfschreien Mut und meine Nackenhaare stellten sich vor Angst auf.
    Ich schaute Elena an und sie sagte mit schussbereitem Bogen: „Mein Geliebter, jetzt beginnt unser letzter Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit. Ich bin sehr froh dich an meiner Seite zu haben.“
    Ich antwortete ihr erst gar nicht, sondern gab ihr einen Kuss, der keiner Worte bedurfte. Der Kloß in meinem Hals wurde immer größer, mir war schlecht und so beobachtete ich geduckt die Umgebung, um nicht von einem Stein oder einem Pfeil getroffen zu werden. Vielleicht war es der Naturinstinkt, der sich immer noch in einem Menschen befindet. Ich spürte etwas Neues in mir, dass durch den gestiegenen Adrenalinspiegel meine Sinne wesentlich schärfer waren. Mein Körper und Geist war jetzt völlig auf Verteidigung eingestellt. Die Hörner schallten und die römischen Truppen setzten sich in Bewegung. Bestimmt 30 größere Steine flogen auf die Festung zu und schlugen über uns in die Gebäude ein. Wir bekamen das Zeichen einiger Kommandeure weiter nach oben in die Festung zu gehen, da es hier unten zu gefährlich war. Mit unseren Bögen konnten wir den Feind noch nicht erreichen. Von unseren Katapulten war nichts zu sehen. So wandte ich mich an Immanuel.
    „ Immanuel, sage Seba, dass er unsere Katapulte einsetzen soll. Er soll schießen was die Geräte hergeben, oder wollen wir nur tatenlos zusehen?“
    Immanuel nickte und rannte los und wir in seinem Windschatten hinterher. Zwischen den einzelnen Würfen der Katapulte, vergingen immer mindestens fünf Minuten, in den wir zurückschlagen konnten. Ich sah wie fünf große Steine auf die Römer geschleudert wurden und die Formationen stark beschädigt wurden. Beim Rennen merkte ich, trotz modischem Fauxpas, dass es gut gewesen war, meine Laufschuhe anzuziehen. Ich konnte sicher die Stufen hoch rennen, während einige der Soldaten mit ihren Ledersohlen immer wieder ausrutschten. Oben, in der Nähe des Tempels angekommen, erkannte ich, dass man die Kampftürme bereits an den Berg geschoben hatte und mit Pfeilen in die Festung schoss. Die ersten Teile der Festungsmauer waren getroffen und leicht beschädigt worden. Unsere Katapulte schickten den Römer das zurück, mit dem man uns in die Knie zwingen wollte, viele Steine. Elena war an die Mauer zu den anderen Bogenschützen gerannt und machte sich schussbereit. Ich kam mir etwas fehl am Platz vor, denn ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Da hörte ich den ersten dumpfen Schlag des Rammbocks, mit dem die Römer nun die Mauer endgültig zum Einstürzen bringen wollten.
    Seba schrie: „Vorsicht, Deckung“, und ich warf mich, wie auch die anderen, schützend unter einen Wagen. Hunderte von Pfeile hagelten auf den Platz.
    „ Das war wirklich knapp gewesen“, dachte ich mir und kroch unter dem durchlöcherten Wagen hervor. Von oben konnte ich nun auf das Schlachtfeld schauen. Dort hatte sich einiges geändert. Die Römer versuchten ihre ganze Kampfkraft auf der Rampe zu konzentrieren. Hunderte von Toten säumten schon den Boden und auch von unseren Krieger hatte es Dutzende getroffen. Eleazar ben-Ya’ir schrie immer wieder Kommandos um den Rammbock zu zerstören.
    Da sprang Immanuel auf und rief: „Bestückt die Katapulte mit glühenden Steinen oder brennendem Holz und

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