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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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Vollkornprodukte, beschäftigt und achtete darauf keinen Alkohol mehr zu trinken. Die guten Nudelgerichte von Carrie, waren nun an der Tagesordnung, auch wenn es für viele meiner Kollegen zu einseitig gewesen wäre. Am nächsten Morgen, es war nun Montag, der 01. Mai, traf ich mich zu einer Besprechung mit Frank. Wir gingen die von mir übersetzten Texte nochmals durch und versuchten diese in Zeitbereiche und Themen zu katalogisieren.
    Frank hatte einen interessanten Text gefunden, der die Stärke der römischen Legionen unter Herodes dem Großen um 30 v. Chr. beschrieb. Wir gingen meine auf Papier gedruckten Texte durch und ich fragte Frank mehrmals, nach was wir eigentlich suchten. Er sah mich etwas überrascht an und meinte: „Ich markiere alles, was uns auf die Spur „ des Auges der Welt“ bringen könnte. Wir wissen zwar noch immer nicht was Whiteman alles ausgegraben hat, sollten aber nicht ganz unvorbereitet an die Sache gehen. Vor lauter Wüstenlauf hatte ich es schon ganz vergessen.“
    „ Mensch, Tom, du machst dich langsam mit dem Laufen echt verrückt. Du musst etwas lockerer werden und nicht so verbissen an die Sache rangehen. Einen ägyptischen Rekord wirst du doch ohnehin nicht aufstellen. Es geht nur darum, an etwas Außergewöhnlichem teilzunehmen und seine Grenzen auszutesten.“ Hier musste ich Frank einfach recht geben.
    „ Sind denn deine Träume noch mal aufgetaucht, von denen Harry mir erzählte?“ Ich schaute ihn verwundert an. Harry hatte also nicht seinen Mund halten können. Ich druckste ein wenig herum und erzählte ihm die zuletzt geträumten Szenen.
    „ Wow, Tom. Ich würde ja schon fast schon sagen, dass du ein regelrechtes Trauma hast“, sagte Frank besorgt.
    „ Ich denke Frank, das legt sich nach dem Lauf wieder. Vielleicht bin ich einfach nur total aufgeregt.“
    Nachdenklich beendeten wir das Thema und wandten uns wieder den Übersetzungen zu. Wir lasen weiter und es tauchten immer wieder Textzeilen auf wie ‚ Er half uns den Weg zu finden ‘ oder ‚ Der Stern wird kommen und uns den Weg zeigen ‘. Auch der Text ‚ Viele gingen mit ihm, denn der Stern wies uns den Weg ‘ und ‚ wo das Land der aufgehenden Sonne uns empfängt, wenn der Stern uns den Zeitpunkt nennt ‘. All dies waren für uns auffällige Stellen. Vor allem das Wort TALA (Heller Stern) kam relativ oft vor. Frank las in den Tabellen nach, um das Alter der Dokumente nochmals bestimmen zu können. Ich schaute Frank über die Schulter und wollte das Datum ablesen, aber Frank war schneller.
    „ Nach der C14 Methode liegt das Alter der Abschrift ca. 1620 v. Chr.. Professor Spürli ist der Meinung, die Originaltexte kommen aus dem ägyptischen um 1600 v. Chr.. Also würde unsere Berechnung etwa stimmen“, meinte er.
    „ Schau mal, Frank, das müsste die Zeit des Pharaos Echnaton sein?“, antwortete ich.
    „ Ja, stimmt. Du hast gut aufgepasst und viel gelernt Tom“, lobte mich Frank. Wir arbeiteten weiter bis spät in die Nacht. Gegen zwei Uhr morgens bot ich ihm an, gleich bei uns zu übernachten. „Nein, lass mal, Tom. Ich schlafe doch lieber in meinem Bett und fahre nach Hause.“ Frank räumte seine Sachen zusammen und verabschiedete sich kurz. Im Laufe der Woche schafften wir es fast 60 Schriften zu übersetzen und katalogisieren. Das Laufpensum drosselte ich von Woche zu Woche und versuchte meinen Mineralienspeicher systematisch aufzubauen. Harry war von unseren Ergebnissen total begeistert und natürlich sehr gespannt, was bei den Schriften in Jordanien noch ans Tageslicht kommen würde.
    Am 9. Mai, eine gute Woche vor dem Lauf, traf ich mich mit Frank an der Küste, um unsere letzten 20 Kilometer vor unserem Wüstenlauf zu joggen. Wir hatten dafür gute zwei Stunden Zeit eingeplant, damit wir uns unterwegs noch etwas unterhalten konnten. „Das ist doch unglaublich, Tom“, begann Frank das Gespräch. „Heute soll es richtig warm werden. Ideal für unseren letzten Lauf. Da fällt uns die Akklimatisierung an die Temperaturen in Luxor nicht ganz so schwer.“ Ich war ganz seiner Meinung „Stimmt. Es soll heute bis 26 Grad werden und in der nächste Woche sollten sogar die 30 Grad angekratzt werden, da wird die Umstellung auf
35 – 40 Grad in Jordanien, nicht ganz so extrem.“
    Wir tranken bei mir noch ein Glas Wasser mit Magnesium und fuhren anschließend nach Newburgh, einem kleinen Städtchen nördlich von Falkland. Keine halbe Stunde später bewegten wir uns gemütlich in Richtung Küste.

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