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Der Leguan will das nicht: Roman (insel taschenbuch) (German Edition)

Der Leguan will das nicht: Roman (insel taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der Leguan will das nicht: Roman (insel taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giusi Marchetta
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Händen ein paar Tränen weg, bevor er einsteigt und mich für immer verlässt.
    Irgendwo tief in der Brust implodiert mein stechender Schmerz, löst sich auf, entfernt sich, befreit mich und lässt mich aufatmen.
 
    Der die Böschung hinunterholpernde Schrotthaufen auf vier Rädern hat jetzt die nötige Geschwindigkeit erreicht, um die größtmögliche Zahl der vorhandenen Beine zu treffen.
    Die Präzision, mit der es Vito gelingt, das Lenkrad des kleinen Autos gerade noch rechtzeitig herumzureißen, damit es nicht im Po landet, bestärkt mich und Margherita in unserem Verdacht, dass die Kamikaze-Aktion vor Kurzem beabsichtigt war.
    »Du musst besser aufpassen«, weist Emilio ihn zurecht.
    »Entschuldigt«, antwortet er und säubert die Räder sorgfältig vom Erdreich.
    »Ich freue mich, dich zu sehen«, sagt Emilio und wendet sich Margherita zu. Bevor sie jedoch ihre gewaltige Verlegenheit überwinden kann, wird sie vom Gequatsche der Erzieher und Gäste der Villa in Beschlag genommen.
    Es ist vielleicht das Verdienst der Kanus, die auf dem Fluss hin und her fahren, oder der mit in der Sonne liegenden Menschen überfüllten Wiesen, jedenfalls erstrahlt der Valentino-Park in ganzer Sonntagspracht. Da ich niemanden kenne, kann ich mich ins Gras setzen, ohne michverpflichtet zu fühlen, Kontakte knüpfen oder am Sommerfest der Sozialgenossenschaften teilnehmen zu müssen.
    »Hey.«
    Ich wusste, dass er kommen würde.
    »Hast du in deiner Freizeit eigentlich nichts Besseres zu tun, Savarese? Ach Gott: Du bist ja so allein.«
    Er setzt sich neben mich, ohne die Sonnenbrille abzunehmen.
    »Willst du wissen, warum ich hier bin?«
    Noch nicht, denke ich. Ich konzentriere mich auf den Fluss, auf die Strömung.
    »Weil ich für Feste wie geschaffen bin«, sagt er. »Welcher Art auch immer.«
    Idiot.
    »Im Ernst, ich kann nicht widerstehen«, fährt er fort und nimmt die Sonnenbrille ab. »Wann ist das hier zu Ende? Um zwei habe ich eine Taufe.«
    Ich drehe mich zur anderen Seite, aber es nutzt nichts.
    »Was machst du denn da, du lachst doch nicht etwa? Warst du nicht eigentlich drauf und dran, dich umzubringen? War sie nicht drauf und dran, Selbstmord zu begehen?«
    Margherita befiehlt ihm, den Mund zu halten, dann beugt sie sich über ihn und nimmt ihm die Sonnenbrille weg, setzt sie auf.
    »Steht dir gut«, sage ich zu ihr.
    »Ich erblinde gleich, gib sie wieder her.«
    »Ist sie nicht ein bisschen arg schickimicki?«, fragt mich Margherita. »Tendenz Goldkettchenträger.«
    »Goldkettchenträger? Das ist nicht witzig.«
    »In der Tat«, antworte ich. »Zuhälter-Style.«
    »Ja, stimmt. Auch ein bisschen nuttig.«
    »So, das reicht jetzt.« Savarese steht auf, tut, als wolle er sich die Brille mit Gewalt wiederholen, und sie überlässt sie ihm.
    »Emilio hat mir gesagt, dass sie jemanden für den Sommer suchen.« Margherita lächelt, schirmt die Augen gegen die Sonne ab. »Es ist ein befristeter Vertrag, aber wenn alles gutgeht, könnte er verlängert werden.«
    Sofort stehe ich auf und umarme sie. Wir reisen mit leichtem Gepäck. Notgedrungen.
    Einen Meter von uns entfernt ringt Federico die Hände: Ich muss ein paar Schritte zurücktreten, damit er den Mut aufbringt, näher zu kommen.
    »Das Buffet ist eröffnet«, flüstert er Margherita ins Ohr. Als sie zusammen zu den Tischen schlendern, wirken sie wie ein Paar, das eine eigene Art des Spazierengehens erfunden hat, ein wenig ängstlich, ein wenig krumm, aber ausgesprochen bezaubernd.
    »Eine ist also untergebracht«, sagt Savarese. »Und du? Bist du Turinerin?«
    Ich nicke.
    »Vorerst.«
    Er lächelt.
    »Ein bisschen nuttig, ja, vielleicht«, gibt er zu und setzt die Sonnenbrille auf. »Aber Goldkettchenträger auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall.«
 
    Als ich an der Reihe bin, suche ich die gestrichelte Linie neben dem Datum und schreibe meinen Vor- und Zunamen auf.
    »Wir können nicht garantieren, dass wir es schaffen werden«, sagt der Gewerkschaftler hinter dem Schreibtisch.
    »Ich weiß.«
    Es ist nur eine von tausenden Beschwerden, ein Funken von Widerstand. Es ist mein persönlicher Versuch, es mit der Obrigkeit aufzunehmen.
    Schnell entferne ich mich, renne die Treppen hinunter, schaue keinem meiner Kollegen, die vor dem Eingang des Gewerkschaftshauses in Grüppchen zusammenstehen, ins Gesicht, möchte nicht ihr Gejammer hören über die, die ihnen die Stellen weggenommen haben, ich möchte das Wort Süditaliener nicht hören.
    Deshalb habe ich Mühe,

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