Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
herumläuft, wo es doch seine Idee war, bei Queenie einzubrechen.«
    »Weiß sie, wo Kevin ist?«
    »Sie ist sich nicht sicher. Er hat sich noch nicht ins Besucherbuch eingetragen, also ist es bis auf ihre Mama ganz schön einsam im Gefängnis. Ein Teil von Tiffany will das treue Weibchen spielen und ihrem Mann zur Seite stehen«, sagte Will. »Aber ihre guten Vorsätze kommen ins Wanken, nicht zuletzt deshalb, weil sie gestern bei einem Streit ums Fernsehprogramm von zwei Mitinsassinnen verprügelt worden ist.«
    »Wie steht’s mit Details, Will? Haben Sie herausgekriegt, was sie und Kevin Queenie angetan haben und warum sie sie umgebracht haben?«
    »Ich habe schon erlebt, wie Sie junge Mädchen vernehmen, Alex, und vielleicht bin ich einfach nicht so hart wie Sie. Aber ich tendiere dazu, ihr zu glauben.«
    »Was zu glauben?«, fragte ich.
    »Tiffany behauptet felsenfest, dass McQueen Ransome bereits tot war, als sie die Wohnung betraten. Ich konnte sie nicht von ihrer Version abbringen, egal was ich versuchte. Sie kann genau beschreiben, wie die alte Dame dalag und wie die Wohnung aussah.«
    Ich schwieg.
    »Jetzt werden Sie bloß nicht sauer, Alex. Bedeutet die Aussage des Mädchens denn gar nichts?«
    »Klar, so sah es aus, als sie wegging. Aber ob es auch schon so aussah, als sie ankam, das ist die große Frage. Hat sie zugegeben, irgendetwas gestohlen zu haben?«
    »Ähm, ja, den Pelzmantel.«
    Gut gemacht, Will. Diesen Anklagepunkt würde man uns schwerlich streitig machen können. »Noch etwas?«
    »Sie sagte, dass Kevin ein paar Dinge auf dem Boden gefunden hätte, aus Silber, mit Initialen drauf. So was wie Feuerzeuge und Krawattennadeln. Und einen Haufen alter Schnappschüsse – ›Bilder von nackten Damen‹, wie Tiffany es ausdrückte. Die hat Kevin auch eingeschoben.«
    So viel zu den pornografischen Fotos. »Aber sic hat nichts eingesteckt?«
    »Sie sagt, sie hätte sich ein paar Münzen angesehen, die im Wandschrank auf dem Boden lagen, doch da sie alle ausländische Aufschriften hatten, die sie nicht verstand, hat sie sie liegen gelassen. Aber sie hat ein Foto genommen, das angeblich direkt neben Queenies Leiche lag und vom Nachttisch gefallen sein muss.«
    »Was hat sie damit gemacht?«, fragte ich.
    »Sie sagt, es war in ihrer Handtasche, als man sie verhaftet hat, und dass die Polizei die Tasche ihrer Mutter gegeben hat, als diese nach der Verhaftung ins Revier kam.«
    »Hört es sich an, als könnten wir das Foto brauchen?«
    »Ich glaube nicht. Sie kann nicht einmal erklären, warum sie es genommen hat. Es zeigt die Verstorbene – McQueen Ransome – und einen vielleicht zehnjährigen Jungen. ›Einen kleinen weißen Jungen‹, sagte Tiffany. Sie fand ihn einfach nur süß.«
    »Könnte Queenies Sohn Fabian sein. Sie hatte viele Bilder von ihm in ihrer Wohnung. Wir sollten das Foto trotzdem auftreiben, um ihre Aussage zu erhärten. Und um sicherzugehen, dass wir nichts anderes in der Handtasche übersehen haben. Rufen Sie Helena Lisi an! Sie soll Mrs. Gatts bitten, uns die Tasche zu bringen«, sagte ich.
    »Ich, äh, ich habe vergessen, es Ihnen gestern zu sagen. Sie wissen schon, als Mr. Battaglia bei Ihnen im Büro war. Ich wusste, dass Sie mich aus der Leitung haben wollten«, sagte Will und kicherte nervös. »Helena Lisi vertritt Tiffany nicht mehr.«
    »Sie Glücklicher! Das sollte Ihnen das Leben einfacher machen. Wer ist ihr neuer Anwalt?«
    »Josh Braydon.«
    »Ein großer Fortschritt. Vielleicht werden sie jetzt wirklich kooperationsbereiter sein. Hat Lisi Zeter und Mordio geschrien, als man sie gefeuert hat?«, fragte ich. »Ich hoffe, sie hat ihr Geld vorab erhalten. Mrs. Gatts kann sich auf was gefasst machen, falls sie glaubt, Helena Lisi um ihren Honorarvorschuss bringen zu können.«
    »Helena ist noch nicht ganz aus dem Spiel, Alex.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie haben hoffentlich nichts dagegen. Ich wollte nicht mit Ihnen diskutieren, während Battaglia bei Ihnen war, also habe ich nach meinem besten Ermessen gehandelt.«
    »Und was bedeutet das, Will?«
    »Als mich Tiffany Gatts anrief, merkte ich, dass sie echt Angst hat. Angst um ihr Leben. Und das ihrer Mutter. Sie hat mich angefleht, Helena Lisi nichts davon zu erzählen.«
    »Wie ist dann Josh Braydon mit ins Spiel gekommen?«, fragte ich. »Was hat es damit auf sich?«
    »Ich habe ihn vom Gericht ernennen lassen, Alex. Ich weiß, dass Ihnen das nicht gefallen wird. Josh Braydon fungiert als

Weitere Kostenlose Bücher