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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Engländer? Warum wir?«
    »Weil es mit Nasser nicht so lief, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die CIA und der britische Geheimdienst nahmen fälschlich an, der junge General würde formbarer sein als Faruk. Doch das war er nicht.«
    »Aber warum sollten wir dann Faruk was antun?«
    »Viele in der Regierung gingen damals davon aus, dass Nasser gestürzt und die Monarchie wieder eingesetzt werden würde. Die Briten wollten ihren alten Vorposten in Kairo zurückhaben.«
    »Also warum nicht wieder einen König auf den Thron setzen und ihn kontrollieren?«
    »Genau. Aber mit Faruk hatte es schon beim ersten Mal nicht funktioniert. Jetzt war er älter, nach wie vor sehr undiszipliniert und für die westlichen Führer absolut inakzeptabel. Aber sein Sohn war der perfekte Kandidat.«
    Natürlich! Jetzt fiel es mir wieder ein. Nachdem Faruk das Interesse an Queenie verloren hatte, hatte er mit seiner jungen zweiten Frau einen Sohn gezeugt.
    »Der Junge war noch nicht volljährig, deshalb waren die britischen und amerikanischen Gesandtschaften der Ansicht, dass er ihre Hilfestellung brauchte. Und als Spross der letzten Herrscherdynastie würde er auch den Ägyptern zusagen. Die Vereinigten Staaten könnten ihn im Amt unterstützen, und wir wären alle wieder im Geschäft.«
    »Demnach hätte Faruks Tod der erste Schritt eines alliierten Plans sein können, die Kontrolle über das Gebiet wiederzuerlangen, und nicht ein Geschenk an Nasser von seinen eigenen Mannen.«
    »Beides wäre möglich«, sagte Lori.
    »Also, Faruk wird in Rom umgebracht«, sagte Mercer. »Was wurde aus all den Schätzen, die er dorthin mitgenommen hatte?«
    Lori Alvino antwortete nicht.
    »Kommen Sie, Lori, jetzt ist es zu spät, um uns noch etwas zu verheimlichen«, sagte Mike. »Die CIA?«
    »Oder der britische Geheimdienst. Möglicherweise sogar der italienische Geheimdienst. Faruks Kuchen war groß genug, dass jeder ein Stück abbekam.«
    »Überlegt doch mal«, sagte Mike, »wie der Doppeladler nach Ägypten gekommen ist.«
    »Was meinst du damit?«, fragte ich.
    »In einer diplomatischen Kuriertasche. Was könnte idiotensicherer sein, als auf diesem Weg etwas Wertvolles innerhalb Europas oder von einem Kontinent zum anderen zu transportieren? Wer wüsste schon, was in der kleinen Tasche ist? Was, wenn der Doppeladler Italien in einer Kuriertasche verlassen hat?«
    »Ich erinnere euch beide nur ungern daran«, warf Mercer ein. »Aber die Münze, die Mr. Stark im Jahr 2002 verkauft hat, war weltweit die einzige ihrer Art.«
    »Von der rede ich«, sagte Mike. »Die, die Faruk seit 1944 hatte – und die von den Starks versteigert wurde. Was sind die Alternativen? Der König musste sie nach seinem Sturz in Ägypten zurücklassen, jemand hat sie gefunden und an den britischen Händler verkauft. Lori hält das für eher unwahrscheinlich.«
    Sie nickte.
    »Ein amerikanischer CIA-Agent hockte auf dem Nest in Kairo, nachdem der Dicke abgehauen war«, fuhr Mike fort. »Jemand, der wusste, wo die Münze war, und der Zugang zum Palast hatte. Andere vergaßen das kleine Goldstück im Laufe der Zeit wegen des Aufruhrs in der Region, und schließlich brachte sie unser Mann auf den Schwarzmarkt.«
    Lori setzte das Gedankenspiel fort. »Vielleicht haben die italienischen Behörden die Münze gefunden, als sie seine Wohnung in Rom ausräumten. Oder möglicherweise sogar die britischen Agenten, die zeit seines Lebens ein wachsames Auge auf ihn hatten. Es gibt viele Theorien über den Verbleib der Münze in den fünfzig Jahren, in denen sie verschollen war, aber Tatsache ist, dass niemand etwas Gesichertes weiß.«
    Der Himmel über dem East River wurde zunehmend dunkler; ich sah auf meine Uhr. »Es tut mir Leid, unser Gespräch zu beenden. Sie haben uns sehr geholfen, Lori. Aber ich habe mir ein paar freie Tage genehmigt und muss einen Flug vom La-Guardia-Flughafen erwischen.«
    »Sagen Sie Bescheid, falls Sie noch etwas brauchen, Alex. Die Akten der CIA über Faruk bleiben vorerst sicher unter Verschluss. Dazu war zu viel Heimtücke und Verrat im Spiel. Im Nachhinein kommt keiner der Beteiligten gut weg bei der Sache.«
    Wir bedankten uns für ihre ausführlichen Informationen, und ich rief einen Fahrdienst an, der mich abholen und zum Flughafen bringen sollte.
    Wir redeten alle drei durcheinander, als wir in den Aufzug stiegen. Zum Glück waren wir allein im Lift.
    »McQueen Ransome, Paige Vallis, Andrew Tripping«, zählte ich auf. »Sie haben alle mit Faruk

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