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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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sonst war der LTG-Traum bald Vergangenheit, wie so vieles gegenwärtig zu Vergangenheit wurde.
    Immerhin war die Nummer noch aktiv. Es klingelte. Nach drei Summtönen meldete sich jemand.
    „Hallo?“
    „Mister Kensington?“ fragte Pete.
    „Am Apparat. Wer spricht?“
    „Pete Torrey von LTG, Sie erinnern sich?“
    Einen langen Moment war es am anderen Ende der Leitung still. Pete wusste, dass sein Name in Kensingtons Gehirn alles andere als ein Freudenfest auslösen würde. Sein Name war mit unangenehmen Erinnerungen verknüpft, keine gute Voraussetzung für einen Gefallen, aber Pete hatte keine andere Idee gehabt, als Kensington anzurufen.
    „Ja, erinnere mich ...“ kam die zögernde Antwort. „Was verschafft mir die Ehre?“
    „Mister Kensington, lassen Sie mich gleich zur Sache kommen. Wir sind Businessmänner und brauchen keinen Smalltalk um uns aufzuheizen. Sie erinnern sich an den Gefallen, den ich Ihnen im Zusammenhang mit der Vanessa Gagliardi Affäre getan habe?“
    „Wie könnte ich das vergessen?“
    „Genau! Ich befürchte heute muss ich Sie um einen Gefallen bitten, Mister Kensington.“
    Am anderen Ende wurde im Hintergrund lautstark diskutiert. Das Ganze klang ein wenig nach Weltuntergangsstimmung.
    „ ... ist kaum der richtige Moment jetzt, Pete. Kann ich Sie zurück rufen?“
    „Nein, leider nicht, die Sache eilt. Sie sind doch seit einem Jahr der Pressesprecher Ihrer Regierung, ja?“
    Kein Antwort.
    „Mister Kensington, ich brauche Informationen über die Konferenz in Washington! Irgendwas, fast egal ob wahr oder gelogen. Ich muss die Zuschauerzahlen in die Höhe kriegen. Sie verstehen? Was können Sie mir über die Konferenz sagen?“
    Kensington seufzte deutlich hörbar.
    „Scheint als habe niemand Interesse an einem anderen Thema. Hören Sie mir zu! Palms hat alle Presseverantwortlichen rausgeschmissen. Niemand wird irgend etwas erfahren! Die Security lässt uns nicht mehr hinein und die Presse wurde soeben dazu aufgefordert das Gelände zu verlassen. Hier ist der Teufel los, sag ich Ihnen! Keine Ahnung was sich da drinnen abspielt, Pete, aber wenn ich was höre wird LTG - das heisst werden Sie - sofort verständigt. Okay?“
    „Mehr liegt für einen alten Freund nicht drin?“, fragte Pete enttäuscht.
    „Fürchte nicht ...“ Kensington legte auf.
    Kurz darauf war Pete wieder am Handy. Es war Livia. Sie erzählte ihm die selbe Story wie Kensington. Irgendetwas war da eigenartig. Sehr eigenartig. Die Presse konnte man doch nicht einfach ausschliessen. Oder doch?
    Pete bestellte Livia und ihr Team zurück nach New York. Wenigstens würde sie heute zuhause übernachten können, so dass der Zauberer etwas zu tun haben würde. Aber dass die Presse einfach so mir nichts dir nichts ausgeschlossen wurde, das verkraftete Pete nur schlecht. Direkter konnte man einen Journalisten kaum reizen. Einem Journalisten zu sagen, dass er nichts über ein spezifisches Thema ausfindig machen durfte, war genau so gut wie mit einem roten Pullover vor einem Stier herum zu winken. Pete witterte eine Herausforderung. Sein Stolz war angekratzt, und das war nie gut ... für die Anderen.
    Livia würde schätzungsweise um elf in New York ankommen. Das war in vier Stunden. Pete machte sich ans Suchen einer neuen Strategie, um herauszufinden, was da in Washington geschah. Irgendwo gab es sicher ein Leck, das Informationen durchliess.
     
    ☸
     

Washington, 202 Tage bis „Tag X“
     
    Palms stand wieder vor dem Mikrophon. Mit seinen grossen Händen stützte er sich auf dem Tisch auf. Sein Blick schweifte über die Menge, schien herausfinden zu wollen, wie die Leute das Experiment aufgenommen hatten und was jetzt in ihren Köpfen vor sich ging. Seine Menschenkenntnis half ihm da nicht schlecht, Menschen waren oftmals offene Bücher für ihn. Er führte das darauf zurück, dass er sich selbst gut analysiert hatte. Wer sich selbst gut kennt, kennt auch andere gut.
    Palms hatte die Leute dort, wo er sie wollte. Sie lechzten nach mehr Informationen und wollten das Puzzle zusammensetzen, das er und Helena ihnen soweit präsentiert hatten. Eins und eins war nicht schwierig zusammen zu zählen, trotzdem machte es den Eindruck, als habe die Mehrheit noch nicht kapiert, was Helenas Fähigkeit mit der gegenwärtigen Weltsituation zu tun habe.
    Palms atmete tief ein, was wiederum im ganzen Saal zu hören war. „Es dürfte jetzt klar sein, dass Helena auch jeden terroristischen Anschlag voraussagen kann. Und wer dies

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