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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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vorzunehmen. Wenn der Terrorismus unsere Welt weiter so dominiert, werden wir ins Mittelalter zurückfallen, das ist uns wohl inzwischen allen klar.“, sagte Sonja Bodmer.
    Sie knipste den Fernseher an.
    „Wir können diese Kiste anmachen, wann wir wollen; stündlich gibt es auf unserem Planeten neue Anschläge, ja, wir wären erstaunt, wenn es mal einen Tag ohne Tragödien gäbe.“
    Die Stimme einer Reporterin kam aus den Lautsprechern des Flachbildschirms.
     
    „Die Bombe hat die U-Bahn entgleisen lassen. Drei Wagen sind total auseinander gerissen worden. Die Behörden sprechen von mindestens neunzig Toten und über fünfzig Verletzten, darunter etliche Schwerverletzte. Berlin wurde drei Tage verschont, doch jetzt trifft es die Grossstadt mitten ins Herz. Die U-Bahn-Linien, die den Kurfürstendamm bedienen, fallen mindestens drei Tage lang aus, so lange werden die Aufräumarbeiten dauern. Sie werden umgeleitet. Nähere Details finden Sie auf der Webseite der Allgemeinen Berliner Verkehrsbetriebe. Das ist ein schlechter Tag um ein Berliner zu sein. Ich gebe zurück nach Brüssel. Live aus Berlin, mein Name ist Tanja Smits.“
     
    Sonja schaltete den Fernseher mittels der Fernbedienung wieder aus.
    „Wie gesagt, wenn nicht bald etwas geschieht, schwindet die Hoffnung, dass wir je wieder in eine zivilisierte Welt zurückkehren. Sie schrumpft zu einem unkenntlichen schrumpeligen Gebilde. Deshalb ist die Gründung der ATO die einzige Chance, die wir als Menschheit haben, und das haben die Vereinten Nationen verstanden; deshalb hat Palms alle Vollmachten, die er nur irgend brauchen kann, im Sack: er hat grünes Licht für was auch immer er mit seiner ATO tun will.“
    Die hübsche Frau schob Kahil jetzt eine Dokumentation quer über den Tisch hin zu. „Da steht alles drin, was wir bis jetzt wissen. Den Rest der Geschichte werden die Mitarbeiter der ATO schreiben müssen.“
    Kahil blätterte die vier Seiten, die der Stellenbeschrieb umfasste, durch.
    Seine Augen schweiften über den Text und die einzelnen Punkte, welche fett gedruckt waren. Die Linie und der Auftrag waren klar, aber viel war es nicht, das war wahr.
    Bodmer Senior legte seinen Kuli auf den Tisch. Kahil blickte ihn an.
    „Was sagt Ihr Herz zu dieser Stelle?“
    Kahil musste nicht gross überlegen.
    „Wenn ich die Stelle bekomme, dann akzeptiere ich sie. Die Bedingungen sind mir da fast ein wenig egal. Wenn wir die Sache mit dem weltweiten Terrorismus nicht in den Griff kriegen, spielt Geld sowieso bald keine Rolle mehr in der Welt. Ich würde sagen, dass mein Leben bis jetzt eine Vorbereitung auf diesen Moment darstellt, wenn Sie wissen, was ich meine. Mein Leben lang passte ich nirgends wirklich hin und war stets auf der Suche nach einer Aufgabe, die Sinn macht und mich erfüllt.“ Er atmete ein und blickte die Bodmers direkt an. „Die Arbeit bei der ATO, so wie Sie sie mir bis jetzt geschildert haben, ist genau was ich suche. Das sagt mein Herz.“
     
    ☸
     
    Brüssel, 22 Tage bis „Tag X“
     
    Toms Weg
     
    Da war einfach diese Lust. Tom Varese, ein eingewanderter Italiener der zweiten Generation, konnte sie weder erklären, noch sie wirklich ignorieren. Nicht, dass er es nicht versucht hätte.
    Am Anfang - das war gestern gewesen - hatte er sie als eine vorübergehende Irrationalität eingestuft. Es hatte in einem Kaffee in Paris während einer Geschäftsreise nach einer langen Sitzung am Morgen angefangen; er hatte sich gerade eine Latte Macchiato mit einem Schuss Vanillesirup bestellt, als die Lust ihn plötzlich wie aus dem Nichts kommend traf.
    Das geht wieder vorbei, hatte er sich gesagt. Er hatte sich abgelenkt, war ins Kino gegangen, hatte abends zurück in Brüssel mit Freunden abgemacht und einen schönen Abend verbracht, doch die Lust blieb. Vor dem Einschlafen artete sie in eine regelrechte Fantasie aus.
    Irgendwann war er dann eingeschlafen. Doch als um sieben Uhr der Wecker klingelte, war es wiederum der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf zog. Und die Lust zog keine Sekunde danach mit ins Feld.
    Konnte es wirklich sein, dass es Sinn machte?
    Dass alles, was die Welt momentan durchmachte, Teil eines grösseren Planes war, und dass es wirklich darum ging, dass die Menschheit dezimiert werden musste, weil es schlichtweg zu viele Leute gab? Oder ging diese unlogische Lust, die so sehr gegen alles verstiess, was ihm bis anhin heilig gewesen war, einfach mit ihm durch? Und jede Form es zurecht reden zu wollen, war nichts als

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