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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Wiese mit kleinen Felsbrocken, bewachsen mit Agaven, Ginster und stacheligen Disteln. Der Hubschrauber stand fest auf dem Boden, wenn auch schräg. Es war ein eigenartiger Flug gewesen. Zwar wäre es im Inneren des Hubschraubers sowieso zu laut gewesen, als dass man ein anständiges Gespräch hätte führen können, aber genau solch ein Gespräch war ihnen ja eh verboten worden. So lächelten Kahil und Lea sich anfangs an, wenn sich ihre Blicke zufällig beim aus dem Fenster Schauen kreuzten, was oft geschah, weil sie sich gegenüber sassen. Aber mit der Zeit wich dieses höfliche Lächeln einem neugierigen Beobachten des Gegenübers.
    Sie waren beide durch den gleichen Rekrutierungsprozess gegangen und würden als Team den gleichen Job ausführen, so viel wussten sie. Aber abgesehen vom Namen wussten sie sonst einfach überhaupt nichts voneinander, und sollten sich kennenlernen ohne ein Wort zu wechseln. Dass Palms gross langweilige oder zu orthodoxe Ausbildungsgänge konstruierte, konnte man ihm sicher nicht vorwerfen. Bis jetzt war alles an der Sache - wie nannte man es? - nun ja, einfach anders , dachte Kahil, als die Maschine sanft auf dem Boden aufsetzte.
    Der Pilot drehte sich nach hinten. Auch er hatte die zwei Stunden kein Wort gesagt. Kahil und Lea kannten seine Stimme nur, weil er in Rom noch einige bestätigende Worte an den Tower gerichtet ins Mikrofon gebrüllt hatte.
    „Ich komme genau in einer Woche und hole Sie wieder ab, damit Sie den Flug nach Kanada sicher erwischen werden. In der Seitentür finden Sie eine Zeltausrüstung, Nahrung und Wasser für eine Woche. Für Notfälle hat es auch ein Funkgerät. Nehmen Sie die Dinge bitte heraus!“
    „Gibt es etwas, das wir hier tun müssen, eine Arbeit, die zu erledigen wäre?“, fragte Lea den Piloten.
    Ihre Stimme, wenn auch durch den ganzen Motorenlärm ziemlich übertönt, gefiel Kahil sofort. Sie war ausgeglichen und warm und zeugte von Aufmerksamkeit und einem schnellen Intellekt, wenn man so etwas überhaupt in eine Stimme hineininterpretieren durfte. Einen Moment lang fand Kahil es auf jeden Fall Schade, dass er Ihre Stimme die ganze Woche durch nicht hören würde.
    „Nichts! Sie sollen sich kennenlernen, das ist alles. Ich muss zurück! Viel Spass und Ciao!“, schrie er und winkte die beiden höflich aber bestimmt aus seinem Helikopter.
    Kahil hüpfte als Erster aus dem Hubschrauber und rannte geduckt mit seinem Gepäck etwa zehn Meter weg von den Rotoren. Dort stelle er seine Taschen hin, rannte zurück und half Lea beim Aussteigen. Sie zwinkerte ihm zu, was er als Danke interpretierte. Dann öffnete er die Seitentür, welche den Weg zum Stauraum des Hubschraubers freigab. Er fand dort all die Dinge, die der Pilot vorher erwähnt hatte, warf den Sack mit dem Zelt auf den Boden und trug die Nahrungsmittel und den dreissig Liter fassenden Metalltank mit Wasser zum Gepäck, wo Lea bereits wartete.
    Dann sahen sie dem Helikopter zu, wie er in den Himmel stieg und innerhalb von zwei Minuten am Horizont verschwand.
    Nicht reden, erinnerte Kahil sich selbst an die Devise.
    Sie standen etwas verloren auf der dicht mit niedrigen Pflanzen bewachsenen Anhöhe und versuchten sich zu orientieren. Die Anhöhe fiel im Osten steil dem Meere zu. Im Norden gab es einen kleinen Hügel, wo man ein einfaches Haus ausmachen konnte. Und sonst, sowohl im Süden als auch im Westen war einfach alles voll von Ginster, kleinen Felsformationen und Flechten. Die Insel Zannone war eindeutig nicht besiedelt oder bewohnt. Etwa zweihundert Meter links von ihnen waren drei Wildschafe mit schönen grossen Hörnern zu sehen.
    Kahil ging zum Sack mit dem Zelt, das dort lag, wo vor drei Minuten noch der Hubschrauber gewesen war. Er zerrte den schweren Sack zu Lea und dem Rest des Gepäcks. Auch Lea hatte eine Tasche des gleichen Kleiderladens, wo er gestern eingekauft hatte, bei sich. Kahil lachte sie an und zeigte auf die beiden identischen Taschen. Lea erwiderte sein Lächeln. Dann drehte sie sich im Kreis und wies auf einen Trampelpfad, der etwas weiter rechts lag und scheinbar zu der Forststation hoch führte. Kahil nickte ihr zu. Er schulterte das Zelt und zugleich seine schwarze Laptop-Tasche und klemmte die Nahrungs-mittelschachtel unter seinen Arm, was sich aber als zu schwer erwies. Lea stützte ihn und grabschte die Schachtel. Sie nickte mit dem Kopf in Richtung des Weges.
    Sie folgten dem Weg bis zur kleinen Forststation. Kahil versuchte sich an der Tür, die sich

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