Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
wirklich so zuverlässig ist, wie Sie annehmen, dann verstehe ich, warum Sie uns das nicht auf offiziellem Wege zukommen lassen wollten«, merkte William Alexander an.
    »Ich denke, rein rechtlich reden wir hier von Hochverrat gegen die Solare Liga«, stimmte Elizabeth zu.
    »Diese Meinung könnte man vertreten, Eure Majestät«, pflichtete ihr Sir Anthony Langtry bei. Die Königin blickte ihn an, und er zuckte mit den Schultern. »Zunächst einmal ist der Begriff ›Hochverrat‹ in der Verfassung der Liga recht schwammig definiert. Zweitens könnte man, wenn diese Warnung tatsächlich berechtigt ist, durchaus anführen, Rajampets Pläne würden einen Akt des Hochverrates darstellen. Was er da mit Artikel Sieben treibt, das ist Rechtsbeugung in ihrer höchsten Form – falls er sich bei seinem Vorgehen tatsächlich auf diesen Artikel berufen will.«
    »Nicht, dass ihn irgendjemand deswegen kritisieren würde, Tony«, warf Honor Alexander-Harrington ein, und ihre Sopranstimme war beinahe so überschattet wie Patricia Givens’ Blick. »Oder zumindest nicht rechtzeitig, als dass es uns noch etwas nützen würde.«
    »Das ist bedauerlicherweise sehr wahrscheinlich, ja«, sagte Elizabeth und lächelte Honor in unglücklicher Zustimmung an.
    »Wenn wir also davon ausgehen, dass diese Information tatsächlich zutrifft, was machen wir dann damit?«, fragte Grantville.
    »Das hängt zum Teil davon ab, wie groß die militärische Bedrohung tatsächlich ist, Willie«, erwiderte die Königin und blickte ihren Ersten Raumlord an. »Sir Thomas?«
    »Das lässt sich in mancherlei Hinsicht schwerer sagen, als mir lieb ist, Eure Majestät«, erwiderte Caparelli. »Falls diese Zahlen wirklich stimmen – wenn sie wirklich mit vierhundert Wallschiffen gegen uns vorrücken wollen –, dann ist die erste Angriffswelle, um wieder einmal Hamishs Lieblingsausdruck zu verwenden, schlichtweg Toast. Wir verfügen über fast die gleiche Anzahl Wallschiffe, und jedes einzelne davon besitzt eine größere Reichweite und steht in einem Raketenduell deutlich besser da als die Wallschiffe, mit denen Admiral Gold Peak in das Spindle-System aufgebrochen ist. Und dabei sind die Systemverteidigungsgondeln noch gar nicht berücksichtigt. Deswegen bin ich gänzlich zuversichtlich, dass wir diese Streitmacht entscheidend schlagen können. Um schonungslos offen zu sein, stellt sich lediglich die Frage, ob von denen überhaupt irgendwelche Schiffe lange genug überleben werden, ihre Keile zu streichen.«
    Er hielt inne und blickte sich am Konferenztisch um. Seine unerschütterliche Zuversicht war unverkennbar.
    »Bedauerlicherweise hängt das sehr davon ab, was die sich dabei denken. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir das nicht. Eines hingegen weiß ich sehr wohl: Wenn wir einen weiteren Kampfverband der Solarier besiegen – auch wenn dieser hier anscheinend groß genug ausfallen wird, dass niemand umhin kommen dürfte, den Begriff ›Flotte‹ zu verwenden, was natürlich eigene Probleme hinsichtlich der psychologischen Auswirkungen mit sich bringen wird –, wird das die Meinung der solarischen Öffentlichkeit über uns signifikant beeinflussen. So wie ich das sehe, gibt es für deren Reaktion nur zwo Extreme: Entweder sie wird entsetzt darüber sein, wie vernichtend die SLN hier geschlagen wurde, sodass sie sich geschlossen gegen jegliche zukünftigen Kampfhandlungen aussprechen wird. Vielleicht sogar nachdrücklich genug, um selbst Kolokoltsov und dem Rest seiner Bande ernstzunehmende Schwierigkeiten zu bereiten, die Liga weiterhin im Griff zu haben. Die andere Möglichkeit hingegen wäre weniger wünschenswert: Sie könnte über diese Niederlage so entsetzt und so wütend sein, dass sie Rajampet im Prinzip einen Blankoscheck ausstellt. Natürlich ist der Spielraum zwischen diesen beiden Extremen gewaltig, aber ich denke, darauf läuft es letztendlich hinaus. Und in mancherlei Hinsicht ist es wohl reine Glückssache, wie die Reaktion denn nun tatsächlich ausfallen wird.«
    »Hamish? Honor?« Elizabeth blickte die beiden an, die Augenbrauen gewölbt.
    Kurz schaute Honor zu ihrem Ehemann hinüber, dann straffte sie die Schultern und blickte ihrer Königin fest in die Augen. Nimitz, der wie üblich auf Honors Rückenlehne kauerte, drückte seiner Person sanft die Wange an den Hals.
    »Ich denke, mit dieser Einschätzung liegt Sir Thomas ganz richtig, Elizabeth«, erklärte sie. »Um ganz ehrlich zu sein: Selbst wenn die Liga uns ihren gesamten

Weitere Kostenlose Bücher