Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Schlachtwall in einer einzigen Angriffswelle entgegenschicken würde, dürften wir ziemlich sicher davon ausgehen, auch diesen zu besiegen. Wenn sie ihre Wallschiffe kleckerweise zum Einsatz bringen, macht es das aus unserer Perspektive betrachtet nur umso einfacher. Das Einzige, was mir kurzfristig betrachtet überhaupt Sorgen macht, ist unser Munitionsvorrat. Und wenn ich mir anschaue, was vor Spindle passiert ist, bin ich doch ziemlich zuversichtlich, dass wir selbst mit allen ihren Superdreadnoughts im aktiven Dienst auf einmal zurechtkommen würden.
    Bedauerlicherweise würde es ein gewaltiges Loch in unsere Vorräte reißen, wenn wir wirklich so vorgehen müssten. Und das birgt reichlich potenzielle Probleme, wenn wir nicht bald zu einer Einigung mit Haven kommen. Und damit ist noch nicht einmal berücksichtigt, was wir vielleicht noch gegen Manpower brauchen werden.«
    Als sie den Namen dieses Konzerns aussprach, wurde ihre Stimme härter und tonloser zugleich. Das Funkeln in Honors braunen Augen ließ Elizabeth Winton einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Die meisten der ranghöchsten Offiziere des Sternenimperiums betonten immer noch – zumindest in der Öffentlichkeit –, dass sie mitnichten wussten, wer für den Angriff auf das Heimatsystem verantwortlich sei. Doch Honor Alexander-Harrington hegte keinerlei Zweifel.
    Und Elizabeth wusste auch schon genau, was Honor zu unternehmen beabsichtigte. Nicht, dass Elizabeth anderer Ansicht gewesen wäre; doch selbst nach all den Jahren, die sie einander schon kannten, hatte die Königin bislang nicht begriffen, dass Honor Alexander-Harrington in ihrer unerschütterlichen Entschlossenheit noch gnadenloser war als Elizabeth selbst, wenn ihr berüchtigtes Temperament wieder einmal mit ihr durchging. Vielleicht war Honor in derlei Situationen kälter, eisiger. Sie zeigte ihre Emotionen bei weitem nicht so deutlich. Und es erforderte auch erheblich mehr, diese Entschlossenheit zu wecken. Doch letztendlich machte das alles nur umso tödlicher.
    »Falls wir uns darauf verlassen könnten, es nur mit der Liga zu tun zu bekommen, dann sollten wir eigentlich zumindest die ersten Jahre ziemlich gut zurechtkommen«, fuhr Honor schließlich fort. »Die Sollys werden einige Zeit benötigen, eine ernstzunehmende Anzahl von Schiffen aus der Reserve in den aktiven Dienst zu stellen, schließlich müssen diese Schiffe erst noch gewartet, umgebaut und bemannt werden. Alleine schon die Ausbildung der neuen Mannschaften wird eine Weile dauern. Ich gehe davon aus, dass die Sollys dafür länger brauchen werden als wir, unsere Raketenproduktion wieder ans Laufen zu bringen. Sicher, die Sollys verfügen bei der Grenzflotte über genug Kreuzer und Schlachtkreuzer, die als Handelsstörer unsere Schifffahrt empfindlich stören könnten, falls die sich wirklich auf einen ausgewachsenen Handelskrieg einlassen wollen. Aber dank des Wurmlochnetzes verfügen wir immer noch über ›interne Handelswege‹, also werden die jeglichen Handelsstörer immer noch deutlich verwundbarer sein als wir.
    Aber wir können den Krieg unmöglich zu ihnen tragen, bis unser Raketennachschub wieder gesichert ist. Und das bedeutet, denen bleibt deutlich mehr Zeit, ihre technologische Unterlegenheit auszugleichen. Ohne angemessenen, zuverlässigen Munitionsnachschub können wir uns nicht auf sie stürzen. Wenn die sich bewusst dafür entscheiden, uns nicht weiter anzugreifen, sondern sich stattdessen lieber um ihre Hardware zu kümmern, dann werden sie, bis unsere Raketenproduktion wieder richtig läuft, höchstwahrscheinlich neue Systeme entwickelt haben, die deutlich gefährlicher sind und unseren Waffen besser standhalten können. Und was noch schlimmer ist: Unsere Industrie hat derart großen Schaden genommen, dass wir es mit deren Produktionsmöglichkeiten nicht einmal ansatzweise aufnehmen können. Wenn die sechsmal mehr Schiffe bauen lassen können als wir, dann werden wir langfristig verlieren, selbst wenn die Schiffe nur halb so gut sind wie unsere.
    »Und da wir, wie du gesagt hast, den Krieg nicht zu ihnen tragen können, können wir auch nicht diese Haarrisse in der Liga ausnutzen, die du erwähnt hast«, führte Elizabeth den Gedanken weiter und nickte grimmig, verständnisvoll und zustimmend.
    »Ganz genau.« Honor griff hinter sich, um Nimitz zu streicheln, und blickte ihrer Königin dabei immer noch in die Augen. »Wenn diese Information wirklich zutrifft, wenn Rajampet tatsächlich plant,

Weitere Kostenlose Bücher