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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nickte.
    »Gleichzeitig«, fuhr Trenis fort, »bin ich geneigt anzunehmen, dass sie entweder nicht sonderlich viel Zeit für uns erübrigen konnten oder dass sie andere Gründe hatten, ihre Erkenntnisse über uns nicht an Manticore weiterzugeben. Auf Beowulf weiß man, das Manticore schon fast alles das vorliegt, was Beowulf selbst hätte liefern können. Wir sollten nicht unterschätzen, zu was die Mantys selbst in dieser Hinsicht in der Lage sind! Andererseits frage ich mich doch, ob die Beowulfianer ihre Anstrengungen wieder vergrößert haben könnten – nach diesem Attentat auf Alexander-Harrington und nach dem, was Webster widerfahren und auf Torch passiert ist.«
    »Ach?« Fragend neigte Pritchart den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Trenis gehörte nicht zu den wenigen Leuten, die über Albert Giancola Bescheid wussten. Und Sie war auch nicht über Kevin Ushers Vermutungen informiert, was Yves Grosclaudes höchst praktisches – oder unpraktisches, je nachdem – Ableben betraf.
    »Madame Präsidentin, dafür waren nicht wir verantwortlich. Und um ganz ehrlich zu sein, etwas Derartiges legt die Vermutung nahe, dass jemand anderes plötzlich zu gänzlich neuen Dingen in der Lage ist. Wir sollten im Auge behalten, wie man auf Beowulf über Mesa denkt. Dann kommt noch hinzu, dass Manpower keinen Augenblick lang zögern würde, einen neuen Attentäter anzuheuern. Weiterhin muss sich jeder Analytiker sehr gründlich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass wir es hier mit einer neuen biowissenschaftlichen Errungenschaft zu tun haben. Deswegen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sich auf Beowulf etwaige Vermutungen schon sehr viel früher als bei jedem anderen auf Mesa konzentriert haben dürften. Wenn dem so ist, dann wäre es nur logisch davon auszugehen, dass Manpower diese Errungenschaft an uns weitergegeben hat, vor allem angesichts dieses glücklicherweise misslungenen Attentats auf Herzogin Harrington. Und sollte man auf Beowulf tatsächlich genau das denken, dann bestünde eine Möglichkeit, die Verbindung zu Mesa zu finden, nun einmal darin, die Sache von unserer Seite aus anzugehen.«
    Pritchart ertappte sich selbst dabei, nachdenklich zu nicken. Natürlich war das alles reine Spekulation, aber es ergab durchaus Sinn. Ja, es ergab sogar erstaunlich viel Sinn, vor allem angesichts der Tatsache, dass Beowulf Mesa abgrundtief verabscheute und alles, was von Mesa kam, mit äußerstem Misstrauen beäugte – genau wie Trenis das gerade noch einmal angemerkt hatte.
    »Angenommen, von dem, was ich da gerade gesagt habe, sei tatsächlich irgendetwas ernst zu nehmen«, fuhr der Admiral fort, »halte ich es für möglich, sogar für wahrscheinlich, dass Beowulf nach den Ereignissen vor Monica, New Tuscany und jetzt Spindle zu dem Schluss gekommen ist, wir seien an der ganzen Sache tatsächlich völlig unbeteiligt. Daraus würde dann folgen, dass derjenige, der in Wahrheit für Websters Ermordung und den Angriff auf Queen Berry verantwortlich war, es darauf abgesehen hatte, das Gipfeltreffen zwischen Ihnen und Königin Elisabeth zu sabotieren. Und von dort aus wäre es dann nur noch ein recht kurzer Schritt zu der Annahme, uns sei tatsächlich daran gelegen, die Kampfhandlungen zu beenden, seit Sie Gräfin Gold Peak seinerzeit mit diesem Angebot eines Gipfeltreffens nach Manticore zurückgeschickt haben. Und mehr noch: Wenn es denen wirklich gelungen ist, Nouveau Paris derart zu unterwandern, dann halte ich es für wahrscheinlich, dass sie bereits wissen, wie positiv wir auf das Eintreffen von Herzogin Harrington reagiert haben, und auch auf Elisabeths Angebot, die Verhandlungen aufzunehmen.«
    »Wollen Sie damit sagen, jemand auf Beowulf denkt, wir seien wirklich mehr daran interessiert, einen soliden, vernünftigen Friedensvertrag zu erreichen, als diese mögliche Ablenkung Manticores durch die jüngsten Ereignisse auszunutzen?«, fasste Pritchart die Überlegungen des Admirals nachdenklich zusammen. Immer noch verriet ihr Tonfall beachtliche Skepsis.
    »Ich halte es für möglich, Madame Präsidentin.«
    »Es mag ja möglich sein, Linda, aber für mich klingt das doch sehr riskant, vor allem, wenn es von jemandem stammt, der sich selbst als ein Freund von Manticore ansieht«, merkte Theisman an.
    »Das könnte sein«, bestätigte Trenis. »Andererseits: was haben sie uns denn eigentlich erzählt? Dass die Sollys dämlich genug sind, die Hand noch einmal in den Fleischwolf zu stecken und

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