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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schlachtkreuzer. Wenn also jemand das alles durchdringen konnte und dem besiedelten Planeten nahe genug gekommen ist, um den Schaden anzurichten, den die Medienfritzen beschreiben, dann haben wir es hier mit einer Hardware zu tun, von der wir bislang noch nicht einmal etwas gehört haben – schon wieder Hardware, von der wir noch nie etwas gehört haben!«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht«, stimmte al-Fanudahi ihr mit schwerer Stimme zu.
    Fast eine Minute lang saßen die beiden einander nur schweigend gegenüber. Schließlich lehnte sich Teague in ihrem Sessel zurück und atmete tief durch.
    »Du weißt natürlich, wer das war, oder?«, sagte sie leise.
    »Na ja, wir haben uns ja gerade darauf geeinigt, dass wir nicht hinter diesem Angriff stecken«, gab er zurück. »Und wenn Haven etwas Derartiges zur Verfügung hätte – oder wenn sie kurz davor gestanden hätten, so etwas zum Einsatz zu bringen –, dann hätten die niemals diesen Alles-oder-Nichts-Angriff auf Manticore unternommen. Für mich heißt das, ein Großteil der üblichen Verdächtigen scheidet hier aus. Dann haben wir das, was im Augenblick gerade im Talbott-Sternhaufen passiert. Dazu kommt, dass der Manty-Botschafter hier mitten in Chicago einem Attentat zum Opfer gefallen ist. Weiterhin gibt es Behauptungen, die Mantys hätten diesen Angriff von Green Pines irgendwie unterstützt – was natürlich völliger Humbug ist! Und da war noch dieser Angriff auf Congo. Alles zusammen bringt mich zu dem Ergebnis, dass der Name ganz oben auf der Liste der Verdächtigen mit ›M‹ anfängt.«
    »Geht mir auch so.« Nun waren Teagues Augen ebenso dunkel wie al-Fanudahis, und auch ihre Miene war jetzt sehr, sehr grimmig. »Daoud, allmählich bekomme ich da ein ganz mieses Gefühl. Als ob ich kurz davor stehe zu glauben, die Mantys hätten die ganze Zeit über recht gehabt, und Manpower sei wirklich in das alles verwickelt. Das scheint zwar völlig unmöglich, aber ...«
    Ihre Stimme verlor sich, und al-Fanudahi nickte.
    »Ja, so sehe ich das auch«, sagte er. »Und dass niemand – nicht Rajampet, nicht Kingsford, nicht Jennings, nicht Bernard – über genau das auch nur nachdenkt , bereitet mir noch mehr Sorgen als dass sie einfach nicht zu begreifen scheinen, dass unsere Hardware gerade eben als die allerhöchstens dritt beste in der Galaxis entlarvt wurde. Es ist ja schon schlimm genug, dass sie nicht ihre eigenen Einheiten genauer unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, wie Manpower sich bei denen tief und fest genug einnisten konnte, um Einfluss auf Verlegungen ganzer Truppenteile zu nehmen. Aber selbst das verblasst doch regelrecht im Vergleich zu einer noch viel dringenderen Frage: Was könnte Manpower – oder wer auch immer – dazu bewogen haben, Manticore so direkt anzugreifen? Damit haben sie sich doch gewaltig aus ihrer Deckung herausgewagt!«
    »Also denkst du, das geht noch weit darüber hinaus, Manticore aus dem Talbott-Sternhaufen und von Mesa fernzuhalten.«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn das auch eine Rolle spielen würde. Vielleicht war das sogar der Auslöser«, erwiderte al-Fanudahi. »Aber jeder, der in der Lage ist, eine solche Ereigniskette herbeizuführen – jeder, der dafür sorgen kann, dass ganze Kampfverbände oder gar Flotten von Großkampfschiffen der Solaren Liga dorthin verlegt werden, wo er sie haben möchte, und zwar genau zum gewünschten Zeitpunkt, und der dann so etwas wie den Angriff auf Manticore aus dem Hut zaubert ... so jemand improvisiert doch nicht einfach! Hinter jedem einzelnen dieser Unternehmen muss immens viel Organisation und Vorbereitung stehen, und sehr sorgfältige – und langfristige – Planung. Byng und Crandall – sogar Filareta – könnten wahrscheinlich tatsächlich entsprechend gesteuert worden sein – durch jemanden mit genug Geld und genug politischem Gewicht, um sogar strategische Entscheidungen auf höchster Ebene zu beeinflussen. Schließlich waren das doch nur ganz gewöhnliche Routineverlegungen von Einheiten zu Friedenszeiten! Also warum sollte man nicht jemandem einen Gefallen tun, der einen entsprechend prall gefüllten Geldbeutel hat? Aber dieser direkte Angriff auf Manticore erforderte ernstzunehmenden Einfluss auf die Industrie, dazu militärische Planung und höchstwahrscheinlich auch einen Durchbruch auf dem Gebiet der Waffentechnologie, von dem weder die Liga noch die Mantys bislang auch nur gehört haben. Das geht weit über das hinaus, was selbst der

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