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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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genug nachlässt und sich Verzweiflung einstellt – weil sie dann ›ihre Lage deutlich nüchterner betrachten können‹.«
    »Es hat wohl keiner dieser Psychologen die Absicht, Admiral Filareta nach Manticore zu begleiten, oder?«
    »So sonderbar es klingen mag: Nein, ich denke nicht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, murmelte Teague.
    »Und nachdem also mein erster Kritikpunkt angemessen abgeschmettert wurde«, fuhr al-Fanudahi fort, »habe ich darauf hingewiesen, unsere Berichte würden nahelegen, dass zur Homefleet der Mantys wahrscheinlich immer noch mindestens einhundert Wallschiffe gehören. Nach dem Ergebnis dieser Schlacht von Spindle schiene mir doch möglicherweise eine größere zahlenmäßige Überlegenheit unsererseits wünschenswert. Aber Admiral Jennings hat mich darüber informiert, Admiral Thimárs Bericht lasse vermuten, dass die Mantys, als Haven ihr Heimatsystem angegriffen hat, deutlich mehr Verluste hinnehmen mussten, als wir ursprünglich angenommen hatten. Dich wird bestimmt interessieren, dass der Flottennachrichtendienst vermutet, die Mantys hätten noch höchstens sechzig oder siebzig Wallschiffe.«
    »Ich dachte, wir seien der Flottennachrichtendienst«, gab Teague zurück.
    »Nein, wir sind das Amt für Operationsanalyse «, korrigierte al-Fanudahi sie in tadelndem Tonfall. »Admiral Kingsford war so freundlich, mich genau darauf noch einmal ausdrücklich hinzuweisen. Anscheinend gibt es einige weitere Berichte – auf die weder du noch ich Zugriff hatten –, die Admiral Thimárs Schlussfolgerungen hinsichtlich der Verluste Manticores stützen.«
    »Faszinierend.«
    »Das habe ich auch gedacht. Aber nachdem ich Gelegenheit hatte, diese Information eine Zeit lang zu verdauen, habe ich dann darauf hingewiesen, dass selbst sechzig oder siebzig ihrer Wallschiffe vermutlich mehr als ausreichen würden, um mit dreihundert oder sogar vierhundert der unsrigen fertig zu werden, gerade angesichts dieses jüngst entdeckten Vorsprungs, den Manticore auf dem Gebiet der Raketentechnik hat. Und dabei – auch darauf habe ich hingewiesen – sind etwaige fest stationierte Abwehrsysteme in ihrem Zentralsystem noch überhaupt nicht berücksichtigt. Nach ein paar Jahrzehnten offenem Krieg mit der Republik Haven halte ich die Einrichtung derartiger Systeme für nicht gänzlich abwegig.
    Admiral Bernard gab mir recht. Das sei zumindest ein guter Grund, sich ein paar Gedanken zu machen. Aber Admiral Rajampet und Admiral Kingsford sind anscheinend fest davon überzeugt, niemand hätte die Werften und Raumstationen der Mantys derart heftig angreifen können, ohne sich vorher durch jegliche ortsfeste Abwehranlagen hindurchgekämpft zu haben. Mit anderen Worten: Wer auch immer das war, muss einen Großteil der Kampfkraft ausgeschaltet haben, die die Mantys gegen uns hätten einsetzen können. Und angesichts der Schäden an ihrer gesamten Industrie, ganz zu schweigen von ihren Verlusten an ausgebildeten Militärangehörigen, werden sie auch nicht in der Lage sein, diese verlorene Kampfkraft wiederherzustellen.«
    Teague ertappte sich dabei, immer und immer wieder den Kopf zu schütteln, und zwang sich dazu, still zu sitzen.
    »Die sind wahnsinnig«, sagte sie nur.
    »Oder können das zumindest unglaublich überzeugend simulieren«, pflichtete al-Fanudahi ihr düster bei.
    »Haben die nicht einmal darüber nachgedacht, was diese Ereignisse vor Manticore eigentlich für Auswirkungen haben?«, fragte sie.
    »Die einzigen Auswirkungen, die diese drei Gestalten interessieren, sind die, die Manticore so angreifbar gemacht haben«, erwiderte al-Fanudahi tonlos. »Ich habe den dreien gegenüber angemerkt, dass wir keine Ahnung haben, wer das überhaupt war. Bislang liegen uns doch bloß ganz gewöhnliche Nachrichtenmeldungen vor – aus den Medien, um Himmels willen! Ganz offenkundig ist jemand also in das System eingedrungen und hat die gesamte Infrastruktur von Manticore zu Klump geschossen. Das ist aber auch schon alles , was wir wissen!«
    »Das ist doch Unfug!«, fauchte Teague. »Wir wissen zumindest verdammt genau, dass das durch nichts zu bewirken wäre, das uns zur Verfügung steht! Was Crandall da vor Spindle passiert ist, ist doch nun wirklich Beweis genug zumindest dafür! Ich garantiere dir, dass das Spindle-System nicht einmal ansatzweise so gut von Sensoren erfasst ist wie deren Heimatsystem. Und ihre Homefleet ist verdammt noch mal deutlich leistungsstärker als eine Hand voll Kreuzer und

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