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Der letzte Beweis

Der letzte Beweis

Titel: Der letzte Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Turow
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fünf oder sechs Jahren beispielsweise war Dana Präsident des Verbandes der Scheidungsanwälte und bat mich, auf einer Dinnerveranstaltung der Organisation eine Rede zu halten. Paula und Barbara waren auch da.«
    »Mr. Molto hat Sie im Kreuzverhör nach Ihren beiden Besuchen bei Mr Mann gefragt. Wenn ich mich recht entsinne, gaben Sie an, dass Sie um die Zeit Ihres zweiten Besuchs am 4. September 2008 erwogen, die Scheidung einzureichen. Richtig?«
    »Ja.«
    »Und Mr Mann hat Ihnen für seine Beratungen Rechnungen geschickt?«
    »Auf meine Bitte hin. Ich wollte nicht, dass er mich kostenlos berät, aus vielerlei Gründen.«
    »Qualität hat ihren Preis?«, fragt Sandy.
    Mein Vater lächelt und nickt. Der Richter bittet ihn, laut zu antworten, und mein Dad sagt Ja.
    »Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit bitte auf Beweisstück 22 richten würden. Ist das die zweite Rechnung, die er Ihnen im September 2008 schickte?« Im selben Moment erscheint die Rechnung auf der Leinwand.
    »Ja.«
    »Und ist sie an Ihre Privatanschrift in Nearing adressiert?«
    »Richtig.«
    »Die Rechnung wurde also zu Ihnen nach Hause geschickt?«
    »Nein, ich erhielt eine Ausfertigung per E-Mail. Ich hatte darum gebeten, dass sämtliche Korrespondenz über mein privates E-Mail-Konto erfolgen sollte.«
    »Aber Sie haben diese Rechnung, Beweisstück 22 der Anklagevertretung, beglichen, nicht wahr?«
    »Ja. Ich habe zweimal Geld am Automaten abgehoben und dann in der Bank eine Barüberweisung gemacht.«
    »Welche Bank war das?«
    »Die Filiale der First Kindle in Nearing.«
    »Und das ist das Formular der Barüberweisung, die Sie vorgenommen haben, Beweisstück 23 der Anklagevertretung, richtig?«
    »Richtig.« Es erscheint auf der Leinwand. Im Betreff ist die Rechnungsnummer und der Text »Beratung 4.9.08« eingetragen.
    »Ich frage Sie, Rusty, warum haben Sie eine Barüberweisung vorgenommen und nicht einfach einen Scheck geschickt?«
    »Damit ich Barbara nicht erklären musste, dass ich bei Dana gewesen war und warum.«
    »Also gut«, sagt Stern. Er wirft Tommy einen ganz kurzen Seitenblick zu, um ihn wissen zu lassen, dass er dessen Stern-Imitation gestern sehr wohl zur Kenntnis genommen hat.
    »Zu guter Letzt möchte ich Sie bitten, Ihre Aufmerksamkeit auf Beweisstück 24 der Anklagevertretung zu richten, das gleichfalls während Mr Manns Zeugenaussage vorgelegt wurde. Worum handelt es sich dabei?«
    »Das ist eine Empfangsbestätigung für meine Zahlung.«
    »Und auch diese ist an Ihre Privatanschrift in Nearing adressiert. Haben Sie sie dort erhalten?«
    »Nein, ich habe sie per E-Mail erhalten.«
    »All diese Beweisstücke, die Sie per E-Mail erhielten - Beweisstücke 22 und 24 der Anklagevertretung sowie zwei Bestätigungen für Ihre Termine -, all diese Unterlagen wurden in Ihrem privaten Computer gelöscht. Ist das richtig?«
    »Das habe ich Dr. Gorvetichs Aussage entnommen.«
    »Haben Sie diese Mails gelöscht?«
    »Mr Stern, es liegt eigentlich nahe, dass ich das getan hätte, weil ich ja, wie ich bereits erwähnte, nicht wollte, dass Barbara von meinen Besuchen bei Dana erfuhr, ehe ich sicher wusste, ob ich wirklich die Scheidung einreichen würde. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, die Mails gelöscht zu haben. Und ich weiß ganz sicher, dass ich niemals irgendeine Schredder-Software auf meinen Computer heruntergeladen habe.«
    »Und Sie haben mit Mrs Sabich nie über Ihre Besuche bei Mr Mann gesprochen oder über die Tatsache, dass Sie an Scheidung dachten?«
    »Richtig.«
    Stern beugt sich vor, um mit Marta zu sprechen. Schließlich sagt er zum Richter: »Keine weiteren Fragen.«
    Yee nickt Molto zu, der sofort aufspringt wie von der Tarantel gestochen.
    »Richter Sabich, sprechen wir kurz über Ihre Theorie, dass Ihre Frau mit einer Überdosis Phenelzin Selbstmord begangen hat. Befinden sich auf dem Fläschchen Phenelzin, das in ihrem Arzneischrank war, irgendwelche Fingerabdrücke Ihrer Frau?«
    »Nein.«
    »Wessen Fingerabdrücke sind auf dem Fläschchen, Richter Sabich?«
    »Meine«, sagt mein Vater.
    »Nur Ihre, richtig?«
    »Richtig.«
    »Und die Webseiten über Phenelzin wurden Ende September 2008 von welchem Computer aus aufgerufen?«
    »Von meinem.«
    »Wurde der Computer Ihrer Frau forensisch untersucht?«
    »Laut Dr. Gorvetichs Zeugenaussage, ja.«
    »Wurden auf ihrem Computer Webseiten über Phenelzin aufgerufen?«
    »Es wurden keine festgestellt.«
    »Und nun noch ein paar Fragen zu der Idee, dass Ihre Frau

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