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Der letzte Coyote

Der letzte Coyote

Titel: Der letzte Coyote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Beschreibung der Marke und des Modells. Die Polizei ließ verlauten, daß die Ermittlungen weitergehen.
    Gordon Mittel, Conklins Wahlkampfmanager, erklärte, daß Fox erst seit einer Woche beim Wahlkampf mitgeholfen habe.
    Conklin konnte telefonisch im Büro der Staatsanwaltschaft erreicht werden, wo er die Abteilung für Spezialermittlungen unter dem vom Amt zurücktretenden District Attorney Charles Stock leitet. Er äußerte, daß er Fox nie persönlich kennengelernt habe, aber den Tod seines Wahlhelfers bedauere. Darüber hinaus wollte er keine Kommentare abgeben.
     
    Bosch studierte den Ausschnitt noch lange, nachdem er ihn gelesen hatte.
    »Dieser Monte Kim, ist er noch bei der Zeitung?«
    »Soll das ein Witz sein? Das ist schon wahnsinnig lange her. Damals haben weiße Männer in weißen Hemden und mit Krawatte in der Redaktion gesessen.«
    Bosch schaute sein Hemd an und dann sie.
    »Entschuldigung«, sagte sie. »Auf alle Fälle ist er nicht mehr da. Conklin kenn’ ich nicht, das war vor meiner Zeit. Hat er gewonnen?«
    »Ja. Er war für zwei Amtsperioden District Attorney. Danach hat er für das Amt des Generalstaatsanwaltes kandidiert und ist baden gegangen – soweit ich mich erinnern kann. Ich war nicht hier.«
    »Sie sagten doch, daß Sie immer hier gelebt haben.«
    »Ich war eine Weile weg.«
    »Vietnam, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Viele Polizisten Ihrer Generation waren dort. Muß ein ziemlicher Trip gewesen sein. Sind Sie deshalb alle Cops geworden? Damit Sie weiter mit Waffen herumlaufen dürfen?«
    »So ähnlich wird’s wohl sein.«
    »Egal. – Wenn Conklin noch lebt, ist er wahrscheinlich alt. Mittel ist auf jeden Fall noch nicht tot. Das wissen Sie sicher. Wahrscheinlich sitzt er in einer dieser Nischen und ißt mit dem Bürgermeister.«
    Sie lächelte. Er ignorierte es.
    »Ja, er ist ein hohes Tier. Was erzählt man sich so?«
    »Über Mittel? Weiß nicht. Sein Name steht an erster Stelle einer großen Anwaltskanzlei in Downtown. Befreundet mit Gouverneuren, Senatoren und anderen mächtigen Leuten. Zuletzt habe ich gehört, daß er Gelder für den Wahlkampf von Robert Shepard sammelt.«
    »Robert Shepard? Meinen Sie den Computertypen?«
    »Eher Computerkönig. Lesen Sie nicht die Zeitung? Shepard will kandidieren, aber nicht sein eigenes Geld ausgeben. Mittel leitet die Geldbeschaffung für einen Testversuch.«
    »Wofür kandidiert er?«
    »Mein Gott, Bosch, Sie lesen wohl weder die Zeitung noch sehen Sie fern!«
    »Ich war beschäftigt. Also, wofür kandidiert er?«
    »Nun, ich schätze, daß er wie jeder Egomane Präsident werden will. Aber im Moment hat er den Senat im Visier. Shepard will für eine dritte Partei kandidieren. Er sagt, die Republikaner sind zu rechts und die Demokraten zu links – er selbst sei in der Mitte. Wie ich so höre, kann nur einer das Geld für einen Kandidaten einer dritten Partei beschaffen: Mittel.«
    »Mittel will sich also einen Präsidenten großziehen.«
    »Das nehme ich an. Aber warum fragen Sie mich danach? Ich schreibe nur die Polizeiberichte. Sie sind Cop. Was hat das Ganze mit Gordon Mittel zu tun?«
    Sie deutete auf die Fotokopie. Bosch wurde bewußt, daß er vermutlich zu viele Fragen gestellt hatte.
    »Ich versuche nur auf den neuesten Stand zu kommen«, sagte er. »Wie gesagt, lese ich keine Zeitungen.«
    »Das heißt Zeitung, nicht Zeitungen« , sagte sie lächelnd. »Lassen Sie sich nicht von mir beim Lesen der Daily Snews erwischen. Und erst recht nicht mit einem ihrer Schreiberlinge.«
    »Es gibt nichts Schlimmeres als eifersüchtige Reporter.«
    »So ist es.«
    Er war sich sicher, ihren Argwohn beschwichtigt zu haben. Er hielt die Fotokopie hoch.
    »Gibt es keine weiteren Artikel? Es wurde nie jemand gefaßt?«
    »Ich glaube nicht. Sonst hätte ich etwas darüber gefunden.«
    »Kann ich das behalten?«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie Lust, dem Archiv noch einen Besuch abzustatten?«
    »Wozu?«
    »Stories über Conklin.«
    »Davon wird es Hunderte geben, Bosch. Sie haben gesagt, daß er für zwei Amtsperioden Bezirksstaatsanwalt war.«
    »Ich möchte nur Stories aus der Zeit davor. Und wenn Sie Zeit haben, Stories über Mittel.«
    »Wissen Sie, Sie möchten ganz schön viel. Ich könnte Ärger bekommen, wenn herauskommt, daß ich für einen Cop im Archiv recherchiere.«
    Sie zog einen Schmollmund, und er ignorierte das ebenfalls. Er wußte, worauf sie hinauswollte.
    »Erzählen Sie mir, worum es dabei geht, Bosch?«
    Er sagte immer noch

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