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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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dass die Uzi trotz Sicherung schon mal losgehen kann. Wofür brauchen wir die überhaupt?” Lara musterte Jason abschätzig.
    “Dachtest du die Drachen haben nur auf uns gewartet und überreichen uns freudestrahlend als Willkommensgeschenk einen Eimer Gold, wenn sie uns sehen? Hier nimm, das ist deine.” Lara baute eine zweite Waffe zusammen und Jason schaute argwöhnisch. Seit seiner Wehrdienstzeit hatte er keine Waffe mehr in der Hand gehabt und dies es Gefühl auch nicht vermisst.
    Jason hatte sich über das Treffen mit einem Drachen keine Gedanken gemacht. Dass sie einen echten, lebendigen Drachen treffen würden, hielt er für ungefähr so wahrscheinlich wie dass Arminia Bielefeld einmal deutscher Fußballmeister werden würde. Es gab einfach Dinge, die nie eintraten. Es gab auch keine Dinosaurier mehr und Bayern München stieg leider nie in die zweite Liga ab. Schweigend kraxelte er hinter Lara her. Zumindest waren sie dem Ziel ihres Ausflugs nun sehr nahe.
    “Lara, riechst du das auch?” Jason war versucht sich die Nase zuzuhalten. Je näher sie der bezeichneten Stelle kamen, desto intensiver wurde der Geruch, den er nicht recht zuordnen konnte. Am ehesten ähnelte er wohl einem gedüngten Feld.
    “Oh ja, ein sehr gutes Zeichen. Das riecht nach einem Tier. Einem sehr seltenen Tier. Zum Beispiel einem Drachen.”
    “Hast du schon einmal einen Drachen gerochen?” fragte Jason überrascht.
    “Leider nein, aber in der Überlieferung finden sich häufig Hinweise, dass die Nähe eines unnatürlichen Wesens sich durch starken, üblen Geruch ankündigt.” Lara war gespannt und freudig erregt. 
    “Hier muss es sein. Sie verließ den Weg, ging Richtung Wasserfall, nahm die Uzi in Anschlag und war verschwunden. Offenbar hatte sie die Höhle gefunden. Der Wasserfall rauschte laut, doch Laras schneidende Befehlsstimme übertönte ihn.
    “Jason, komm her, ich hab hier was.” Jason ging ihr nach, erreichte den Übergang und stand nach einem großen Schritt ebenfalls in der Höhle und wär vor Überraschung fast wieder herausgefallen.
    Vor ihnen stand ein Kleinwüchsiger. Er hatte seine Hände erhoben und starrte in die Mündung von Laras MP.
    Abgesehen von dem Mann war die Höhle, soweit man sehen konnte, leer. Sie führte allerdings weit in den Fels, ein Ende war nicht zu erkennen. Es stank bestialisch. Auch von dem Mann, der Lara gerade über die Hüfte reichte, ging ein strenger Geruch aus.
    “Was machen Sie hier, wer sind sie”, fuhr Lara den Mann nun an.
    Der kleine Mann zitterte.
    “Bitte nicht, bitte nicht, ich habe nichts getan.”
    “Kann schon sein, aber das war nicht meine Frage. Was machen Sie in dieser Höhle?”
    “Ich lebe hier im Gebirge und wandere von Höhle zu Höhle. So wie meine Vorfahren, die Zwerge. Ich bin nämlich auch ein Zwerg, müssen sie wissen.” Lara hatte ihre Uzi abgesenkt und zielte nun nicht mehr auf den Menschen geringer Größe. Sie hatte nicht das Gefühl, dass er ihr gefährlich werden würde. Es handelte sich offensichtlich um irgend so einen Spinner, der der Zivilisation entflohen war und nun in der Wildnis hauste und sich für etwas hielt, was es nicht gab. Klar war er ein Zwerg, klein wie er war.
    “Was soll das denn heißen, sie sind ein Zwerg? Haben Sie eine Tarnkappe? Einen Hammer, können Sie tollen Schmuck schmieden?” Lara verhöhnte ihn, den Mann schien das fast physisch zu schmerzen.
    “Wenn ich das nur wüsste. Nein, ich hab all das nicht, nein ich kann all das nicht. Wir haben das Erbe unserer Ahnen verloren. Ich bin auf der Suche danach, aber es ist ein mühsamer Weg.” Erbarmen, dachte sich Lara, den Verrückten mussten sie loswerden, er würde nur ihre Suche nach dem Drachen behindern.
    “Wie heißen sie denn?” fragte nun Jason, der das wirre Gespräch in den Bereich nachprüfbarer Fakten überführen wollte.
    “Alberich, wie mein Vater und auch mein Großvater. Alberich Auberon.”
    Na klasse, ein Name wie der Zwerg aus der Nibelungensage.
    “Und Sie leben schon immer hier in den Bergen?” versuchte es Jason noch einmal.
    “Nein, Nein, eigentlich bin ich gelernter KFZ-Mechaniker. Schmiede gibt´s ja heute fast nicht mehr. Mein Vater war noch Schmied und hat in der Stahlindustrie gearbeitet. Aber das Reparieren von Autos hat mir nichts mehr gegeben. Deswegen bin ich vor ein paar Jahren ausgestiegen. Mein Großvater war noch ein echter Zwerg. Mein Vater aber ist den Verlockungen der Zivilisation erlegen und aus den Bergen in die Stadt

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