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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Flucht.” Baldur meinte, im schuppigen Gesicht des alten Drachen ein Lächeln zu erkennen.
    “Er ist einfach so weggelaufen, nur weil du ein bisschen geschrien hast?” fragte Baldur nach.
    “Du hast mich ja noch nicht wirklich schreien gehört“, antwortete Fafnir pikiert. “Außerdem kann es schon sein, dass ich den einen oder anderen weggekokelt habe. Früher war meine Flamme ganz schön groß und es war schon immer schwer, sie genau zu steuern.”
    Ella lief ein Schauder über den Rücken bei dem Gedanken, wie dieser mächtige Drache direkt vor ihr mit einem einzigen Feuerwurf einen, vielleicht sogar mehrere Menschen zu Tode verbrannt hatte.
    “Jedenfalls ist Siegfried so schnell und weit gelaufen wie er konnte. Selbstredend ohne Schatz. Er und seine Kumpane haben sich dann eine Kuh gegriffen. Sie haben deren Herz herausgetrennt und das später als Drachenherz ausgegeben. Und mit der Zeit wurde daraus ein Drachenkopf. Ihr Menschen seid so elend leichtgläubig.” Fafnir schüttelte reflexartig den Kopf, dem Baldur gerade noch so ausweichen konnte.
    “In dem Blut der Kuh hat Siegfried auch gebadet. Das war auch ein Teil seiner fantastischen Geschichte. Von wegen er war am ganzen Körper unverwundbar. Hagen von Tronje hätte an jeder Stelle zustechen können, da war kein Drachenblutpanzer. Alles nur Propaganda.” Der Blick des Drachen richtete sich nun in die Ferne.
    “Das bemerkenswerteste ist allerdings, dass der, der mich gewarnt hat und mir gegen diese Strolche geholfen hat, im Nibelungenlied gar nicht vorkam. Sein Name war Bernd und er war der wahre Begründer der Drachenbruderschaft.”
    “So, so, der Bernd.” Baldur konnte es nicht glauben. War der Drache so ein dreister Lügner, oder hatte ein gewisser Sigfried von Xanten die Öffentlichkeit über Jahrhunderte an der Nase herumgeführt?
    “Och Menno, ihr glaubt mir nicht?” Der Drache wurde wieder albern, er hatte seine ernsten Erinnerungen hinter sich gelassen. Und genau deswegen wussten Ella und Baldur, dass er es ernst gemeint hatte und dass seine Geschichte die wahre Geschichte war.
    “Danke, ich wusste, dass meine Drachenbrüder mich verstehen würden. Hihi.”
    Der intensive Gedankenaustausch war innerhalb weniger Sekunden erfolgt und hatte die Geräusche, die von außerhalb der Höhle zu ihnen drangen, für einen Moment in den Hintergrund gedrängt. Nun waren sie wieder präsent. Offenbar hatten die Slayer angefangen, ihre Waffen warmzuschießen, ein ohrenbetäubendes Knallen ergänzte nun das Knattern der Rotoren. Und sie hörten nun wieder Lara, die sie anschrie.
    “Nun bindet mich schon los. Das ist eure letzte Chance. Ich bin nicht allein. Ich habe die Drachentöter aktiviert, sie sind hier um die Sache zu Ende zu bringen.” Als Baldur und Ella sich ihr zuwandten, gewann sie ihre Selbstbeherrschung zurück und sprach ruhig weiter.
    “Und wir haben die Unterstützung der höchsten staatlichen Stellen. Ihr hab ja schon mitbekommen, dass die Polizei auf der Seite der Dragon Slayer steht. Auch der BND arbeitet mit uns zusammen. Uns stehen beliebige Ressourcen offen, die Drachen von dieser Welt zu entfernen. Ihr müsst euch jetzt entscheiden. Wenn ihr nicht für uns seid, dann seid ihr gegen uns.” In der Zwischenzeit war auch Jason wieder zu sich gekommen und verfolgte Laras Dialog.
    “Baldur, sie hat Recht. Ihr habt keine Chance. Mann, es tut mir echt Leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Aber zieh das jetzt nicht durch. Das ist es doch nicht wert. Bindet uns jetzt los und alles wird gut.”
    “Jason, du weißt doch überhaupt nicht wovon du redest. Du glaubst Doch nicht im Ernst, dass wir Fafnir verraten werden? Das ist es, was dich und uns unterscheidet. Jason. Du wirst deinen Fehler noch erkennen, Glaub mir.”
    “Huhu, meine Schätzchen, wollen wir jetzt nicht mal schauen, dass wir hier wegkommen?” Fafnir mischte sich ein und Ella und Baldur antworteten wie aus einem Kopf.
    “Gute Idee”.

26 Freiflug
    "Meister Baldur, wenn ihr einmal bitte in die hintere Höhle gehen wolltet, hihihi.” Baldur hoffte innigst, der Drache würde nun nicht auch noch anfangen sich in Gedanken gekünstelt auszudrücken. Bei seinem Alter würden sie sonst noch im Mittelhochdeutschen landen. Das konnte Baldur zwar fließend lesen, aber dem gesprochenen Wort zu folgen, da fehlte ihm denn doch die Übung. Als Lara klar geworden war, dass niemand vorhatte, sie freizulassen, hatte sie wieder begonnen zu schreien.
    “Bindet uns endlich los, ihr

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