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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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sicherheitshalber nach ihren Gefangenen schauen.
    “Und da ist ja unser Drache.” Lara lachte siegesgewiss und hob ihre Utzi.
    Bevor sie jedoch auch nur einen Schuss abfeuern konnte, hatte der Drache mit einer schnellen, geschickten Bewegung, die man einem Tier seiner Größe nicht zugetraut hätte, seinen Schwanz einmal Kreisen lassen und mit diesem einzigen Hieb die beiden zwei Meter durch die Luft fliegen lassen. Dumpf schlugen sie auf dem Boden der Höhle auf und blieben regungslos liegen. Baldur hatte sich nur mit einem instinktiven Hechtsprung aus der Rotationsbahn des Schwanzes retten können, wohl auch, weil er in den Gedanken des Drachen dessen Plan hatte lesen können. Ella schaute voller Bewunderung zu. Sie stand außerhalb der Gefahrenzone.
    “Na komm, Ella, dann lass uns die zwei mal verpacken. Genug Material dafür ist ja noch da.” Sie nahmen die Seilreste und verschnürten Lara und Jason so gut es ging. Baldur nahm seinen Talisman wieder an sich und band sich die Schnur um seinen Hals. Sofort begann der Stein wieder zu leuchten, so hell, wie er das noch nie getan hatte.
    “Ah, das ist aber schön, endlich mal wieder einen Drachenstein zu sehen.” Der Drache seufzte innerlich. “Ist schon lange her. Die leuchten immer so schön. Geht aber nur bei Drachenbrüdern, denn im Grunde verstärken sie die Reaktion des Blutes. Gebt gut darauf acht. Damit könnt ihr mich immer finden. Wenn ihr ihn in meine Richtung haltet, wird das Leuchten einen Tick rötlicher.” Das klang logisch. Jetzt, da sie direkt neben dem Drachen standen, leuchtete der Stein nicht nur sehr intensiv sondern auch in einem deutlich erkennbaren Rotton.
    “Aber das ist auch ganz schön verräterisch, wenn man so gesehen wird”, überlegte Baldur laut und steckte den Stein wieder unter sein Hemd. Doch bei der Intensität, war das Leuchten immer noch klar zu erkennen. Als nächstes nahm sich Baldur die Waffen vor, sicherte sie und entnahm die Magazine.
    “Und jetzt kommt die spannende Frage, was wir mit den beiden machen.”
    “Oh ja, wir finden bestimmt ein prima Spiel. Lasst mich nachdenken. Also die letzten Drachentöter, die wir gefangen haben, haben wir damals aus der Luft in die Wolfsschlucht geworfen. Früher hab ich auch mal welche gegrillt. Und noch davor haben wir sie tagelang durch die Labyrinthe gescheucht, HiHiHi.” Bei den Gedanken an vergangenen Schabernack wurde der Drache wieder ganz lustig. Ella und Baldur schauten sich eher entgeistert an. Bei den albernen Gedanken des Drachen konnte man leicht vergessen, dass er ein gefährliches, archaisches Wesen war. Sein Wertesystem basierte sicherlich nicht auf dem Gebot der Nächstenliebe.
    “Also, weißt du, das ist jetzt etwas schwer zu verstehen, schätze ich, aber Jason hier ist eigentlich ein Freund von mir, der nur leider irgendwie ein wenig auf die falsche Bahn geraten..”
    “Ein Freund? Ha. Das ich nicht lache. Das ist ein Drachentöter. Na ja, aber das Mädchen, das könnten wir doch schon mal in den See werfen?” Der Drache wollte spielen. Na klasse, wie sollten sie ihm das jetzt ausreden?
    “Also normalerweise würden wir jetzt die Polizei rufen und die würden sich darum kümmern, dass die beiden die Strafe bekommen, die sie verdienen.”
    In dem Moment drang das Geräusch von Hubschrauberrotoren in die Höhle vor. Das Knattern wurde immer lauter und wurde nur von einer Stimme übertönt, die von einem Megafon verstärkt wurde.
    “Hier spricht die Polizei, ergeben Sie sich.”
    Die kamen ja genau zur richtigen Zeit. Nur dass sie dummerweise keine Polizei gerufen hatten. Und war das nicht die Stimme von Kolumbus, mit dem Lara am Morgen ausführlich telefoniert hatte? Der Drache hatte wohl Recht, die Polizei war keine gute Idee gewesen, und jetzt saßen sie in der Falle. Lara war währenddessen wieder zu sich gekommen und ihre Augen blickten nun triumphierend. Wieder wähnte sie sich am Ziel und Ella und Baldur formten in ihren Köpfen die Frage an den Drachen: “Und was nun?”

25 Angeber
    "Ihr macht euch doch wohl nicht wegen dieser Menschen sorgen?” Der Drache dachte sie ungläubig an.
    “Doch, doch. Das hört sich überhaupt nicht gut an”, erwiderte Baldur.
    “Lass mich mal einen Blick werfen.” Vorsichtig näherte er sich dem Ausgang und lenkte das Wasser des Wasserfalls mit einer Hand so geschickt ab, dass er nach draußen spähen konnte, ohne sich zu verraten. Was er sah, übertraf seine übelsten Erwartungen. Gleich zwei

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