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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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diesem neugierigen Adolph von Schweden ergeht, den es nach fünf Metern aus dem Sattel gehauen hat, weil er alles so genau sehen wollte, dass er sich zu weit vorgestreckt hat und schwups, lag er unten. Tscha, war natürlich hinüber, aus der Höhe.”
    “Adolph von Schweden war ein Drachenbruder?”
    “FESTHALTEN” Ella und Baldur taten wie ihnen geheißen und schlossen die Augen. Der Drache richtete sich zu seiner vollen Größe auf und stieß sich mit seinen Beinen vom Boden ab. Mit einem gewaltigen Satz war er durch den Wasserfall gesprungen. Die Höhle war dabei in einen Wirbelsturm von Staub gehüllt worden. Sobald der massige Körper komplett durch den Wasserfall war, breitete er seine knochigen Schwingen aus, und vollführte einen kraftvollen Flügelschlag. Der gab ihm sofort Auftrieb und steil zeigte seine Flugbahn nach oben. Die Flügel bewegten sich nun regelmäßig, wie die Ruder eines Bootes, das von vielen kräftigen Männern vorangetrieben wurde. Er setzte seine steile Flugbahn fort. Sobald er außerhalb der Höhle erschienen war, war unter den Slayern ein Tumult ausgebrochen. Nach wenigen Sekunden sprachen die ersten Waffen. Aus den beiden Maschinengewehren stieg Qualm auf. Doch Fafnir flog nicht nur sehr schnell, sondern er beschrieb auch viele enge Kurven. Nach kurzer Zeit war er unbeschadet aus der Reichweite der Boden-Biker verschwunden. Die beiden Hubschrauber versuchten ihn zu stellen. Zwar war der eine zu weit entfernt, an dem anderen jedoch musste er in kurzer Entfernung vorbei. Er versetzte ihm bei dieser Gelegenheit mit seinem Schwanz einen schnellen, präzisen Schlag in die Seite, der das Fluggerät sofort zum Taumeln brachte. Die beiden Piloten hatten nun alle Hände voll zu tun, den Helikopter wieder zu stabilisieren. Er verlor an Höhe und glitt in Richtung See ab. Erst kurz vor der Wasseroberfläche hatte sie ihn wieder im Griff. Die Bordschützen, die um ihr Leben gefürchtet hatten, hatten gar nicht mehr versucht auf Fafnir zu schießen. Nach wenigen Minuten war der Spuk vorüber und der Drache aus dem Sichtbereich der Höhlenbelagerer verschwunden.
    “Wow” Baldur hatte seine Augen geöffnet und seinen Griff um Ella ein wenig gelockert. Auch Ella entspannte sich nun ein wenig. Sie flogen nun stabiler, langsamer und zum ersten Mal konnten sie den warmen Luftstrom, der ihnen ins Gesicht wehte, genießen. Ellas lange Haare flatterten neckisch im Wind und immer wieder kitzelten sie Baldur in der Nase. Sie flogen nicht allzu hoch, und doch war die Perspektive von hier aufregend anders. Baldur schätzte, dass sie ungefähr so schnell wie ein schnelles Auto auf der Autobahn unterwegs waren.
    “Fafnir, das war super. Eine tolle Flucht.” Ella lobte den Drachen und der begann wieder sein Gurren.
    “Kleinigkeit, hihi. Freut mich, dass die Gurte gehalten haben. Schön hier oben, oder?”
    “Das ist ganz herrlich. Ein einmaliges Erlebnis” Ella war hin und weg und auch wenn Baldur solch überschwängliches Lob nicht lag, musste er ihr im Stillen doch beipflichten. Jetzt hätte er gern seinen iPOD dabei gehabt und die Symphonie aus der neuen Welt von Dvorak gehört.
    “Ich kann auch was singen”, platzte Fafnir in seine Gedanken.
    “Ne, lass mal, konzentrier du dich ruhig aufs Fliegen, das klappt doch ganz wunderbar.” Allerdings fühlte Baldur sich ein wenig ertappt und er versuchte von seinen Gedanken etwas abzulenken. Auch weil Ella ihre linke Hand auf die seine gelegt hatte und er unbedingt seinen Kopf freihalten wollte, so dass der Drache ihn nicht wieder in eine peinliche Situation bringen konnte. Ella war nun voller romantischer Gefühle.
    “Sag mal Fafnir, warum sind wir eigentlich nicht weiter in die Höhle geflüchtet? Da gingen ja noch einige Gänge ab, teilweise schienen sie weit in den Berg zu reichen.”
    “Das stimmt, Baldur, sogar sehr weit. Hier in der Gebirgskette gibt es ein weitreichendes, weitverzweigtes Gangsystem. Kennt ihr eigentlich die Geschichte vom kleinen König Kalle Wirsch?” Sowohl Ella als auch Baldur waren überrascht, dass Fafnir dieses Kinderbuch kannte.
    “Wieso Kinderbuch? Das ist eine wahre Geschichte, die mir vor vielen hundert Jahren ein Bruder erzählt hat.” Dann war es vielleicht doch eine andere Geschichte als die, die sie kannten.
    “Oh, gibt es etwa Wirsche, Bolde, Trumpe und all die anderen in echt?” Ella war ganz aus dem Häuschen. Sie war ein großer Fan der Augsburger Puppenkiste und konnte es nicht fassen.
    “Ja klar.”

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