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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Doch der Drache hatte keine Ahnung, von was sie sprach, er wollte sich aber auch keine längliche Erklärung anhören.
    “Und auch Raxel und all das?”
    “ Raxel? nie gehört. Aber es gibt tatsächlich viele verschiedene Wesen die in den Gängen, Höhlen und Katakomben im Berg leben. Aber natürlich ist die Geschichte ein wenig übertrieben. Wie das so ist bei Geschichten.”
    “Das Raxel war nämlich so eine Wurzel, mit der Menschen sich verkleinern konnten.” Ella war verzückt in ihren Kindheitserinnerungen verschwunden. Baldur lauschte den Gedanken des Drachen eher mit einer gewissen kritischen Distanz. Fafnir wurde jedenfalls klar, dass die Sache mit Kalle Wirsch etwas in die Irre führte. Scheinbar kannten Baldur und Ella nicht den berühmten Drachen Kalle Wirsch sondern irgendeine andere Sagengestalt, die ihm wiederum nicht so ganz geläufig war. Er war in den letzten Jahrzehnten einfach zu wenig unter Menschen gewesen musste er sich eingestehen.
    “Wie auch immer”, fuhr Fafnir nun fort,
    “es gibt ein unterirdisches Reich von enormer Größe, das den Menschen weitgehend unbekannt ist. Das ist das Reich der Drachen. Und es gibt eine ganze Reihe von höhlenartigen Eingängen wie den, in dem wir uns getroffen haben. Die meisten sind gut versteckt und das soll möglichst auch so bleiben. Wir hätten natürlich tiefer in das Höhlensystem hineinlaufen können. Aber zum einen hättet ihr selbst laufen müssen und dann wären wir zu langsam gewesen. Zum zweiten wollte ich den blöden schwarzen Knaben zeigen, dass wir nicht mehr in der Höhle sind, hihihi. Und vor allem müssen wir sowieso dorthin, wo wir jetzt hinfliegen. Es ist nämlich ein Geschenk des Himmels, dass ihr aufgetaucht seid. Ihr müsst mir helfen. Es geht um die Zukunft der Drachen und damit auch um die Zukunft eurer Welt. Und den Schlüssel dazu finden wir in der Höhle, die wir gleich erreichen werden.

27 Tränen
    “Und da ist sie schon, hihi” Fafnir begann den Landeanflug. Von hier oben war nichts von einer Höhle zu sehen. Die Sonne näherte sich dem Horizont und die Dämmerung hatte begonnen. Unter ihnen lag nichts als Wald, dem die letzten Sonnenstrahlen dieses Tages einen goldenen Anstrich verliehen hatten. Der Forst erhob sich entlang der Bergkette. Deren schneebedeckte Gipfel bildeten den Rahmen dieses fast kitschigen Bildes. Fafnir hielt auf einen der Berge zu. Baldur konnte beim besten Willen immer noch keine Höhle erkennen. Es sah aus, als flögen sie frontal vor eine Felswand. Baldur und Ella wurde mulmig.
    “ Gaaanz ruhig, meine Lieben, so zwei, drei Mal war ich schon hier. Glaubt mir, ich kenne den Weg.” Der Drache konnte ja vieles denken, dem Eindruck dessen, was sie mit eigenen Augen sahen, konnten sich die beiden nicht entziehen. Sie krallten sich nun wieder fest, Ella am Griff, Baldur an Ella. Gleich würden sie aufprallen. Doch tatsächlich, aus nächster Nähe sahen sie nun, dass der Fels hier einen Knick machte, der Höhleneingang lag also praktisch um die Ecke und war so aus ihrer Perspektive unsichtbar gewesen. Der Drache flog eine rasante, enge Kurve und schon bremste er sie in die Höhle hinein. Seine starken Pranken bohrten sich in den sandigen Höhlenboden und mit einem Ruck kam er zum Stillstand. Baldur und Ella riss es erst nach vorn, dann fielen sie in ihre ursprüngliche Sitzposition zurück und erst dann löste sich ihre Anspannung und sie atmeten befreit aus. An das Fliegen würden sie sich noch gewöhnen müssen.
    Der Eingang der Höhle glich eher einer Halle, an einigen Stellen waren Öffnungen im Fels, die fast wie Fenster wirkten und durch die dämmriges Licht in die Höhle fiel. Im hinteren Teil war ein Platz für ein Feuer vorbereitet. An der Wand lag feinsäuberlich gestapeltes Holz. Hier hatten Menschen längere Zeit verbracht, Drachen brauchten kein Lagerfeuer. Für eine Höhle war es richtig wohnlich, es gab sogar eine Art Lager. Doch durfte man annehmen, dass das Stroh dort schon ein wenig älter war. Ein besonderer Luxus aber waren zwei Bänke und ein Tisch. Dort ließen sich Baldur und Ella nieder und auch der Drache machte es sich bequem.
    “So, da wären, wir. Mein Haus ist auch euer Haus, hihi” Der Drache wackelte lustig mit dem Kopf und schien wieder zu grinsen.
    “Das hier ist dein Haus? Hier wohnst Du?” fragte Baldur neugierig.
    “Ach wo, war nur so ein Spruch. Ich wohne überall und nirgends. Ich streife durch die Höhlen, flieg nachts mal ne Runde, bade im See, was man eben

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