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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Cretins. Ich sagte losbinden. LOS BIN DEN.”
    “Ella, würdest du bitte die beiden knebeln. Das Geschrei ist doch sehr störend. Ich gehe mal Richtung Höhleninneres. Fafnir will mir da irgendwas zeigen.” Ella nickte und schnappte sich die Paketbandrolle. Baldur hatte Recht. Es war zwar außerordentlich unangenehm geknebelt zu sein und als sie selbst so in der Höhle gekauert hatte, hätte sie es ihrem übelsten Feind nicht gewünscht. Aber wer derartig laut und nachhaltig vor sich hin brüllte, hatte es nicht besser verdient. Schon bald verstummten Laras Schreie und wurden zu einem gurgelnden Murmeln bis auch das erstarb.
    Nach wenigen Schritten machte die Höhle einen Bogen und es wurde schnell dunkler. Baldur zog seinen Stein hervor, der die Höhle in sein dämmriges, rötliches Licht tauchte.
    “Musst gar nicht weiter, da vorne ist es doch schon.” Baldur sah sich um. Hier lag allerlei Trödel. Er erkannte Waffen, Kleidungsstücke und wohl auch Werkzeuge. Die Dinge schienen teilweise sehr alt zu sein. Sein Historikerherz schlug höher, hier hätte er sich gerne einmal ein paar Tage in Ruhe umgeschaut. Doch das würde noch ein wenig warten müssen. Von Ruhe konnte keine Rede sein.
    “Fafnir, sollen wir uns neu einkleiden, mit so einem Wams aus dem Mittelalter?” Baldur zog die Reste einer Jacke aus einem der Haufen. Eine Maus fühlte sich ertappt und huschte aus dem Haufen tiefer in die Höhle. Staub rieselte zu Boden.
    “Kannst du gerne anziehen, sein Besitzer ist schon seit ein paar hundert Jahren tot. Stand ihm aber auch nicht besonders, hihihi.”
    “Fafnir, ich wollte damit fragen, was genau du mir hier zeigen wolltest?”, fragte Baldur ungeduldig.
    “Ach ja, siehst du die Kiste an der Wand? Die mit dem Metallbeschlag?” Baldur ging zur Höhlenwand und schob mit dem Fuß weiteres Gerümpel zur Seite. Dort stand die Kiste. Das war doch jetzt wohl nicht der Drachenschatz? Nach Schatzsuche war ihm angesichts der bedrohlichen Lage ganz und gar nicht zumute.
    “Ich wollte dir nur mal meine Murmelsammlung zeigen. Wuah, ha, ha.”
    “Fafnir! Die können jeden Moment den Höhleneingang finden und dann geht‘s uns an den Kragen.”
    “Schon gut, nimm mal den Sattel aus der Kiste und bring ihn zu mir.”
    “Den Sattel?” Baldur öffnete die Kiste und fand tatsächlich ein Gestell aus Leder und Holz vor, das über zwei lange Ledergurte verfügte. Es war nicht ganz klein und auch nicht gerade leicht. Er wuchtete es sich auf die Schultern und schleppte es die wenigen Meter zurück zum Beginn der Höhle. Das Ding drückte und er fing nach wenigen Schritten an zu schwitzen vor Anstrengung.
    “Prima. Wollen wir mal schauen, ob es noch hält. Ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich das benutzt habe, hihi. Baldur, setz mal das Gestell an meinen Halsansatz.” Der Drache drückte seinen Hals zu Boden, was bei seinem massigen Körper ziemlich drollig aussah und ihn zwang, auch sein Kinn in den Staub zu graben. Ella half Baldur und mit vereinten Kräften gelang es ihnen schnell, das Gestell hochzuhieven. Es passte perfekt an den Halsansatz und hielt schon jetzt erstaunlich stabil, noch bevor sie die Ledergurte um den Drachen geschlungen und festgezurrt hatten.
    “Schön gemacht Kinder. Dann schwingt auch mal da drauf. Verkeilt die Füße fest in den Fußstützen und haltet euch gut an den Griffen fest. Und ich meine richtig gut festhalten.” Baldur half Ella hinauf, kletterte ihr dann nach und setzte sich hinter sie.
    “Wo ist mein Griff?”
    “Es gibt nur einen für den Vordermann. Du musst dich an Ella festhalten.” Das war Baldur ein wenig unangenehmen.
    “Ella, es gibt für mich keinen Haltegriff, kann ich mich an dir festhalten?” Ella konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    “Ich bestehe darauf. Wehe du fällst mir hier runter. Aber oberhalb der Hüfte ist Tabu.” Sie konnte sich diese Frotzelei nicht verkneifen und stellte sich amüsiert vor wie Baldur nun rot wurde. Baldur wurde rot im Gesicht und quiekte ein
    “Natürlich, würde ich nie” heraus. Er schloss seine Arme um Ellas Taille, was sich erwartungsgemäß sehr angenehm anfühlte.
    “So, Füße einrasten, Griffe jeder Art festhalten und am besten am Anfang die Augen schließen. Wenn man das nicht gewöhnt ist, sind die ersten Eindrücke ein wenig, nun, wie soll ich sagen, speziell.” Fafnir gurrte wie ein Kanarienvogel, nur ein wenig lauter.
    “Und schaut am Anfang am besten auch nicht nach unten. Nicht dass es euch wie

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