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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Moment zur Landung ansetzen. Lara und Jason kamen näher und Lara gab einen Feuerstoß in Richtung des Drachen ab. Aber die Distanz war immer noch zu groß, keine der Kugeln erreichte ihr Ziel. Nun schien der Drache sich doch wieder zu entfernen. Jason und Lara blieben ihm auf den Fersen. Seine Flugbahn führte ihn in den Wald und einen Flügelschlag später war er außer Sicht.
    “Da ist er runter, jetzt haben wir ihn.” Der Adrenalinstoß ließ Laras Beine noch einmal schneller laufen. Jason blieb dicht bei ihr. Sie schlugen sich in den Wald und fanden eine Schneise abgeknickter Bäume und Äste.
    “Hier irgendwo muss er runtergekommen sein. Sicherlich hat er sich versteckt. Schätze wir haben ihm einen ganz schönen Schrecken eingejagt.” Jason wunderte sich. Er wusste ja, dass Lara nicht an Minderwertigkeitskomplexen litt, aber glaubte sie wirklich, sie hatte dem Monster mit ihrem Spielzeuggewehr Angst eingejagt? Jason wurde nun sehr mulmig zumute. Irgendetwas stimmte hier nicht. Konnte es sein, dass das Vieh ihnen eine Falle gestellt hatte?
    Der Drache war nicht gelandet. Er hatte die Schneise gezogen, sich dann elegant und langsam wieder in die Luft erhoben. Bei stabilem Langsamflug war er dank seiner blauen Bauchfarbe von der Erde aus kaum zu sehen. Er ließ sich zur Höhle gleiten und huschte katzengleich hinein.
    “So, hier bin ich, ihr zwei hübschen. Huhu.” Ella und Baldur hatten das Ablenkungsmanöver anhand der Gedanken des Drachen mit Spannung verfolgt. Es war aber doch zweierlei, die kindlichen Drachengedanken zu verfolgen oder den Drachen in seiner vollen, imposanten Größe vor sich zu sehen. Und zu riechen. Sie kannten den Geruch ja schon aus der Höhle, doch der Drache war offensichtlich die Quelle dieser Düfte. Er hatte die Flügel angelegt, und sich wie ein Huhn mit angezogenen Füßen auf dem Boden niedergelassen. Aber auch so war er noch von beeindruckender Größe. Der Drache senkte sein langhalsiges Haupt, legte den Kopf schief und schaute sich die beiden genau an.
    “Danke. Hast du echt super gemacht. Aber jetzt könntest du uns denn doch mal befreien.” Baldur fand als erster seine Ungeduld wieder, während Lara das Geschöpf noch immer ehrfürchtig anstarrte.
    “Äh, ja, tschuldigung, schon dabei. Du siehst deinem Großvater wirklich sehr, sehr ähnlich.” Der Drache ließ eine kleine Flamme aus seinem Hals lodern, die ungefähr Größe und Stärke der Flamme einer Öllampe hatte.
    “Geht leider nicht anders, mit meinen Pranken oder meinen Zähnen krieg ich eure Fesseln nicht auf ohne euch schwerste Verletzungen beizubringen. Wir müssen das mit dem Feuer versuchen.”
    “Schon OK.” Baldur drehte sich um soweit es ging und streckte dem kühlschrankgroßen Drachenkopf seine Arme entgegen. Der Drache ließ die Flamme an den Seilen lecken. Lara hatte Segelleinen genommen. Die waren aus Kunststoff und ließen sich mit Feuer gut bearbeiten. Allerdings roch es nun nach verbranntem Plastik. Baldur zog und zerrte parallel an dem Knoten, bis er schließlich aufsprang. In Ermangelung von Messern und anderen Werkzeugen musste der Drache allerdings auch die restlichen Knoten einmal ankokeln, bevor sie die aufbekamen. Baldur riss derweilen sich und auch Ella das Panzerband vom Mund. Endlich konnten sie wieder frei atmen und auch sprechen.
    “Ella, bist du OK?”
    “Ja, alles prima.” Sie reckte ihre Glieder. Die Stunden in Fesselung hatten Spuren hinterlassen, alles war steif und unbeweglich.
    “Oh, da musst du aber Brandsalbe drauf tun.” Ella zeigte auf die Brandspuren an Baldurs Armen.
    “Die können wir uns teilen.” Baldur zeigte auf Ellas Hände. Präzisionsarbeit sah anders aus.
    “ Jaaa, wenn ihr das nur alle Jahrzehnte mal machen müsstet, würde ich mal gerne sehen, wie genau ihr treffen würdet”, dachte der Drache und schmollte ein wenig.
    “Na, so war‘s doch nicht gemeint, ist ja nicht schlimm und geht bald wieder weg.”
    “Außerdem ist mein Feuerspeien eh nicht mehr das, was es mal war. Früher hätte ich so kleine Flammen wahrscheinlich gar nicht erzeugen können.” Jetzt klang er aber so richtig traurig.
    “ Hej, Drache, sei nicht traurig”, sagte Ella, “Das hast du wirklich super gemacht. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass wir Lara und Jason los sind.”
    “Seid ihr aber nicht”, sagte Lara, die gemeinsam mit Jason in diesem Moment wieder in die Höhle trat. Nachdem sie den Drachen nicht hatten aufspüren können, wollten sie nun

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