Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
Vom Netzwerk:
Drachentöter an der Nase herum und lockten sie zu einer anderen Höhle. Der Zeppelin wurde allerdings abgeschossen und nur mit Mühe konnten sie sich in die Höhle retten. Es folgte eine Verfolgungsjagd quer durch das Höhlensystem. Ich habe nicht alles mitbekommen. Einige Male riss der Gedankenkontakt ab. Viele Drachentöter kamen bei der Jagd um. Die zwei haben Seen umgeleitet und Höhlen geflutet, andere Abschnitte gesprengt. Sie haben keinen Trick ausgelassen. Aber am Ende des Tages war dein Vater verschwunden. Hat er eines der Portale benutzt? Ist er in einem unterirdischen See oder einer Felsspalte gelandet? Wurde er Opfer einer seiner eigenen Fallen? Niemand hat es herausgefunden. dein Großvater und auch ich, wir haben immer wieder gesucht. Kein Gedankenzeichen. Nichts.” Ella hatte gespannt zugehört und war ebenso aufgeregt wie Baldur.
    “Und was war mit meinem Vater?”
    “Du kennst ja Teile der Geschichte. Er fiel seinen Verfolgern in die Hände. Nach drei Tagen Flucht haben sie ihn geschnappt. Er hat mich nicht verraten und auch Baldurs Vater nicht, obwohl sie ihn so gefoltert haben, dass er nie wieder gehen konnte. Er hatte widerstanden aber um welchen Preis. Er hatte seinen besten Freund verloren und die Tage der Folter hatten seine Gesundheit und seine Seele ruiniert. Er war ein gebrochener Mann.” Baldur schaute Ella mit anderen Augen an. Dieses lustige, gütige, zupackende immer so positive Mädchen. Sie hatte nie ein Wort über das Schicksal ihres Vaters verloren.
    “Ja, es stimmt. Schon so lange ich denken kann sitzt mein Vater in diesem Rollstuhl. Er ist ernst und verbittert und redet nur über Drachen. Da lag immer dieser Schatten auf ihm. Natürlich habe ich die Drachen gesucht, weil es ein faszinierendes Geheimnis ist. Aber vor allem wollte ich herausfinden, was meinen Vater zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist.” Sie fokussierte ihren Blick auf unendlich, Tränen stiegen ihr in die Augen. Es war das erste Mal, dass Baldur sie weinen sah. Er verspürte den Impuls, sie in den Arm zu nehmen, traute sich aber nicht.
    “Ella, wir Drachen sind dein Schicksal. Genauso wie auch deins, Baldur. Unser Blut verbindet uns. Ich bin sehr froh, dass ihr hier seid. Es tut mir wirklich leid wegen eurer Väter”.
    “Schon OK, Fafnir. du konntest ja nichts dafür. Es ist gut zu wissen, was damals passiert ist.” Baldur war sehr nachdenklich geworden. Er hatte die Gedanken an seinen Vater zu lange verdrängt. Es war an der Zeit sich ihnen zu stellen. Gedankenschwer machten die beiden es sich neben den glimmenden Resten des Lagerfeuers so gemütlich, wie es mit der Rumpfmöblierung der Höhle möglich war. Schnell kam der Schlaf über sie und mit ihm längst vergessene Träume, in denen ihre Väter die Hauptrollen spielten.

30 Emma
    Baldur tat der Rücken weh als er aufwachte. Er vermisste seine 5 cm dicke Thermarestmatte und den kuscheligen Schlafsack. Ella hatte sicherlich nicht bequemer geschlafen, begrüßte den neuen Tag aber mit einem Lächeln, sprang auf und rollte die Steine zur Seite, so dass das helle Sonnenlicht in die Höhle fiel. Baldur klopfte mit der Hand gegen Fafnirs Kopf. Der Drache schien als einziger noch tief und fest zu schlafen.
    “Da tut sich nichts.” Baldur klopft nun rhythmisch gegen die Wange.
    “Fafnir ist ein noch größerer Langschläfer als ich.” Ella bließ ihm mit aller Kraft ins Nasenloch. Der Drache musste niesen.
    “Hatschi” Geräusch und Luftzug warfen Ella und Baldur fast zu Boden.
    “Na also, das klappt bei Katzen auch immer”, grinste Ella. Nun pressten sie sich die Hände auf ihre Ohren und lehnten sich an die Wand.
    “Hatschi, hatschi”
    “Lustig, auch Drachen niesen dreimal.”
    Die drei besprachen die Lage und kamen zu dem Schluss, dass sie als nächstes etwas zu essen besorgen mussten. Der Drache musste wieder zu Kräften kommen, aber auch Baldur und Ella hatten keinerlei Vorräte mehr. Am Vorabend hatte die Aufregung über den Fund des Drachenbuchs den Magen noch übertönt, heute Morgen war das Knurren nicht mehr zu ignorieren. Sie hatten nicht mal einen Kaffee, nur noch ein halbleere Wasserflasche.
    “Nun, meine Lieben, die nächste kleine Stadt ist näher als man glaubt. Wenn ihr nach Osten schaut, seht ihr sogar von hier den Kirchturm.” Fafnir erklärte ihnen den Weg und Ella und Baldur brachen umgehend auf.
    “Es wäre auch mal wieder Zeit für eine Dusche”, merkte Ella an. In der Gegenwart des Drachen spielte Geruch keine

Weitere Kostenlose Bücher