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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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sooo gespannt auf das Essen, hihi”
    “Wir auch, wir haben wirklich viele verschiedene Dinge mitgebracht. Du wirst überrascht sein.” Zunächst aber erzählten sie Fafnir von dem Zwischenfall und ihrer Rettung.
    “Ja, ja, Menschen kann man wirklich nirgendwo alleine hingehen lassen. Ihr seid zu klein, zu schwach und zu langsam. Und könnt nicht vernünftig Feuer speien und nicht mal ohne fremde Hilfe fliegen. Ihr seid schon eine seltsame Laune der Natur, höhö”, wunderte sich der alte Drache.
    In der Höhle angekommen leerten Ella und Baldur ihre Rucksäcke auf dem Boden aus. Sie hatten nicht zu viel versprochen, vom Handfeger bis zum Pfirsich, von der Leberwurst bis zur Seife, es war alles dabei. Sie sortierten die Lebensmittel, die sie für sich gekauft hatten, auf die eine Seite. Interessierte schaute Baldur sich die Sachen an.
    “Wie nennt ihr das noch gleich? Mohren?”
    “Fast, Möhren”
    “Ja, das ist ganz besonders ekelhaft, hihi. Allein schon die scheußliche rote Farbe. Aber diese Pantoffeln, auch völlig ungenießbar.”
    “Wir nennen sie Kartoffeln. Pantoffeln sind die Dinger am Fuß”, korrigierte Baldur.
    “Am widerlichsten aber sind die Bierfische”
    “Ok, ich hab‘s verstanden. Du weißt genau, dass es Pfirsiche heißt, oder?”
    “Na klar, hihihi. Aber wenn ich den Namen von Obst oder Gemüse aussprechen, muss ich mich noch mehr ekeln, hühü.” Baldur fasste sich instinktiv an den Kopf. Der Drache konnte richtig anstrengend sein.
    “Oh, und was ist das? Leberwurst? Das esst ihr nicht wirklich oder? Ist das für einen Hund?”
    “Sehr witzig, natürlich essen wir das, ebenso wie den Käse und den Inhalt dieser Dosen.”
    “Ihr esst, alte, schimmelige, verrottete Milch? Die ist doch schon frisch aus dem Euter völlig ungenießbar, würg.” Baldur versuchte die Contenance zu bewahren.
    “Die Dosen sehen allerdings interessant aus. Was ist denn da drihin?”
    “Ravioli und Erbsensuppe.”
    “Das sieht weder nach Obst oder Gemüse oder irgendeinem anderen Lebensmittel aus dem Wald aus. Das gefällt mir schon besser, hihi.”
    “Na ja, für dich haben wir auch eher diese Dinge hier mitgebracht.” Baldur zeigte auf den anderen Haufen.
    “Wie wär‘s, wenn wir mit dem Handfeger anfangen?” Fafnir schaute hungrig.
    “Sieht nicht schlecht aus, hab ich auch noch nicht probiert.” Blitzschnell streckte er seinen langen Hals vor, das Maul öffnete sich und die spitze Zunge schnappte sich den Handfeger. Es war ein kurzes Knirschen zu hören, dann war er im Magen des Echsentiers verschwunden.
    “Gulp”
    “Du isst zu hastig, das ist nicht gesund”, bemerkte Ella.
    “Ich möchte dich mal sehen, wenn du seit zehn Jahren nichts mehr gegessen hast.”
    “ Fafnir, was hast du?” Baldur schaute erschrocken. Der Kopf des Drachen lief rot an. Das rot wurde immer dunkler. Der Drache dachte nichts mehr, seine Pupillen bewegten sich nicht. Der Handfeger war ihm ganz und gar nicht bekommen. Er richtete sich auf seine Hinterbeine und begann mit den vorderen beiden Pfoten panisch zu rudern bis es ihm gelang, sich selbst gehörig auf den Bauch zu klopfen. Augenblicke später spürten Ella und Baldur einen starken Luftzug, verbunden mit einem lauten Knall.
    “Puh, jetzt geht es wieder besser. Offenbar bekomme ich von Handfegern Blähungen. Die vertrag ich nicht. Nächster Versuch bitte, hihihi” Der Drache hatte Nerven.
    “Dann nehmen wir doch mal etwas völlig anderes. Wie wär es mit diesem Stück Seife?”, bot Ella an.
    “Ja, das sieht auch ganz lecker aus. Muss man das Papier abmachen?”
    “Äh, ich glaube nicht, iss es ruhig am Stück”, ermunterte Baldur ihn. Das ließ sich Fafnir nicht zweimal sagen. Er war kein Freund langwieriger Kauprozesse, er schlang seine Nahrung eher herunter. Die Seife war verschwunden. Fafnir schien zufrieden zu schauen.
    “Die ist aber gut gerutscht. Hicks.”
    “Fafnir, hast du einen Schluckauf?” Ella fragte nach dem Offensichtlichen. Doch damit nicht genug.
    “Er bekommt Pickel. Baldur, schau nur.” Baldur sah es auch. Einer nach dem anderen spross aus den Schuppen. Dicke rote Pickel mit einer weißen Haube.
    “Was ist denn, Hick? Seh ich schlimm aus?” Ella und Baldur schauten sich an, dann nickten sie.
    “Schon, das sieht heftig aus. Ich würde sagen, keine weitere Seife. Kommen wir stattdessen zu zwei echten Leckereien.” Nach den beiden Fehlversuchen wollten sie Fafnir nicht weiter quälen, ganz so exotisch war sein Geschmack wohl

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