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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Selbstbedienung, interessanter Ansatz. Das gefiel Ella ganz gut, die auch in einem normalen Supermarkt nie etwas fand und immer fragen musste.
    “Also”, begann Baldur und ging die Liste durch, die er für Wanderausflüge in seinem Handy gespeichert hatte. Nach einer halben Stunde waren sie mit dem Basisvorrat ausgestattet. Sie hatten sogar zwei halbwegs brauchbare Rucksäcke ergattert.
    “Und dann bräuchten wir noch Blei und Quecksilber.” Die Frau verzog keine Miene. Hier war der Kunde noch König.
    “Die habe ich natürlich nicht in Reinform da. Aber hier hab ich schon mal das Blei.” Sie drückte Ella etwas in die Hand, auf der sie das Wort Gardine entzifferte. Sie starrte die alte Frau fragend an.
    “Das ist eine Kette, die man unten an Gardinen befestigt, damit sie glatt herunterhängen. Die muss natürlich schwer sein und deswegen sind in dem Stoff kleine Bleigewichte drin.”
    “Genial”, strahlte Ella sie anerkennend an.
    “Quecksilber ist ein bisschen schwerer zu finden. Sie denken bestimmt, dass Thermometer Quecksilber enthalten. Tun sie aber meistens nicht mehr. Weil Quecksilber so giftig ist, wird heutzutage zum Beispiel gefärbter Alkohol verwendet. Außer bei Fieberthermometern. Da findet sich manchmal noch Quecksilber. Und hier hab ich so eins für Sie.” Sie reichte Baldur das Thermometer, der es begeistert in Empfang nahm. Die Frau stellte trotz der skurrilen Wünsche der beiden keine Fragen, was Ella und Baldur ihr hoch anrechneten. Sie zahlten, verpackten ihre Schätze in den neuen Rucksäcken und verließen den Laden unter dem lauten Gebimmel der Türglocke. In dem Moment kam ein Dragon Slayer vorbei. Die Glocke hatte seine Aufmerksamkeit erregt und er schaute zu ihnen hinüber. Ein junger Mann, eine junge Frau, beide nicht in schwarz, das hatte seine Neugierde geweckt. Er kam näher. Baldur und Ella versuchten so unauffällig wie möglich schneller zu gehen. Dummerweise kam der Slayer genau aus der Richtung aus der sie gekommen waren. Sie folgten daher der Stadtmauer in die andere Richtung und hofften inständig, dass sie sie nicht in einen belebteren Teil des Städtchens führen würde. Der Dragon Slayer holte auf. Ella schielte zurück und sah, wie er telefonierte. Sie gingen nun in einem strammen Tempo, als sich ein zweiter Drachentöter dazugesellte.
    “Das sind doch die von dem Flugblatt”, hatte er sie gleich erkannt. Sofort begannen die beiden Rocker zu laufen. Ella und Baldur blieb keine Wahl. Auch sie liefen jetzt los und bogen in die nächstbeste enge Gasse ein. Die beiden hinter ihnen schienen schneller zu sein, schon hörten sie deren Schritte ganz nah. Die schweren Rucksäcke waren keine Hilfe. Vor ihnen öffnete sich nun ein Platz. Ein Parkplatz, er war voller Autos. Direkt vor ihnen war ein weißer Wagen grade dabei loszufahren. Ella und Baldur überlegten nicht lang. Sie rissen die beiden Türen der Beifahrerseite auf und schmissen sich in das Auto. Baldur brüllte dabei “Fahren sie los.”
    Und das Wunder geschah. Der Fahrer beschleunigte und brachte sie aus der Stadt. Als sich ihr Puls normalisiert hatte und sie dem Fahrer danken wollten verstanden sie auch warum.
    “Hey, nice to see you again. Schön euch wiederzusehen. Alles klar bei euch?” Es war der König.

31 Dosenfutter
    Und alles war wieder gut. Sie saßen im Jeep des Königs und lauschten dem King, der gerade darüber sang, dass man eher sein Haus verbrennen oder sein Auto stehlen dürfte, solange man bloß nicht auf seine Blue Suede Shoes trat. Der hatte komische Prioritäten.
    “Au Mann, König, das war knapp. Vielen, vielen Dank”, flötete Ella und Baldur nickte. Ohne den König wären sie den Fängen der Slayer nicht entwischt.
    “Das war wirklich ein glücklicher Zufall, dass du gerade in der Nähe warst.”
    “Hey Guys, ich liebe es, den Slayern eins auszuwischen und es macht mich super glücklich, dass ich euch helfen konnte. Nehmt erstmal´n Rocket, ok?” Ella saß vorne und öffnete das Kühlfach. Sie schnippten alle drei den Ring von der Dose und nahmen einen tiefen Schluck.
    Der König brachte sie zum Beginn des Wanderwegs und von dort war es nicht mehr weit zur Höhle. Ihre Rucksäcke waren nun noch schwerer, denn der König hatte es sich nicht nehmen lassen, ihnen weitere Rocketdosen als Proviant aufzudrängen.
    Fafnir hatte bereits sehnsüchtig auf sie gewartet. Schon in einiger Entfernung zur Höhle begrüßte er sie.
    “Ah, meine Lieben, da seid ihr ja endlich. Ich bin ja schon

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