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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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voneinander angezogen, aber das war es nicht allein gewesen – nein, sie hatten früher auch noch jede Menge Spaß gehabt. Er fragte sich, was aus der coolen jungen Frau geworden war, die mit ihm und seiner Band herumgezogen war, bis in die frühen Morgenstunden hatte tanzen können und vor allem immer gut gelaunt gewesen war. Er hatte keine Ahnung, wann sie sich verändert hatte, doch irgendwann war aus der sorglosen und lebensfrohen jungen Frau eine gewiefte, dominante Karrierefrau geworden, die ihre eigene Werbung glaubte und sich für den Mittelpunkt der Welt zu halten schien. Er fragte sich, wann sie sich derart auseinanderentwickelt hatten, und erkannte, dass ihm die Antwort inzwischen völlig schnuppe war. Schließlich zählte im Grund nur, dass es so gekommen war.
    Inzwischen fand er Tina stur, arrogant und aggressiv. Meistens nervte sie ihn nur – wie im Augenblick, erkannte er, als sie sich einzig deshalb zum x-ten Mal unter lautem Armreifengeklimper durch die Haare fuhr, damit jeder den schimmernden Glanz ihrer über die Schultern fallenden Mähne sah. Sie schien zu denken, dass das Klappern ihres Geschmeides reizvoll war, aber Will knirschte dabei einzig mit den Zähnen und kämpfte gegen das Verlangen an, ihren Arm zu packen und auf den Tisch zu drücken, damit endlich Ruhe war. »Alles in Ordnung, Will?«, wollte sie von ihm wissen und nahm seine Hand. »Du bist ungewöhnlich ruhig.«
    Er kam sich wie ein Schurke vor. Er war ihr gegenüber einfach nicht gerecht. Sie hatte ihn überraschen wollen, indem sie extra anlässlich seines Geburtstags nach Italien gekommen war und ihn zu diesem wunderbaren Essen eingeladen
hatte, und er benahm sich rüpelhaft und schmollte wie ein verwöhntes Gör. Auch wenn er es nicht gerne zugab, hatte es ihn keineswegs gefreut, als sie plötzlich angerufen hatte, um zu sagen, sie wäre in Florenz und würde ihn, weil er Geburtstag hatte, einladen. Denn er hatte sich auf das Zusammensein mit Kate und den anderen gefreut.
    Entschlossen setzte er ein Lächeln auf.
    »Alles bestens. Das Lokal ist wirklich toll. Und vor allem scheine ich, auch wenn es mir so vorkommt, doch noch nicht so alt zu sein.« Er nickte dem Ober zu, der bereits den ganzen Abend unverhohlen mit ihm geflirtet hatte. »Es ist wirklich nett zu wissen, dass ich, wenn ich möchte, offensichtlich noch den einen oder anderen Kerl an Land ziehen kann.«
    Tina sah ihn sauertöpfisch an. »Du solltest dich bei der Geschäftsführung beschweren«, riet sie ihm empört. »Es geht schließlich nicht an, dass du dich seinetwegen unwohl fühlst.«
    »Das tue ich ja gar nicht. Das war nur ein Scherz«, klärte Will sie auf.
    »Aber es ist wirklich unhöflich!«, brauste Tina auf. »Schließlich kann er sehen, dass du mit mir zusammen bist. So ein Benehmen erwartet man ganz einfach nicht in einem solchen Restaurant.«
    Kate hätte gelacht, ging es Will bei diesen Worten düster durch den Kopf.
     
    In der Villa waren alle wieder auf die Terrasse zurückgekehrt und machten sich trinkend und rauchend über die Reste ihres Abendessens her.
    »Gibt es sonst noch was zu essen?«, erkundigte sich Rory und machte sich über den letzten Bissen Kartoffelgratin her. »Ich bin am Verhungern.«

    Owen und Georgie schien die Torte nicht gereicht zu haben, denn sie teilten sich einen riesengroßen Joint.
    »Was meint ihr, wie ich mit Dreadlocks aussehen würde?«, überlegte Owen, während er eine duftende Rauchwolke aus seiner Nase steigen ließ.
    »Scheiße«, antwortete Rory ihm.
    »Ich denke, du würdest damit wirklich süß aussehen«, kicherte Georgie und gab ihm den Joint zurück.
    »Ich habe nämlich überlegt, ob ich nicht Rastafari werden soll.«
    »Dazu gehört aber noch mehr, als sich Dreadlocks wachsen zu lassen«, stellte Phoenix fest.
    »Ich weiß. Man braucht auch noch die passende Mütze – doch die habe ich bereits. Und man muss jede Menge ganja rauchen«, fügte er mit seinem jamaikanischen Akzent hinzu und fuchtelte mit seinem Joint herum.
    »Du kannst nicht einfach eine Mütze aufsetzen, damit du ein Rastafari bist, du Blödmann«, schalt sein Bruder ihn.
    »Und warum nicht?«, wollte Owen wissen. »Phoenix hat sich auch die Haare abrasiert, und schon war er Buddhist.«
    »Ich bin kein Buddhist mehr.« Phoenix schob sich einen kalten Champignon in den Mund. »Deren Einstellung zum Sex hat mir nicht zugesagt.«
    »Ist bei ihnen vielleicht nur die Missionarsstellung erlaubt?«
    »Schlimmer! Im Grunde soll man

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