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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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zuckender Körper, die wahrscheinlich jede Menge Koks und Cristal in Bewegung hielt. Auch Tina wand sich dort, denn sie hatte ihn beinahe sofort
nach ihrer Ankunft einfach sitzen lassen und sich an die Leute mit den wirklich großen Namen herangemacht. Wenigstens war sie glücklich, dachte er. Durch ihre Ankunft mit Kirstie und Peter, dem heißesten Paar der Welt, hatte sie einen großen Coup gelandet, und das nutzte sie nach Kräften aus. Dies waren die Dinge, die ihr wirklich wichtig waren, und er hatte das Gefühl, als ob sie inzwischen praktisch eine Fremde für ihn war. Er hatte keine Ahnung, wer von ihnen sich derart verändert hatte – wahrscheinlich sie beide –, doch im Grunde war das vollkommen egal.
    Während er sie feiern sah, empfand er Groll und einen Hauch von Selbstmitleid. Weil dies schließlich sein Geburtstag war. Sie hätte ihm an diesem Abend eine Freude machen sollen, aber sie dachte keinen Augenblick darüber nach, ob es ihm hier gefiel. Ihr schien gar nicht bewusst zu sein, dass er die Party nicht genoss.
    Plötzlich teilte sich die Menge am anderen Raumende, und er entdeckte 2Tone, einen weltberühmten Rapper, der vollkommen ruhig inmitten all der Angeber und Möchtegerngrößen saß. 2Tone – für seine Freunde Tony – hatte Walking Wounded auf einer ihrer ersten Tourneen unterstützt und war Will als ruhiger, beinahe scheuer Junge mit altmodischen amerikanischen Manieren und einem freundlichen, umgänglichen Wesen, das in deutlichem Kontrast zu seinem aggressiven Image stand, in Erinnerung.
    Als er Will entdeckte, setzte er ein breites Grinsen auf, stand auf und kam an seinen Tisch. Will freute sich über die Gesellschaft, weil der Junge ihm durchaus sympathisch war. Seit der Tournee mit Walking Wounded hatte er eine erstaunliche Karriere hingelegt, war aber noch immer ein ruhiger und zurückhaltender Mensch ohne auch nur eine Spur des oberflächlichen Glanzes all der Pfauen, von denen er umgeben war. Bei ihrem Gespräch lachte Will zum ersten Mal
an diesem Abend, der Junge war nämlich nicht nur sympathisch, sondern obendrein ausnehmend amüsant.
    »Bist du allein hier?«, fragte Tony ihn nach einer Weile.
    »Nein, mit Tina.« Will nickte in Richtung der Tanzfläche.
    »Weiß sie das?« Tony sah ihn mit einem spöttischen Lächeln an.
    Jetzt weiß sie es auf jeden Fall, sagte sich Will, denn sie hatte entdeckt, dass Tony bei ihm saß, und bahnte sich entschlossen einen Weg zurück an ihren Tisch. Gleichzeitig kamen auch Tonys Freunde, eifersüchtig auf den Kerl, mit dem er sprach, und neugierig auf den Typen, dessentwegen er sie einfach hatte sitzen lassen, auf sie zu, und als Tina glücklich mit dem Trupp zusammensaß, nutzte Will diese Gelegenheit zur Flucht. Er behauptete, er hätte morgen jede Menge Arbeit, bräuchte deshalb dringend noch ein bisschen Schlaf und fragte, ob sie was dagegen hätte, wenn er jetzt heimfuhr. Bereitwillig ließ sie ihn gehen, doch statt deshalb verletzt zu sein, empfand er nur Erleichterung.
    »In ein paar Wochen, wenn ich selbst Geburtstag habe, bin ich wieder in der Stadt«, erklärte sie und gab ihm einen Kuss. »Dann holen wir einfach alles nach.«
    Will trat in die Florentiner Nacht hinaus und atmete tief ein. Nie zuvor in seinem Leben hatte frische Luft ihm derart gutgetan. Offenbar wurde er alt, ging es ihm durch den Kopf. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als in seinem eigenen Bett zu schlafen, in der Villa aufzuwachen und morgen mit Kate zu frühstücken.
     
    Irgendwie landete Kate allein mit Owen im Studio der Band. Sie hatte keine Ahnung, wie sie überhaupt dorthin gekommen war, konnte sich aber noch undeutlich daran erinnern, dass sie ihm erzählt hatte, sie hätte sich ihr Leben lang gewünscht,
in einer Band zu sein. Darauf hatte Owen ihre Hand gepackt, und sie waren losgerannt und hatten es Phoenix, Georgie und Rory überlassen, in die Küche zurückzukehren und zu gucken, ob es dort noch irgendwas zu essen gab. Jetzt stöpselte Owen eine E-Gitarre an einen Verstärker an, hängte sie ihr um und rückte den Gurt unnötig sorgfältig vor ihrer Brust zurecht.
    Kate zupfte vorsichtig an einer Saite und genoss den explosionsartigen Laut, der sich durch eine bloße Berührung mit den Fingern erzeugen ließ. Dann schlug sie fester in die Saiten und tanzte, wie sie hoffte, möglichst rockig durch den Raum.
    »Klingt scheiße«, brüllte Owen über den Lärm hinweg. »Aber du siehst fantastisch aus.«
    Er stand vom Boden auf und nahm ihre

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