Der letzte Exfreund meines Lebens
Mal werden wir dir verzeihen«, rief ihr Phoenix zu, marschierte aber gleichzeitig ins Haus und wählte einen anderen Song von ihrem MP3-Player. Einen Moment später atmete Kate erleichtert auf, als ein Song von Walking Wounded aus den Lautsprechern drang.
»Freut mich, dass dein Geschmack nicht völlig scheiße ist.« Owen sah sie lächelnd an.
Sie zog sich die Schuhe aus und tanzte noch wilder und ausgelassener als zuvor. Nach einer Weile merkte sie, dass die anderen verschwunden waren und sie nur noch mit Owen auf der Terrasse war. Trotzdem warf sie alle Hemmungen über Bord, ließ sinnlich ihre Hüften kreisen und bedachte ihren Tanzpartner mit einem verführerischen Blick. Sie war eine Göttin! Echter Rock ’n’ Roll! Sex auf zwei Beinen!
Ehe sie plötzlich beinlos war. Auf dem nassen Untergrund geriet ihr Fuß ins Rutschen, und sie ruderte verzweifelt mit den Armen, doch es nützte ihr nichts mehr. Mit einem lauten Platsch stürzte sie in den Pool, rang, als sie ins kalte Wasser stürzte, erschrocken nach Luft und strampelte panisch mit den Beinen, bis sie endlich wieder an die Oberfläche
kam. So viel Rock ’n’ Roll musste nicht sein, dass sie, vollgepumpt mit Drogen und Alkohol, auf dem Grund des Beckens endete. Als sie wieder auftauchte, hatte sich Owen bereits an den Beckenrand gehockt und streckte eine Hand in ihre Richtung aus. Sie packte sie, er zog sie raus, und hustend und mit am Kopf klebendem Haar zupfte sie an ihrem nassen Kleid, das wie eine zweite Haut um ihren Körper lag.
»Das nasse Zeug solltest du besser ausziehen«, schlug ihr Owen mit verrucht blitzenden Augen vor.
Kate sah ihn grinsend an, zog den Reißverschluss des Kleids herab, wandte ihm den Rücken zu, schälte sich aus dem Gewand, hielt es wie eine Stripteasetänzerin auf Armeslänge von sich fort, ließ es achtlos ins Becken fallen und schaute ihn lächelnd über ihre Schulter hinweg an. Insgeheim dankte sie ihrem Glücksstern dafür, dass sie statt mit ihrer alten Unterwäsche mit den glamourösen neuen Sachen, die ihr Grace und Rachel während ihrer Shoppingtour spendiert hatten, im Gepäck hierhergekommen war. Deshalb fühlte sie sich herrlich selbstbewusst, als sie nur in BH und Slip auf der mondbeschienenen Terrasse stand.
»Am besten gibst du mir dein Hemd«, forderte sie Owen grinsend auf.
Owens Augen fingen an zu leuchten, als er sich das Hemd auszog und es ihr gab. Sie nahm es ihm ab, zog es an, knöpfte es zu und drehte sich wieder zu ihm um. Das weiche weiße Baumwollhemd, das noch seine Wärme und seinen Geruch enthielt und ihr bis auf die Oberschenkel fiel, war feucht und dort, wo es an ihrem nassen Körper klebte, durchsichtig.
»So ist’s besser«, meinte sie, zog ihre Haare aus dem Kragen und schüttelte sie aus. »Ich brauchte etwas Warmes, Trockenes.«
»Genau das brauche ich auch.« Er zog sie in seine Arme
und spielte mit einer Strähne ihrer Haare, die sich langsam wieder zu einem Ringellöckchen zusammenzog.
Glühend heiße Lust durchzuckte sie, als sie in seine beinahe schwarzen Augen sah. Eine so wunderbare Nacht hatte sie nie zuvor erlebt!
Einen so schrecklichen Geburtstag habe ich noch nie erlebt, dachte Will und sah zum x-ten Mal auf seine Uhr. Es war bereits nach drei, aber wann der Trupp zum Aufbruch blasen würde, war nicht absehbar. Will saß allein an einem Tisch, verfolgte das Geschehen mit gelangweilter Distanz und sehnte sich, während die dröhnende Musik an seine Ohren drang, schmerzlich danach, endlich zu gehen. Die schillernde Menge in der heißen, überfüllten VIP-Lounge des Clubs wirkte reich und privilegiert. Überall, wohin er sah, entdeckte er verwöhnte, künstlich gebräunte Haut, seidig schimmerndes Haar, Designer-Klamotten und glitzerndes Geschmeide.
Auf der anderen Seite des Raums drängte sich eine Horde junger Hip-Hopper um eine Gruppe von Tischen entlang der Wand. Die Männer ähnelten einer Horde erfolgreicher Zuhälter und wohlhabender Sportler, da sich elegante Pelze und protzige Diamanten mit Fußballtrikots, Baseballmützen und dicken, glänzenden weißen Turnschuhen mischten. Die Frauen hatten alle endlos lange Beine in mörderisch hochhackigen Schuhen und trugen kurze, enge Kleider, deren Minimum an Stoff ihre üppigen Rundungen eher enthüllte als verbarg. Alles an ihnen schien zu funkeln, von der taufrischen Haut in diversen Honig- und Karamelltönen über ihr schimmernd schwarzes Haar bis hin zu ihrem teuren Schmuck.
Die Tanzfläche war ein Meer
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