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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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plötzlich heule.« Sie schniefte ein letztes Mal und setzte ein verkrampftes Lächeln auf. »Es ist nur …« Sie kam sich wie eine völlige Idiotin vor.
    »He, das ist doch wohl total verständlich. Da hast du dir all diese Mühe gemacht« – Owen zeigte auf die vielen Köstlichkeiten auf dem Tisch –, »und der Blödmann sagt dir nicht einmal, dass er nicht zum Essen kommt.«
    Kate nickte. Ihr war klar, er glaubte keinen Augenblick, dass sie deswegen in Tränen ausgebrochen war, doch sie war ihm dankbar, dass er ihr erlaubte, ihr Gesicht zu wahren.
    »He, ich weiß, wie wir den Abend retten können«, meinte
er und schaute sie grinsend an. »Warte.« Damit rannte er davon, und Kate trat vor die Spüle, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete es mit zwei Blättern von der Küchenrolle ab.
    Einen Moment später tauchte Owen wieder auf und schwenkte gut gelaunt die größte Tüte Gras, die sie jemals gesehen hatte, in der Hand. »Lass uns Wills Geburtstagstorte noch ein bisschen würzen«, schlug er vor, trat vor den Tisch, machte die Tüte auf und hielt sie über den Teig.
    »Warte! Du kannst das Zeug nicht einfach reinschütten. Erst müssen wir es mahlen.« Sie nahm den Deckel des Mixers ab.
    »Wie viel, meinst du, brauchen wir?«, wollte Owen wissen und gab dabei eine großzügige Menge in den Mixer.
    »Keine Ahnung. Haschtorten zu backen haben wir bei der Ausbildung nicht gelernt.«
    »Hm. Ich glaube auch nicht, dass Delia ein Rezept für solche Sachen hat. Aber du scheinst zu wissen, was du tust.«
    »Nicht wirklich. Bisher habe ich nur einmal Haschkekse gebacken, und da hatte ich ein Rezept.«
    Kate hatte das Gras zu feinem Puder gemahlen, den sie jetzt in eine Pfanne mit etwas geschmolzener Butter gab. Beide blickten zweifelnd in das Gefäß und überlegten, ob die Menge richtig war. Sie kannte das Prinzip der Haschküche, hatte aber keine Ahnung, wie viel von dem Zeug man in einen Kuchen gab.
    »Verrühr es einfach mit dem Teig, dann sehen wir ja, wie es aussieht«, schlug ihr Owen vor und verfolgte mit Argusaugen, was sie tat.
    »Vielleicht sollten wir noch ein bisschen mehr reintun, nur um ganz sicherzugehen«, meinte er, während er bereits die nächste großzügige Menge in den Mixer gab.
    Nachdem sich das gesamte Cannabis in der geschmolzenen
Butter aufgelöst zu haben schien, kippten sie die Mischung zu der Schokolade. Jetzt ginge die Torte sicher nicht mehr richtig auf, überlegte Kate, kippte den Teig in eine Form, schob sie in den Ofen und schloss vorsichtig die Tür. Aber lecker würde sie bestimmt.
    »Wie lange wird es dauern?«, fragte Owen, der sich bereits vor Ungeduld die Hände rieb.
    »Ungefähr eine Dreiviertelstunde.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte er und sah sie grinsend an.
     
    Abends versammelte sich die gesamte Band um Kate. Auch wenn Will verschwunden war, würden sie seinen Geburtstag feiern, beschlossen sie, und so bliesen Owen und Georgie die Luftballons auf, schmückten hübsch den Tisch, und sie alle gaben sich die größte Mühe, möglichst nett zu ihr zu sein. Selbst Phoenix brachte sie mit indiskreten Geschichten von berühmten Musikerkollegen und Blödsinn, den sie hinter der Bühne machten, ein ums andere Mal zum Lachen und war gesprächiger als je zuvor.
    Alle waren derart nett und fürsorglich, dass Kate vermutete, Owen hätte wieder mal nicht dichtgehalten, weshalb alle wussten, dass sie wegen Wills Verschwinden derart unglücklich gewesen war. Offenbar war ihnen allen klar, dass sie in Will verschossen war, aber plötzlich machte ihr das nichts mehr aus. Denn sie waren wirklich mitfühlend, gaben ihr deutlich zu verstehen, dass sie auf ihrer Seite waren, schwärmten beinahe übertrieben von dem guten Essen, und selbst Georgie nahm sich, um sie aufzumuntern, noch Nachschlag.
    »Armer Will«, erklärte Rory. »Er weiß nicht, was er verpasst.« Sein Lächeln machte deutlich, dass es ihm bei diesem Satz nicht nur um das Essen ging.

    »Allerdings«, stimmte ihm Owen unumwunden zu. »Er sitzt jetzt bestimmt in irgendeinem superteuren Restaurant und guckt zu, wie Tina an einem Salatblatt knabbert, das zwanzig Euro gekostet hat.«
    »Ich wette, er wäre lieber hier bei uns«, warf Georgie ein. »Weil Tina schließlich echt bescheuert ist.«
    »Früher war sie ganz nett, aber sie hat sich total verändert«, erklärte Phoenix Kate.
    »Sie ist geradezu süchtig nach Erfolg, das ist ihr Problem«, stellte Owen fest. »Und wir alle wissen, was Will von

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