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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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in einen anderen verguckt«, fuhr Grace vollkommen sachlich fort. »Sie würde ihn sofort fallen lassen, wenn sie dächte, dass auch du Interesse an ihr hast.«

    »Ja, aber das habe ich nicht«, antwortete Will. »Nun, ihr wisst schon, nicht auf diese Art.«
    »Natürlich nicht. Das wissen wir«, mischte sich jetzt auch wieder Rachel ein, und er starrte sie böse an. Er hatte Rachel noch nie wirklich gemocht, denn er fand, dass sie verwöhnt, entsetzlich eitel und vor allem egozentrisch war. Kate war ihm wesentlich sympathischer. »Was ist mit Tina?«, klammerte er sich an den letzten Strohhalm, der ihm blieb. »Wie, meint ihr, wird sie sich fühlen, wenn ich plötzlich Kate anmache?«
    Grace verkniff sich die Bemerkung, dass ihr nicht nur vollkommen egal war, wie sich Tina fühlen würde, sondern dass sie sogar hoffte, das verwöhnte Dämchen mit dem fürchterlichen Schmollmund ginge deswegen die Wände hoch. Wenn Tina Will wegen der Sache mit Kate den Laufpass geben würde, hätten sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Schließlich war das Mädchen einfach nicht gut genug für Will und gondelte in dem Bemühen, sich eine Karriere aufzubauen, sowieso die meiste Zeit ohne ihn in der Weltgeschichte rum. Will brauchte Stabilität in seinem Leben, dachte sie, und vor allem mehr Zuneigung und gute Laune, als ihm diese Bohnenstange bot.
    Doch dies war nicht der rechte Augenblick, um ihm zu sagen, was sie von seiner Freundin hielt. »Es muss ja nicht allzu offensichtlich sein«, versicherte sie ihm. »Einfach ein leichter Flirt und ein paar subtile Andeutungen, von denen sie denken kann, dass sie sie falsch verstanden hat.«
    »Aber ist das nicht ein bisschen …« Will biss sich auf die Lippe.
    »Ich weiß, was du denkst, Will«, beruhigte ihn Grace. »Aber manchmal müssen wir, wenn wir helfen wollen, einfach grausam sein. Wir denken dabei nur an Kates langfristiges Glück. Glaub mir, wenn wir dächten, es gäbe eine andere
Möglichkeit, würden wir dich nicht um diesen Gefallen bitten.«
    »Aber ich sehe Kate doch kaum«, protestierte Will.
    »Das können wir ändern«, meinte Kate. »Und zwar gleich am nächsten Wochenende. Wir möchten, dass du die Tage mit der Familie in Cork verbringst. Dann machen wir den Öko platt, und du kannst anfangen, Kate zu bearbeiten.«
    »Nun, natürlich kann ich kommen, aber es klingt wie ein langfristiges Projekt, und ich werde den Großteil des Sommers nicht in Irland sein. Ich fliege mit der Band in die Toskana, damit sie dort an ihrem neuen Album arbeiten kann.«
    »Ich weiß – perfekt!«, trällerte Grace.
    »Inwieweit ist das perfekt?«, fragte Will sie argwöhnisch.
    »Wir möchten, dass du Kate mit in die Toskana nimmst«, verkündete Grace ihm triumphierend.
    »Ich bin nicht die Fremdenlegion, Grace.«
    »Die brauchen wir auch nicht. Schließlich leidet Kate nicht an einem gebrochenen Herzen.«
    »Noch nicht.« Will verzog verächtlich das Gesicht. »Da ich es ihr ja erst brechen soll. Aber wie dem auch sei, wir machen dort keinen Urlaub, sondern werden arbeiten«, erklärte er. »Ich isoliere die Band in einer Villa mitten im Nichts, damit sie was gebacken kriegt. Dabei kann ich irgendwelche Leute, die bei uns rumhängen, nicht brauchen. Und vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass Kate so kurz nach ihrer Verlobung einfach aus heiterem Himmel mit mir in die Toskana kommen will.«
    »Du sollst sie als Köchin mitnehmen, und nicht als Gast. Ihr werdet doch eine Köchin brauchen, oder etwa nicht?«
    »Nun … ja.«
    »Und wie du weißt, kocht sie wirklich fantastisch.«
    »Und sie braucht einen Job, deshalb wird sie dein Angebot ganz sicher annehmen«, fügte Rachel frohgemut hinzu.

    »Siehst du? Es ist einfach perfekt!«, jubelte Grace.
    Will fühlte sich in die Ecke gedrängt. Es war alles andere als leicht, Grace eine Bitte abzuschlagen, vor allem, da er ihr zu großem Dank verpflichtet war. »Hört zu«, sagte er deshalb. »Vielleicht hat Kate als Teenager für mich geschwärmt, aber das ist Jahre her.«
    »Versuch es wenigstens«, forderte Grace ihn auf. »Und wenn sie nicht auf dich abfährt, mach dir deshalb keinen Kopf.«
    Das hatte er auch nicht vorgehabt.
    »Weißt du, es führen viele Wege nach Rom«, munterte Grace ihn auf.
    Will zog eine Grimasse. Das, was die O’Neills von ihm verlangten, klang von Minute zu Minute alarmierender.
    »Ich meine nur, wenn du sie mit in die Toskana nimmst, kannst du ihr ein anderes Leben zeigen und ihr ein

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