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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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sind wir verratzt.«

    »Oh, mach dir darüber keine Sorgen, Mum«, erklärte Rachel ihr, während sie in aller Ruhe ihren Lippenstift nachzog. »Das mit Lorcan wird ganz sicher kein Problem. Er ist sogar unser größter Trumpf, weil er Will nämlich endgültig auf unsere Seite ziehen wird.« Sie lächelte wissend.
    »Aber wie …«
    Rachel warf ihren Lippenstift zurück in ihre Handtasche und wandte sich der Mutter zu. »Also gut, hör zu.«
    Als Rachel ihren Plan erläuterte, huschte ein zufriedenes Lächeln über Grace’ Gesicht.
     
    »Ich bin sofort da«, meinte Will, als die beiden Frauen, eingehüllt in eine Wolke teuren Parfüms, wieder vor seinem Schreibtisch auftauchten, stand eilig auf, nahm die Kassette aus seinem Diktiergerät und zog sich gerade seine Jacke an, als das Telefon auf seinem Schreibtisch läutete und er nach dem Hörer griff. »Ja?«, fragte er und sah Rachel und Grace entschuldigend an. »Verdammt!«, entfuhr es ihm nach einem Augenblick. »Wer zum Teufel hat ihn rausgelassen?«, brüllte er und hörte wieder einen Moment lang zu. »Okay, ich werde mich darum kümmern.« Wütend warf er den Hörer wieder auf. »Tut mir leid, Grace, leider muss ich aufs Mittagessen verzichten«, sagte er. »Dieser verdammte Owen ist mal wieder abgehauen, hockt irgendwo im Tempel-Bar-Bezirk mit einer amerikanischen Journalistin und unterhält sie sicher prächtig mit Geschichten über Drogen und Sex mit minderjährigen Groupies.«
    »Oh, musst du da wirklich hin?«
    »Allerdings«, erklärte Will und fischte bereits seine Schlüssel aus einer Schreibtischschublade. »Schadensbegrenzung.«
    »Tja, dann vielleicht ein andermal«, antwortete Grace. »Dann werden wir jetzt gehen. Ich rufe dich wegen des nächsten Wochenendes an.«

    Super, dachte Will, steckte seine Schlüssel ein, schnappte sich die Kassette, verließ sein Büro und blieb kurz vor dem Schreibtisch seiner Assistentin stehen. »Ich habe eine Liste der Dinge erstellt, um die wir uns noch kümmern müssen«, meinte er und drückte ihr die Kassette in die Hand. »Ich bin mir nicht sicher, wie weit ich gekommen bin, bevor ich unterbrochen wurde.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Louise. »Ich konnte sie nicht aufhalten.«
    »Oh, mach dir darüber keine Gedanken. Ich würde von niemandem erwarten, dass er sich Grace O’Neill, wenn sie auf hundertachtzig ist, in den Weg stellt – nicht einmal von dir.« Das wollte etwas heißen, weil er einem derart tatkräftigen Menschen wie Louise nie zuvor begegnet war. Sie war die Art von Frau, die innerhalb von wenigen Minuten einen Hubschrauber organisieren konnte, selbst wenn sie mitten in einer Wüste saß. Ihre Effizienz hätte ihm Angst gemacht, wenn sie nicht zugleich so warmherzig und bodenständig gewesen wäre, dass alle von Phoenix bis hin zu den Roadies ihr verfallen waren und sich mit schöner Regelmäßigkeit in sie verliebten, wenn sie mit der Truppe auf Tour war.
    »Tja, jetzt muss ich erst mal Owen auftreiben. Gibt es schon eine Spur von ihm?«
    »Ich habe gerade mit Rory telefoniert«, erwiderte Louise. »Er denkt, dass er vielleicht in die Bar One gegangen ist.«
    »Okay, ich kann nicht sagen, wann ich wieder da bin«, meinte er und wandte sich zum Gehen.
    »Viel Glück!«, rief ihm Louise noch hinterher.
     
    Als er auf dem Weg in Richtung Tempel Bar in einen Stau geriet, grübelte Will über das Treffen mit Grace und Rachel nach und wurde dabei immer wütender. Verdammt, dachte er schlecht gelaunt. Seit wann war es eigentlich an ihm, immer
für alle das Eisen aus dem Feuer zu holen? Als hätte er nicht schon genug damit zu tun, hinter Owen herzujagen, wurde jetzt auch noch von ihm erwartet, Kate vor einem Schicksal zu bewahren, das ihrer Familie offenkundig schlimmer als der Tod erschien. Manchmal war es ziemlich anstrengend, die Scherben hinter Owen und den anderen aufzusammeln, doch das war sein Job, und er hatte ihn freiwillig gewählt. Danach, Kates Liebesleben zu vermasseln, hatte er sich nie gedrängt.
    Wahrscheinlich würde er sich deswegen nicht ganz so elend fühlen, hätte er nicht sowieso bereits ein schlechtes Gewissen gegenüber Kate. Und um es noch schlimmer zu machen, war er sich noch nicht mal sicher, welchen Grund genau es dafür gab. Er wusste, irgendwas war damals in der Nacht nach dem Schulball passiert, hatte aber keine Ahnung, was, weil er sich beim besten Willen nicht daran erinnern konnte, wie weit er gegangen war. Zu der Zeit hatte er noch Alkohol getrunken, und am

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