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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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Frau bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Was wollen Sie?«
    »Das Band.« Will wies auf ihre Tasche.
    »Nie im Leben!«
    Will sah sie durchdringend an. Er war erleichtert, dass sie ohne Fotografen und anscheinend ohne Kamera zu dem Termin gekommen war. Wahrscheinlich war sie einfach eine Opportunistin und hatte ihrer Meinung nach plötzlich Glück gehabt. »Das Band nützt Ihnen nichts«, versicherte er ihr. »Deshalb können Sie es mir ruhig geben. Sie sind freiberuflich tätig, stimmt’s?«
    »Ich schreibe für den Rolling Stone «, erwiderte sie trotzig und warf ihren Kopf zurück.
    »Oh nein, das tun Sie nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Wenn Sie für den Rolling Stone oder für irgendeine andere angesehene Zeitschrift schreiben würden, hätten Sie sich wegen eines Interviews an unsere Pressestelle gewandt.«
    Die junge Frau zuckte mit den Schultern, war jedoch offenkundig außer sich vor Zorn, weil er sie so leicht durchschaut hatte.
    »Das wird mich nicht daran hindern, dieses Interview an eine Zeitschrift zu verkaufen«, klärte sie ihr Gegenüber schmollend auf.
    »Vielleicht nicht. Irgendein Schmierblatt würde es wahrscheinlich
kaufen, aber falls Sie die Hoffnung haben, irgendwann einmal als Journalistin ernst genommen zu werden, würde ich Ihnen das nicht raten. Denn wer, meinen Sie, hat schon Interesse an einem Interview mit irgendeinem Spinner, der sich als Owen Cassidy ausgibt?«
    »Es war Owen«, wiederholte sie. »Das wissen Sie, und das weiß ich.«
    »Beweisen Sie’s.«
    Janice sagte nichts, schaute ihn aber aus vor Zorn funkelnden Augen an.
    »Ihr Wort steht gegen meins«, erklärte Will ihr kühl. »Und gegen das von Owen. Glauben Sie mir, der echte Owen Cassidy findet falsche Interviews mit ihm genauso schlimm wie ich.«
    Janice wurde rot vor Wut, presste ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und drohte Will mit ärgerlicher Stimme an: »Ich könnte über diese Sache schreiben. Ich könnte einen Artikel darüber schreiben, wie ich vom Manager der Walking Wounded erpresst worden bin, damit ich eine rufschädigende Story über Owen unterdrücke.«
    »Es gibt keine Story über Owen«, rief Will ihr in Erinnerung. »Aber wie dem auch sei, ich erpresse Sie keineswegs, sondern versuche lediglich, Sie daran zu hindern, etwas zu tun, was Ihrer Karriere ganz bestimmt nicht dienlich ist.«
    »Ja, genau«, fuhr ihn die Journalistin an, doch er sah ihren Augen deutlich an, dass sie sich geschlagen gab. Denn sie wog eindeutig ihre Möglichkeiten ab.
    »Was kriege ich dafür, wenn ich Ihnen die Kassette gebe?«, fragte sie.
    »Ich selber habe Ihnen nichts zu bieten. Aber ich werde unserer Pressesprecherin sagen, dass sie, wenn Sie anrufen, mit Ihnen sprechen soll. Ihr Name ist Martina.«

    »Dann kriege ich also ein offizielles Interview? Mit Owen?«
    »Owen gibt niemals Interviews – als akkreditierte Journalistin müssten Sie das wissen. Das tut nur Phoenix, und ab und zu auch Rory.«
    »Phoenix«, sagte Janice schnell. Sie hatte bereits »Interviews« mit dem für seine Schweigsamkeit berüchtigten Rory Cassidy gelesen: Mehr als ein paar einsilbige Knurrlaute hatten ihm die glücklosen Reporter nie entlockt.
    »Ich verspreche Ihnen nichts. Die Einzelheiten werden Sie mit Martina besprechen müssen. Alles, was ich Ihnen zusagen kann, ist, dass sie nicht gleich auflegt, wenn Ihr Anruf kommt.«
    »Okay.« Widerstrebend hielt sie Will die Aufnahme ihres Gesprächs mit Owen hin.
    »So ist’s brav.« Will steckte die Kassette ein und stand wieder auf. »Also, rufen Sie einfach an.«
     
    Er fand Owen draußen vor der Bar, wo er mit hängendem Kopf neben dem Ausgang stand.
    »Sorry, Mann, ich habe mich einfach hinreißen lassen.«
    »Schon gut.«
    »Weißt du, ich habe ihr ein Interview gegeben«, räumte Owen ein.
    »Nein, das hast du nicht.« Will zog die Kassette aus der Tasche und zeigte sie ihm.
    »Aber eigentlich war ich echt gut. Ich habe ihr meine feminine Seite gezeigt. Die Weiber lieben das.«
    »Genau«, erklärte Will. »Und ich nehme an, dann hättest du auch noch lesbischen Sex mit dieser Tante haben wollen.«
    »Hör auf, Kumpel. Du machst mich richtig heiß.«
    Sie hatten Wills Wagen erreicht. »Meine Güte, Owen, du
siehst wirklich scheiße aus«, stellte er wenig zartfühlend fest. »Komm, ich bringe dich nach Hause.«
    Owen war kreidebleich und unrasiert, stank nach Alkohol und schaute so aus, als hätte er seit einer Woche kein Auge zugetan.
    Will packte ihn

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