Der letzte Exfreund meines Lebens
Ahnung, aber sie hat immer schon für Will geschwärmt. Und wenn jemand sie verführen kann, dann er. Das wäre doch wohl super, findest du nicht auch?«
»Das wäre sogar fantastisch! Es wäre die Antwort auf all unsere Gebete.«
Himmel, dachte Rachel, Lorcan ist echt ein Idiot – sieht er denn nicht, dass Will in einer völlig anderen Liga als die kleine Schwester spielt?
Tatsächlich hatte Lorcan schon seit einer Ewigkeit gehofft, dass Kate und Will zusammenkämen. Er liebte diese beiden Menschen mehr als alles andere auf der Welt und hatte immer schon gefunden, sie wären das perfekte Paar.
»Wie dem auch sei, ich rufe dich an, weil Will die Befürchtung hat, dass du nicht einverstanden bist. Aber wenn er dich fragt, gibst du ihm doch grünes Licht?«
»Na klar!«
Nachdem er Owen eine ausgiebige Mahlzeit aufgezwungen und ihn heimgefahren hatte, kehrte Will in sein Büro zurück und rief bei Lorcan an. Sie sprachen ausführlich über die Probleme seines Freundes mit Endstation Sehnsucht, schließlich holte er jedoch tief Luft, um Lorcan zu fragen, was er von den Plänen seiner Mutter hielt. Er war sich ziemlich sicher, was er sagen würde, musste aber trotzdem mit ihm sprechen, bevor Grace eine Abfuhr von ihm erteilt bekam.
»Lorcan, der Grund, aus dem ich anrufe …«, setzte er zögernd an. »Hat Rachel dir von der Sache mit Kate erzählt?«
Von der Sache mit Kate, dachte Lorcan lächelnd. Will war wirklich der typische Engländer. Am liebsten hätte er getan, als ob er nicht verstehen würde, doch er war ein gutmütiger Mensch und beschloss, dem Kumpel stattdessen behilflich zu sein. »Ja, sie hat mir davon erzählt.«
»Und … was hältst du davon?«
»Ich finde, das ist eine fantastische Idee!«
»Wirklich?« Will klang nicht nur überrascht, sondern regelrecht schockiert und vor allem nicht wirklich erfreut.
»Absolut«, beeilte er sich deshalb, dem Ärmsten zu versichern. »Meinen Segen hast du, Sohn.«
»Bist du sicher? Ich meine, ich würde es nicht machen, wenn du dagegen wärst …«
»Gib dir einen Ruck, Mann. Jeder, der Kate davon abbringt, sich an diesen Schwachkopf wegzuwerfen, tut damit nicht nur ihr, sondern der ganzen Familie einen riesigen Gefallen.«
»Tja, wenn du es sagst.«
»Das Arschloch hat sich auf der Hochzeit an eine andere herangemacht.«
»Auf der Hochzeit? Und was hat Kate dazu gesagt?«
»Er hat es erst getan, nachdem sie mit dir verschwunden war.«
»Meine Güte!«
»Allerdings. Sie hatte ihm kaum den Rücken zugedreht. Also …«
»Richtig, ja. Verstehe«, sagte Will.
Scheiße!, dachte er und hängte auf. Was soll ich jetzt nur tun?
Im Vorzimmer seines Büros hörte Louise die Kassette ab, die Will ihr zuvor gegeben hatte. »Ruf Tony wegen der Verträge an«, bat er.
Ist bereits erledigt, dachte sie. Die Dokumente lagen bereits vor ihr auf dem Tisch.
»Und sag Claire, dass sie die Leute von MTV anrufen soll.« Louise stieß einen Seufzer aus. Manchmal fehlte ihr die alte Zeit, als sie mit Will allein gewesen war und nie gewusst hatte, welche Aufgabe als Nächstes kam. Weil sie gleichzeitig Pressesprecherin, Tour-Managerin, persönliche Assistentin und Marketingfachfrau gewesen war. Manchmal hatte sie sogar als Roadie oder Fahrerin fungiert. Jetzt delegierte sie die meiste Zeit. Doch es war ein Zeichen des Erfolgs der Band, und es erfüllte sie mit Stolz, dass sie daran beteiligt war.
Trotzdem vermisste sie die Spontaneität der Anfangszeit und die Nähe zur Band, vor allem zu Rory, den sie heutzutage viel zu selten sah. Aber vielleicht war das auch besser so, da sie den Anblick von ihm mit Tessa einfach nicht ertrug. Es hätte sie weniger gestört, wenn sie wenigstens dächte, dass Tessa ihn wirklich liebte – doch das glaubte sie keinen Augenblick. Sie war überzeugt davon, dass Tessa Rory niemals auch nur eines Blickes gewürdigt hätte, spielte er nicht in der Band.
Wills letzter Anweisung folgte ein lauter Knall. Er hatte das Diktiergerät anscheinend auf den Schreibtisch fallen lassen, es allerdings nicht ausgestellt, als sein Besuch gekommen war. Louise war klar, dass sie nicht lauschen sollte, doch sie konnte nichts dagegen tun.
Sie meinte ihren Ohren nicht zu trauen. Grace O’Neill war eine Respekt einflößende Gestalt, aber trotzdem war es einfach nicht zu glauben – sie bat Will, ihre eigene Tochter zu verführen, damit die ihren Verlobten fallen ließ! Na, der hatte Will bestimmt die Meinung gesagt.
»Ihr wollt, dass
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