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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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hoffnungsvoll, würde ihnen sicher klar, dass sie sich in ihm geirrt hatten, und das Wochenende würde doch noch richtig nett.
    »Ihr seid die Letzten«, sagte sie zu Kate und ging dabei vor ihnen durch den Flur in Richtung Garten. »Wir sind
alle draußen, kommt einfach runter, sobald ihr euch eingerichtet habt. Wir werden auch draußen essen – bei dem tollen Wetter!«
    »Will!«, brüllte Jake, und seine Augen fingen an zu leuchten, als Will, beladen wie ein Packesel, das Haus betrat. Sam und er entwanden sich dem Griff der Mutter, rannten durch den Flur zurück und stürzten sich so glücklich auf den letzten Gast, dass der fast zu Boden ging.
    Die Kinder bestürmten ihn, rauszukommen und zu spielen, woraufhin Helen ein müdes Lächeln aufsetzte. »Ich gehe besser los und rette ihn.«
    Kate wollte Brian gerade mit nach oben in ihr Zimmer nehmen, als auch ihre Mutter zu ihrer Begrüßung angelaufen kam. »Hallo, Brian, herzlich willkommen.« Sie schlang ihm die Arme um den Hals und umarmte ihn, als wäre er der jahrelang verschollene Lieblingssohn. »Es ist wirklich schön, Sie wiederzusehen, und noch schöner, dass Sie mit hierher nach Cork gekommen sind.«
    »Oh, danke, ich freue mich auch«, stotterte er und sah schon jetzt ein wenig überwältigt aus.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr wir uns freuen, dass Sie endlich einmal eine unserer Einladungen angenommen haben«, fuhr Grace fort und setzte, um diese Spitze etwas abzumildern, ein strahlendes Lächeln auf.
    »Es ist wirklich nett, dass Sie mich eingeladen haben.« Brian lächelte zurück.
    »Sobald Sie uns ein bisschen besser kennen, werden Sie feststellen, dass wir gar nicht so schlimm sind«, klärte sie ihn fröhlich auf. »Vielleicht werden Sie sogar merken, dass wir viel mehr Gemeinsamkeiten haben, als Sie denken. Ich wette, Sie wären überrascht zu hören, dass ich in meiner Jugend selbst ein Hippie war.«
    Nicht so überrascht wie ich, sagte sich Kate. Anscheinend
wollte Grace, dass sich Brian wohlfühlte, und das wusste sie zu schätzen. Doch genau mit dieser einnehmenden Art würde sie ihn wahrscheinlich am ehesten in die Flucht schlagen. Er sah bereits wie ein in die Ecke getriebenes Kaninchen aus.
    »Wirklich?« Es schien Brian zu überraschen, dass man ihn offensichtlich als eine Art Hippie sah.
    »Oh ja!«, trällerte Grace. »Ich habe ständig für oder gegen irgendetwas demonstriert – den Weltfrieden, die bürgerlichen Rechte, die Pille –, ganz egal worum es ging, ich war auf jeden Fall mit einem Plakat dabei. Heutzutage geht’s ja ständig um die Umwelt und die Rechte von Tieren«, führte sie im Ton größten Bedauerns weiter aus. »Menschen spielen keine Rolle mehr. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass es noch immer Leute gibt, die sich für eine gute Sache engagieren.«
    Kate rollte mit den Augen. »Mum, das war in den Sechzigern. Ihr habt alle möglichen Drogen eingeworfen, seid mit jedem in die Kiste gesprungen, der auch nur halbwegs nett aussah, und der einzige Ort, an dem du je marschiert bist, war die King’s Road, weil es da so schöne Geschäfte gab.«
    »Wir haben keine Drogen eingeworfen«, protestierte Grace. »Das hat damals niemand gemacht – den Ausdruck hatte man damals noch nicht einmal erfunden.«
    »Ja, sicher«, pflichtete ihr ihre Tochter spöttisch bei. »Ihr habt keine Drogen eingeworfen, ihr habt experimentiert.«
    »Genau.« Grace war für Kates Sarkasmus taub. »Ehrlich, so wie sie es formuliert, müssen Sie den Eindruck kriegen, dass ich damals eine verruchte Kommunardin war«, wandte sie sich wieder Brian zu. »Aber warum geht ihr zwei nicht erst mal rauf und packt eure Sachen aus? Kate, ihr seid nicht in deinem alten Zimmer. Ich habe euch das Gästezimmer reserviert
 – es ist größer und hat sogar ein eigenes Bad. Dein Zimmer bekommt Will.«
    »Oh!« Kate geriet einen Augenblick in Panik. Sie hoffte nur, dass dort nicht irgendwo noch ihre alten Tagebücher lägen. Vielleicht könnte sie sich ja nachher kurz in das Zimmer schleichen und dort alles auf den Kopf stellen, bis sie die peinlichen Bücher fand. Als junges Mädchen hatte sie dicke Blöcke vollgeschrieben, wobei es ausschließlich um ihre unerwiderte Liebe zu Will gegangen war. Sie hatte darin jedes Wort notiert, das er mit ihr gewechselt hatte, und jeden seiner Blicke genau analysiert. »Warum hast du ihm nicht Lorcans Zimmer gegeben?«
    »Weil dort schon Carmen schläft«, erklärte Grace.
    »Ich wusste gar nicht, dass sie

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