Der letzte Exfreund meines Lebens
Blumenbeete plünderten.
Durch die leisen Laute der Natur wurden die Gespräche, das Klirren des Eises in den Gläsern und die gelegentlichen Jauchzer der Kinder, die mit Will und Josie am Ende des Gartens Fußball spielten, gleichzeitig verstärkt und wunderbar gedämpft.
Conor und Tom standen mit einem Drink in der Hand neben dem Grill, drehten ab und zu das Grillgut um und unterhielten sich über die Fahrt, die Staus, in die sie unterwegs geraten waren, und mögliche Abkürzungen. »Dein großer Fehler war, dass du nicht die Abzweigung genommen hast, zu der ich dir geraten habe«, klärte Conor seinen Schwager auf.
»Hi, Kate. Brian.« Er lächelte seine Schwester an. »Wie war eure Fahrt? Kate und Brian sind mit dem Bus gekommen«, wandte er sich, ohne eine Antwort abzuwarten, abermals an Tom. »Die einzige Möglichkeit, noch langsamer zu sein als du.«
»Brian ist mit dem Bus gekommen, weil er sich der Umwelt verpflichtet fühlt«, informierte Grace den Sohn in vorwurfsvollem Ton, als sie mit einem Tablett mit Gläsern und Bestecken in Richtung des langen Holztischs unter der Magnolie lief.
»Oder seinem Geldbeutel«, murmelte Conor schlecht gelaunt.
»Es wird dich freuen zu hören, dass wir nur mit drei Wagen gekommen sind, Brian«, erklärte Grace. »Und zwar die ganze Familie!«
»Oh, das ist schön«, gab er höflich zurück, dachte dabei aber traurig an die Flotte von Mercedes- und BMW-Limousinen, die in der Einfahrt stand, und fragte sich, wie die O’Neills in noch mehr Autos hätten kommen wollen, außer auch die Kinder wären selbst gefahren. Trotzdem nahm er an, dass Kates seltsame Mutter hatte nett sein wollen und
deshalb auf der Suche nach einer Gemeinsamkeit gewesen war.
»Schließlich sollte jeder einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, nicht?«, fügte Grace gut gelaunt hinzu und tätschelte dabei Brians Schulter.
Jack winkte Kate von seinem Platz im Schatten eines Baumes zu, wo er mit einer Zeitung saß, während Carmen bäuchlings auf dem Rasen lag und über ihr Handy mit dem Liebsten in den Staaten sprach.
Rachel hatte sich in einem winzigen limettengrünen Bikini auf einer Liege ausgestreckt, um die Bräune von der Hochzeitsreise aufzufrischen, und ihre frisch lackierten Zehennägel schimmerten im abendlichen Sonnenlicht. Als sie Brian entdeckte, sprang sie auf, schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn flüchtig auf die Wange. »Hallo, Brian. Schön, dich wiederzusehen.« Sie schaute ihn strahlend an, legte einen Arm um seine Taille und straffte ihre Schultern, damit er ihre goldenen Brüste besser sah. Rachel flirtete mit jedem, denn sie hatte das Gefühl, dass jeder das Recht hatte, sie zu begehren, selbst Kates grauenhafter Freund. »Die meisten Leute kennst du ja bereits, nicht wahr? Außer Josie und Carmen, nehme ich an. Komm, ich stelle sie dir vor. Aber erst musst du was trinken, Helen hat nämlich einen Riesenkrug voll Pimm’s gemacht.« Sie füllte ein großes Glas und drückte es ihm in die Hand. Dann nahm sie seine andere Hand und zerrte ihn hinter sich her.
Conor reichte Kate ein Glas voll Pimm’s. »Also, welche Strecke hat der Bus genommen?«, fragte er.
»Oh, er fährt über Timbuktu, schließlich könnte dort ja auch noch vielleicht jemand einsteigen wollen. Das ist wirklich demokratisch«, antwortete sie.
»Liebling, was zum Teufel hast du denn da an?«, zischte ihre Mutter auf dem Rückweg Richtung Haus.
Kate hatte gehofft, es fiele keinem Menschen auf, aber sie hätte sich denken sollen, dass das ausgeschlossen war. Grace hatte sie bereits seltsam angesehen, als sie heruntergekommen war. »Die Hose habe ich in Afrika gekauft«, murmelte sie.
»Hat dort ein Zirkus einen Ausverkauf gemacht?«
»Ausnehmend farbenfroh«, erklärte Tom. »In Thailand haben sie am Strand ein paar wirklich tolle Sachen feilgeboten, doch ich konnte Rachel nicht dazu bewegen, auch nur ein einziges Teil zu nehmen – obwohl es unglaublich billig war.«
»Das war bestimmt der Grund«, stellte Conor sarkastisch fest.
»Die Hose hat ungefähr einen Euro gekostet«, sagte Kate zu Tom.
Die Miene ihrer Mutter machte deutlich, dass sie ihrer Meinung nach bei diesem Geschäft total über den Tisch gezogen worden war.
»Sieht wirklich cool aus«, meinte Tom.
»Nun, so weit würde ich vielleicht nicht gehen«, schränkte sie, dankbar für die Unterstützung, ein.
»Oh, ich habe nicht gemeint, cool wie hipp, sondern wie leicht und sommerlich.«
Das Problem war einfach das, dass
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